Kritik am Touristikverein
Einstimmigkeit herrschte noch darüber, dass sich die Gemeinde an den geplanten Förderanträgen zur Erschließung grauer Flecken in der Breitbandversorgung beteiligt. Danach trägt die Gemeinde Gnarrenburg 50 Prozent der kommunalen Kofinanzierung für die Ausbaugebiete im Gemeindebereich in Höhe von 653.978 Euro. Dieser Betrag wird in den Haushaltsjahren 2023 bis 2028 in gleichen Teilen bereitgestellt.
Tourismuskonzept
Sehr ausführlich wurde über den Antrag des CDU-Ratsherrn Arne Pingel auf Erstellung eines Tourismuskonzeptes beraten, der letztendlich angenommen wurde. In seinem Antrag wünscht er sich als Vermarktung für die Gemeinde Gnarrenburg als Tourismusstandort eine gesamtplanerische Ausrichtung. Dabei gelte es, die einzelnen touristischen Höhepunkte miteinander zu vernetzen. Auch sollen dadurch die Attraktivität und die Anzahl der touristischen Angebote weiter steigen. Dieser Auffassung schloss sich auch Ralf Rimkus (SPD) an, der ein Tourismuskonzept, das extern erstellt werden sollte, ebenfalls für wichtig hält. Ratsherr Dieter Wellbrock (SPD) stellte daraufhin den Antrag, hierfür einen Betrag in Höhe von 15.000 Euro im Haushaltsplan bereitzustellen. Dieser wurde jedoch knapp abgelehnt.
Zuvor stellte Sandy Blank, Mitglied im geschäftsführenden Vorstand der Touristik, die Arbeit und die Aktivitäten der Touristik Gnarrenburg vor. Die Touristik Gnarrenburg erhält für ihre Arbeit bisher einen jährlichen Zuschuss seitens der Gemeinde in Höhe von 26.000 Euro. Um die zahlreichen touristischen Attraktionen der Gemeinde wesentlich besser zu vermarkten und auch eine vernünftige Vernetzung innerhalb der gesamten Strukturen zu erreichen, hält Bürgermeister Marc Breitenfeld (CDU) die Einrichtung einer neuen Stelle im Rathaus für den Tourismus dringend für erforderlich.
Nach einer Sitzungsunterbrechung, die von der CDU/FDP-Mehrheitsgruppe beantragt wurde, berichtete Richard Henning, Vorsitzender des Vereins „Findorffs Erben“, dass es nach seinen Erfahrungen, obwohl er auch im Vorstand tätig ist, teilweise mit der Zusammenarbeit mit dem Touristikverein schwierig sei und hier noch sehr viel Potenzial nach oben vorhanden sei. Er sprach sich auch für die Schaffung einer Stelle für den Tourismus im Rathaus aus, um die gesamten Aufgaben besser bündeln zu können.
Bürgermeister wünscht sich neue Fachkräfte im Rathaus
Eine lebhafte Diskussion entbrannte auch über die von Bürgermeister Marc Breitenfeld geforderten Stellen für eine IT-Fachkraft, eine Fachkraft für die Bauleitplanung, eine Fachkraft für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und die Aufstockung einer weiteren halben Stelle auf eine ganze Stelle für die Fachkraft Natur-, Umwelt- und Klimaschutz. Um eine vernünftige Arbeit in der Zukunft gewährleisten zu können, hält Breitenfeld die Besetzung dieser Stellen als dringend erforderlich, zumal gerade das Bauamt nur minimal besetzt sei. Dieser Auffassung konnte sich Ralf Rimkus (SPD) nicht anschließen, da nach seiner Meinung auch weiterhin entsprechende Fachbüros mit der Planung innerhalb der Gemeinde beauftragt werden. Sein Antrag, die beiden von ihm vorgeschlagenen Stellen im Stellenplan zu streichen, wurde aber mit den Stimmen der Mehrheitsgruppe abgelehnt. Dagegen wurde aber sein Antrag, eine Sozialassistentenstelle für die Jugendarbeit im Stellenplan aufzunehmen, mit den drei Ja-Stimmen der SPD/WFB/Grüne-Gruppe bei zwei Neinstimmen und zwei Stimmenthaltungen der CDU/FDP Gruppe angenommen.
Einen weiteren großen Handlungsbedarf sieht Bürgermeister Marc Breitenfeld darin, zunächst erst einmal eine zusätzliche Stelle für einen Mitarbeiter im Bauhof zu schaffen. Die Personaldecke mit fünf festen Mitarbeitern und einer Hilfskraft sei im Moment so dünn, dass die Arbeiten, die zu erledigen seien, gar nicht abgearbeitet werden könnten. Auch diese zusätzliche Stelle wird mit Stimmenmehrheit im Stellenplan bereitgestellt.
Die letzte Entscheidung über den Haushalt für das Haushaltsjahr 2022 wird der Gemeinderat in seiner Sitzung am 7. Februar treffen.