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Lebensretter auf der Intensivstation

Das Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg bekommt eine neue Herz-Lungen-Maschine für schwerkranke Patientinnen.

Das ECMO-Team des Zentrums für Intensivmedizin am Diakonieklinikum. Foto: eb

Das ECMO-Team des Zentrums für Intensivmedizin am Diakonieklinikum. Foto: eb

Rotenburg (Wümme). Das Zentrum für Intensivmedizin erweitert mit dem ECMO-Programm sein medizinisches und pflegerisches Spektrum. ECMO steht für Extracorporeal-Membrane-Oxygenation und ist eine Herz-Lungen-Maschine, die die Herz- und Lungenfunktion beispielsweise nach einer Reanimation, bei schwerer Atemnot mit Lungenversagen (ARDS) oder nach einer kardiologischen Intervention ersetzen kann und Patientinnen damit Zeit für eine Erholung oder Heilung verschafft.

 

Lebensrettende Maßnahme

 

In Zusammenarbeit mit der Firma Resuscitec aus Freiburg wird ab 1. August 2023 die ECMO/ECLS-Konsole CARL im Zentrum für Intensivmedizin einsatzbereit sein. „Eine anspruchsvolle, aber extrem wichtige Aufgabe im Spektrum unserer Klinik als Maximalversorger”, bringt es Dr. Eike Gamon, Geschäftsführender Oberarzt am Institut für Anästhesie und Intensivmedizin und Initiator des Projekts, auf den Punkt. „Die Versorgung mit einer ECMO ist für Patient:innen mit einem sehr schweren Krankheitsverlauf eine lebensrettende Maßnahme. Unser Schwerpunkt wird zu Beginn auf dem Einschluss von Patient:innen mit einem Herzkreislauf-Versagen liegen“, so Dr. Gamon weiter.

Dabei kann eine ECMO vorübergehend die Funktion von Herz und Lunge übernehmen, indem das Blut der Patient:innen außerhalb des Körpers mit Sauerstoff versorgt und Kohlendioxid eliminiert wird. Ebenso wird ein Kreislauf durch Hochleistungspumpen aufgebaut. Dies ermöglicht, dass sich das Herz beispielsweise nach einem schweren Herzinfarkt oder die Lunge bei einer Lungenentzündung erholt, der Heilungsprozess einsetzen kann und mehr Zeit für die eigentliche Behandlung der Grunderkrankung gewonnen wird. „Wir rechnen damit, dass wir in den ersten sechs Monaten fünf bis zehn Patient:innen mit der ECMO behandeln werden“, so Prof. W. Alexander Osthaus, Chefarzt des Instituts für Anästhesie und Intensivmedizin.

Ein Experten-Training in Freiburg, engmaschige Weiterbildungen und ein gemeinsames, vertrauensvolles Arbeiten im Pflege-Ärzte-Team seien die Basis für diese Leistungserweiterung und Weiterentwicklung der fachlichen Expertise. Für den Standort Rotenburg und seine Bevölkerung bedeute dies eine bessere Versorgung vor Ort.

Transparente Kommunikation und Zusammenarbeit mit umliegenden Krankenhäusern, Leitstellen und Rettungsdiensten ist unverzichtbar: So stellt sich das ECMO-Team im Diako am 14. August den Fachexpert:innen vor und skizziert einen Einblick in die präklinischen und klinischen Abläufe.


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