Findorff-Jahr: Das ist 2021 geplant
Wie berichtet, hätte 2020 das Findorff-Jahr ganz groß gefeiert werden sollen, weil sich der Geburtstag des regional berühmten Moorkolonisators Jürgen-Christian Findorff (1720 bis 1792) zum 300. Mal jährte. Doch aufgrund der Coronapandemie musste fast alles ins Wasser fallen. Das große Fest an Findorffs Geburtstag im Februar konnte gerade noch mit rund 400 Gästen in Iselersheim gefeiert werden, danach war plötzlich Schluss.
Dass mehr als ein Jahr später die Lage immer noch nicht anders sein würde, hätte damals auch keiner für möglich gehalten, sagt Richard Henning, Vorsitzender des 2015 gegründeten Vereins „Findorffs Erben“. Die Hoffnung sei gewesen, alle Termine einfach um ein Jahr verschieben zu können. Denn immerhin hatte ein Team von hauptsächlich Ehrenamtlichen aus drei Landkreisen schon rund drei Jahre lang alles vorbereitet. Zahllose Veranstalter:innen und Vereine aus den Landkreisen Osterholz, Verden, Rotenburg und der Stadt Bremen wollten mitmachen, sogar der Ministerpräsident wollte zum großen Festwochenende in Worpswede kommen.
Dieses Festwochenende, das eigentlich am 19. und 20. Juni hätte stattfinden sollen, fällt aus. Auch die große Torfkahnarmada im April findet nicht statt. Die Torfkahnschiffer der drei Vereine werden aber die Saison eröffnen und auf der Hamme unterwegs sein.
Torfkahn-Skipper-Linie
Die Verantwortlichen hoffen zudem, dass als Ersatz für die zentrale Veranstaltung in Worpswede eine Torfkahn-Skipper-Linie zwischen der Kreuzkuhle im Karlshöfener Moor und Osterholz-Scharmbeck eingerichtet werden kann, berichtet Richard Henning. In Abstimmung mit den Treidlers aus Kuhstedtermoor soll abstimmt werden, ob auch eine gemeinsame Veranstaltung im Torfschiffhafen möglich ist. Im Rahmen eines Findorff-Tages sollen in der Region mehrere kleine Veranstaltungen stattfinden. Der Verein ruft dazu alle Vereine und Interessierte auf, sich mit Ideen und Aktionen zu beteiligen. Ein digitaler Kalender mit allen Terminen sei in Planung, so Henning.
Riesen-Banner zu Ehren Findorffs
Ein echter Hingucker zu Ehren Findorffs werden außerdem zwei riesige, 44 Meter lange und 1,70 Meter hohe Banner im Bauzaunformat. Darauf ist das Wirken Findorffs in der Region abgebildet und historisch eingeordnet. Entwickelt und gestaltet wurden die Banner über einen Zeitraum von rund einem Jahr von einer Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der Worpsweder Grafikerin Regina Berndt. Sie sollen an mehreren Orten zwischen Bremervörde, Gnarrenburg und Worpswede aufgestellt werden.
Anbieten würden sich zum Beispiel das Bachmann-Museum in Bremervörde, das Findorff-Haus in Iselersheim, der Vörder See, der Dorfplatz in Gnarrenburg, der Torfschiffhafen an der Kreuzkuhle, das Museum in Osterholz, das Findorff-Haus in Grasberg oder der Lilienhof in Worphausen. „Wer sich die Banner ausleihen möchte, kann uns gerne ansprechen“, sagt Richard Henning.
Er sei froh, dass die zahlreichen Unterstützer:innen und Sponsor:innen den Veranstalter:innen auch weiter die Treue hielten. Ohne das nötige Kleingeld könnten nämlich die Planungen nicht weitergehen.
Der Verein hofft, dass das Oste-Hamme-Kanal-Fest am 11. und 12. September und die Findorffarmada am 2. und 3. Oktober 2021 stattfinden können.
„Wir bleiben zuversichtlich und nehmen uns ein Beispiel an den Menschen, die vor 300 Jahren ins Moor gegangen sind, es auch nicht einfach hatten und erfinderisch waren“, sagt Henning. Die Erinnerung an die Geschichte müsse schließlich aufrechterhalten werden.
www.findorffserben.de