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Gemeinsam gegen häusliche Gewalt

Landkreis Rotenburg (eb). Polizeiliche Einsätze im Bereich der häuslichen Gewalt werden unverzüglich an die Beratungs- und Interventionsstelle gemeldet. Die Mitarbeiterinnen nehmen von dort aus proaktiv und zeitnah Kontakt zu den Opfern auf und informieren diese zu Hilfsangeboten.

Im Landkreis Rotenburg besteht seit 2005 zwischen Polizei und Biss, der landkreiseigenen Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt, eine Kooperationsvereinbarung. Ziel ist es, Opfern von häuslicher Gewalt den bestmöglichen Schutz vor weiteren Gewalttaten zu bieten. Gemeinsam wurde die Kooperationsvereinbarung weiterentwickelt, an die geänderten gesetzlichen Bestimmungen angepasst und in dieser Woche von Jörg Wesemann, dem Leiter der Polizeiinspektion Rotenburg, und Landrat Marco Prietz unterzeichnet.
Das sogenannte Gewaltschutzgesetz trat vor 20 Jahren in Kraft und hat dazu beigetragen, dass das Thema „Häusliche Gewalt“ in der Öffentlichkeit als gesellschaftliches Problem wahrgenommen wird. Mit diesem wurden zentrale Rechtsvorschriften zur Bekämpfung von Gewalt im Allgemeinen und insbesondere häuslicher Gewalt geschaffen. Vor allem der Schutz der Frauen bei Gewalttaten und Nachstellungen im sozialen Umfeld sollte verbessert werden. Das Motto „Wer schlägt, muss gehen“, zeigt, dass Gewalt hinter geschlossenen Türen nicht mehr toleriert wird. Das Opfer erhält zudem einen besonderen Rechtschutz.
Der Polizei ist es möglich, die Person, die Gewalt ausübt, für eine begrenzte Zeit aus der Wohnung zu verweisen. Zudem kann auch ein Annäherungsverbot ausgesprochen werden. Die Gerichte haben darüber hinaus die Möglichkeit, weitere Schutzanordnungen zu treffen. Die Polizei erläutert den Opfern Schutz- und Hilfsmöglichkeiten und vermittelt den Kontakt zu entsprechenden Beratungsstellen. Polizeiliche Einsätze im Bereich der häuslichen Gewalt werden im Landkreis unverzüglich der BISS gemeldet. Die Mitarbeiterinnen nehmen von dort aus proaktiv und zeitnah Kontakt zu den Opfern auf und informieren diese zu Hilfsangeboten.
„Obwohl die Schutzmöglichkeiten sich im Laufe der Zeit verbessert haben, gibt es dennoch zu viele Fälle von häuslicher Gewalt, besonders an Frauen. Mit der Kooperationsvereinbarung setzen wir ein Zeichen, dass häusliche Gewalt in unserem Landkreis nicht toleriert wird“, betont Marco Prietz.
Es sei wichtig zu verhindern, dass Opfer hilf- und schutzlos in eine Gewaltspirale geraten, ergänzte Jörg Wesemann. Dafür sei es wichtig, sich mit den beteiligten Behörden und Organisationen im Rahmen des geltenden Rechts eng auszutauschen und eine aktuelle Lage- und Informationsbewertung zum Schutz von Opfern vorzunehmen. Das sei hier im Landkreis eine gelebte Praxis.


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