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Landschaftspflege durch Wasserbüffel

Landkreis Rotenburg/Elm (eb). Das Gemeinschaftsprojekt „Landschaftspflege durch Wasserbüffel“ des Naturschutzbundes, des Landkreises Rotenburg (Wümme) mit seinem Amt für Naturschutz und Landschaftspflege und der Ostebüffel GbR wurde nun erfolgreich abgeschlossen.
Wasserbüffel-Landschaftspfleger im Einsatz. 
 Foto: Hannah Koch, ÖNSOR

Wasserbüffel-Landschaftspfleger im Einsatz. Foto: Hannah Koch, ÖNSOR

Landkreis Rotenburg/Elm (eb). Das Gemeinschaftsprojekt „Landschaftspflege durch Wasserbüffel“ des Naturschutzbundes, des Landkreises Rotenburg (Wümme) mit seinem Amt für Naturschutz und Landschaftspflege und der Ostebüffel GbR wurde nun erfolgreich abgeschlossen. Die Projektpartner ziehen positive Bilanz. Das Projekt wurde von der Postcode-Lotterie gefördert.„Die Flächen am Rethwiesenberg sowie in den unmittelbar westlich angrenzenden Rethwiesen der Osteniederung in der Gemarkung Elm bei Bremervörde sind ausgesprochen vielfältig. Hier kommen Sandmagerrasen, Borstgrasrasen, Heide- und ehemalige Feuchtgrünlandflächen, von denen sich Letztere ohne Nutzung mittlerweile zu Röhrichten entwickelt haben, nebeneinander vor“, beschreibt Rainer Rahlfs, Dipl.-Ing. der Landesspflege als Mitarbeiter des Amtes für Naturschutz und Landschaftspflege, zuständig für die kreiseigenen Naturschutzflächen, das Projektgebiet. „Um die wertvollen Biotope für seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und zu fördern, müssen die Flächen jedoch gepflegt und entwickelt werden“, ergänzt Sarina Pils, Leiterin der Ökologischen NABU Station Oste-Region (ÖNSOR). Da das durch starke Höhenunterschiede auf engstem Raum geprägte Gelände am Rethwiesenberg und die nassen, vom Hochwasser der Oste beeinflussten und damit nicht befahrbaren Niederungsflächen der Rethwiesen für einen Maschineneinsatz nur bedingt bzw. gar nicht geeignet ist, um die genannten Biotope offenzuhalten und damit der Sukzession entgegenzuwirken, werden die Flächen seit gut einem Jahr mit Wasserbüffeln beweidet. „Was andere Weidetiere verschmähen würden, wird von den Büffeln gefressen“, erklärt Bernd Sprekels Geschäftsführer der Ostebüffel GbR, die sich um das Wohl der Tiere kümmert. Ob Heidekraut oder Rohrglanzgras, die genügsamen Büffel fressen sich durch die Flächen und drängen dabei zunehmend das Röhricht aber auch junge Gehölze zurück und sorgen für ein abwechslungsreiches Mosaik aus hoch- und niedrig-wüchsigen Vegetationsbeständen. Die ÖNSOR begleitet fachlich das Projekt vor Ort. Dazu gehört u.a. die Anlage sogenannter Dauerquadrate, womit die Auswirkungen der Beweidung auf die Pflanzenwelt festgestellt werden kann. Außerdem werden Reptilien, Spinnen und Insekten erfasst. Es konnten beispielsweise über 60 verschiedene Spinnenarten nachgewiesen werden. In Bezug auf die Dungkäfer arbeitet die ÖNSOR eng mit der Hochschule Cottbus zusammen. Erste positive Effekte der Beweidung: Zwei Kiebitzbrutpaare und ein Brutpaar des Flussuferläufers konnten im Frühjahr seit Langem wieder beobachtet werden. Auch der Weißstorch ist wieder regelmäßiger Nahrungsgast. Mehrere Bekassinen konnten jetzt zur Zugzeit beobachtet werden, ob sie im Frühjahr hier auch brüten werden, bleibt abzuwarten. Durch den Dung der Büffel werden auch die Lebensbedingungen für auf Dung angewiesene Insektenarten optimiert, wie dem seltenen behaarten Kurzflügler. „Die Beweidung führt aber auch zu einer Veränderung in der Pflanzenzusammensetzung“ ergänzt Hannah Koch von der ÖNSOR. „Die Rethwiesen waren vor der Beweidung relativ monoton und bestanden überwiegend aus hochwüchsigem Rohrglanzgras und Schilf. Durch den Verbiss dieser konkurrenzstarken Arten können nun auch Hochstauden und andere Feuchtwiesenpflanzen wie Kuckucks-Lichtnelke aufwachsen“, so die Botanikerin. Die Initiierung der Beweidung wurde von der Postcode-Lotterie finanziell gefördert. „Wir sind schon sehr auf die weitere Entwicklung des Gebietes gespannt“, sind sich die Projektpartner einig und bedanken sich noch einmal herzlich für die Unterstützung des Projektes.


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