Ralf G. Poppe

Für ein lebendiges Dorf

Ostendorfer:innen freuen sich über saniertes Gemeinschaftshaus

Siegfried Dierken (ARL), Frank Quell (Stadt Bremervörde), Heiko Stelling (stellvertretender Ortsbürgermeister), Bürgermeister Michael Hannebacher und Ivar Henckel (Architekt; Mensch und Region / MOHNI) freuen sich über das neue Zuhause für alle Ostendorfer Institutionen.

Siegfried Dierken (ARL), Frank Quell (Stadt Bremervörde), Heiko Stelling (stellvertretender Ortsbürgermeister), Bürgermeister Michael Hannebacher und Ivar Henckel (Architekt; Mensch und Region / MOHNI) freuen sich über das neue Zuhause für alle Ostendorfer Institutionen.

Bremervörde-Ostendorf. Vom Schützenverein über den Sportverein, die Theatergruppe und den Piepenclub bis zum Club Gemütlichkeit haben nun alle Institutionen des Dorfes eine komplett sanierte Anlaufstation für ihre Veranstaltungen. Obendrein wird das Gebäude als Wahllokal genutzt.

Am Freitag vergangener Woche wurde das Ostendorfer Dorfgemeinschaftshaus (DGH) im Rahmen einer kleinen Feierstunde offiziell seiner Bestimmung übergeben. Circa 780.000 Euro hat die Sanierung gekostet. Doch ohne diverse Eigenleistungen der Ostendorfer Bürger:innen hätte auch dieser Betrag nicht gereicht, obwohl 63 Prozent des Gesamtbetrages durch Fördermittel abgedeckt werden konnten.

 

Zentraler Veranstaltungsort

 

Bremervördes Bürgermeister Michael Hannebacher ließ die Historie der Umbauarbeiten, durch die für die Ortschaft ein echter Mehrwert entstanden sei, gleich zu Beginn ausführlich Revue passieren. Die Sanierung wurde bereits seit vielen Jahren im Rahmen der Dorferneuerung der Norddörfer (die zur Stadt Bremervörde gehören) in den zuständigen Gremien diskutiert.

Dann sei die soziale Dorfentwicklung MOHNI (Dorfregion Mehedorf, Ostendorf, Hönau-Lindorf, Nieder Ochtenhausen, Iselersheim) aufs Tableau gekommen, so Hannebacher. „Aus einem `wir müssen am Dach ein bisschen was machen´ ist dann eine ganz andere Maßnahme geworden. Letztendlich war das der Startschuss für das Förderprogramm MOHNI.“

Nun habe das DGH eine ganz andere Qualität. Es handele sich hier um die erste große Baumaßnahme, anhand derer deutlich werde, was mit einem Förderprogramm wirklich alles möglich sei. Im September 2021 sei der Förderantrag gestellt worden, gegen Ende April 2022 wurde die Fördersumme vom Amt für regionale Landesentwicklung (ARL) bestätigt. Ohne das Förderprogramm wäre die Sanierung so nicht finanzierbar gewesen. Anschließend hätte sich der Beginn der Baumaßnahmen jedoch mehrmals verzögert. Ursprünglich für 2022 geplant, starteten die Arbeiten letztendlich zum Jahresbeginn 2023. Es sei nicht alles glatt gelaufen, die Preisentwicklung habe zudem einiges zerstoßen. Daher müsse er seinen verantwortlichen Kollegen im Rathaus für die Realisierung der Maßnahmen ein großes Lob aussprechen. Gleiches gelte für die Ostendorfer:innen, die durch sehr viele Eigenleistungen dafür gesorgt hätten, dass einige Hürden umschifft werden konnten. Die Nervenkostüme wären einige Male arg strapaziert worden. Das gute Ergebnis entschädige jedoch dafür. Gegenüber sehe man nun bereits die nächste Baustelle. Dort entsteht ein neues Feuerwehrhaus.

 

„Ein großer Tag für Ostendorf“

 

Anschließend würdigte Siegfried Dierken vom Amt für regionale Landesentwicklung den „großen Tag für Ostendorf“ und sprach von einem wichtigen Tag für die Dorferneuerung MOHNI. Das DGH sei ein anschauliches Objekt dafür, was mit Fördermitteln für die Region alles möglich ist und umgesetzt werden könne. Ein derartiges Projekt sei langfristig und nachhaltig so ausgestattet, dass man Lust habe, „in Ostendorf zu wohnen.“ Weiterhin sei das Projekt ein wichtiges Beispiel für das Land Niedersachsen, das das Dorferneuerungsprogramm auf den Weg gebracht habe. Letztendlich sei das Projekt gar gut für die EU.

In Vertretung des krankheitsbedingt abwesenden Ortsbürgermeisters Thorsten Noetzelmann bedankte sich sein Stellvertreter Heiko Stelling wenig später im Namen aller Ostendorfer:innen dafür, dass der Ort, „wo wir unser Dorfleben leben können, so wunderbar saniert wurde“. Mensch und Region-Architekt Ivar Henckel freute sich über den nach dem Umbau ungleich helleren Raum sowie über die ebenfalls stark verbesserte Akustik. Henckel verwies nicht nur darauf, das weitere MOHNI-Projekte durchgeführt werden, sondern erinnerte zugleich daran, dass das ARL auch 40-prozentige Fördermöglichkeiten für private Maßnahmen bereitstellen könne.

 

Flachdach wird Schrägdach

 

Das wichtigste Gewerk sei wohl das Dach gewesen, bemerkte Dipl.-Ing. Jochen Gerdts aus dem Fachbereich 4 des Bremervörder Rathauses. Aus einem Flachdach sei nun ein nachhaltiges Schrägdach geworden. Neben der Dachsanierung erfolgte auch eine Sanierung und energetische Optimierung der Außenwände. „Draußen ist auch viel passiert. Neben der Wärmedämmung erfolgte eine komplette neue Verfugung“, so Gerdts weiter. Im Innenbereich wurden die Raumdecken saniert und optimiert, dazu kommen Feuerschutz und Sicherheitsbeleuchtung.

Zur Verbesserung des Raumklimas sowie der Energiebilanz realisierte man den Einbau einer Abluftanlage, bzw. den Einzug von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. „Das Haus ist nun wärmepumpenready“, findet Gerdts. Da die bestehende Heizung aber erst wenige Jahre alt ist, wurde diese nicht erneuert.

Die variable Aufteilung der Räumlichkeiten zur Verbesserung der Gesamtgestaltung erfolgte ebenso wie die Teilerneuerung der Bodenbereiche (wobei abgesehen davon weiterhin noch über einen Nachschliff des bereits vorhandenen Parkettfußbodens nachgedacht wird). Die ehemaligen Feuerwehrräume wurden zu einem Vereinsraum umgebaut, und das DGH verfügt nun auch über eine behindertengerechte Toilette. Die Küche wurde renoviert, dass Inventar ergänzt. Im Außenbereich gibt es eine ökologische Aufwertung mit einheimischen, standortgerechten Stauden sowie die Aufwertung des Spielplatzes durch weitere Spielgeräte. Obendrein wurde durch den Bau eines Unterstandes für Fahrräder zur Optimierung des nicht motorisierten Individualverkehrs beigetragen.


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