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Historische Karten wurden restauriert und digitalisiert

Landkreis Rotenburg (eb). Mithilfe einer Modellprojektförderung über 4.500 Euro konnten im Kreisarchiv 165 zum Teil stark verschmutzte und beschädigte Karten und Pläne aus dem 17. bis 20. Jahrhundert restauriert werden.
Archivmitarbeiterin Elena Schmitz bei der Digitalisierung handgezeichneter Karten und Pläne aus dem 18. Jahrhundert.

Archivmitarbeiterin Elena Schmitz bei der Digitalisierung handgezeichneter Karten und Pläne aus dem 18. Jahrhundert.

Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten erfolgte nun die Digitalisierung der ersten Stücke, die ab sofort online unter www.arcinsys.niedersachsen.de eingesehen werden können.
Wie haben sich Naturräume, Flussläufe, Verkehrswege oder die Besiedlung unserer Region in den letzten Jahrhunderten entwickelt? Diese und viele weitere Fragestellungen lassen sich anhand tausender im Kreisarchiv verwahrter Karten und Pläne ganz anschaulich nachvollziehen. Doch gerade bei den älteren Exemplaren haben die Jahrhunderte ihre Spuren hinterlassen. Risse, Knicke, Fehlstellen und unsachgemäße Reparaturen machten es den Mitarbeitenden des Kreisarchivs bis jetzt unmöglich, die Großformate vorzulegen. Zu groß war die Gefahr weitere Schäden zu verursachen. Da kam es gelegen, dass das Kreisarchiv im vergangenen Jahr eine Förderzusage für das Projekt „Kreisgeschichte im Großformat - Restaurierung historischer Karten und Pläne im Kreisarchiv des Landkreises Rotenburg (Wümme)“ von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) erhielt.
Die Papierrestauratorin Kirsten Meyer aus Bleckwedel nahm sich der restaurierungsbedürftigen Archivalien an. In akribischer Kleinarbeit reinigte sie die Karten und Pläne, nahm Klebestreifen ab, glättete verknickte Exemplare und schloss Risse und Fehlstellen. Das Archivgut wurde auf diese Weise nicht nur dauerhaft gesichert, sondern steht nun auch der interessierten Öffentlichkeit wieder zur Verfügung.
 
Handgezeichnete Unikate
 
Ob Pläne zur Moorkolonisation im Amt Bremervörde aus dem 18. Jahrhundert oder eine 1,8 Meter lange Karte des Scheeßel-Everinghäuser-Kanals von 1831 – bei den meisten restaurierten Großformaten handelt es sich um handgezeichnete Unikate, die in den Verwaltungen in Bremervörde, Zeven und Rotenburg erstellt und verwahrt wurden. Daneben konnten einige Kupferstiche aus der Rotenburger Kartensammlung Schwiebert bearbeitet werden. Die älteste restaurierte Karte stammt aus dem Jahr 1636 und zeigt eine gewestete Darstellung Nordwestdeutschlands. Wer genau hinsieht, entdeckt auf dem kolorierten Kupferstich u.a. „Bremerfurde“, „Elsdorp“ und „Nider Rodenborg“.
„Mit der Onlinestellung der ersten Karten und Pläne baut das Kreisarchiv sein digitales Angebot weiter aus. Inzwischen sind in Arcinsys über 50.000 Digitalisate von verschiedensten Archivalien für jeden Interessierten frei zugänglich. Weitere spannende Digitalisierungsprojekte laufen bereits“, so der Leiter des Kreisarchivs Sönke Kosicki.


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