Erinnerung wach halten
Dazu eingeladen hatte der Bezirksverband Lüneburg/Stade im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (VDK), der die Informationstexte gemeinsam mit Schüler:innen des Ratsgymnasiums in Rotenburg (Wümme) erarbeitet hat. Illustrierte Texte in Deutsch und Englisch informieren von nun an Besucher:innen des Friedhofs über die Geschichte des Ortes und der dort bestatteten Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge.
Neben einer großen Informationstafel im Eingangsbereich sind an den Massengräbern der sowjetischen Kriegsgefangenen, am ehemaligen sowjetischen Ehrenmal, den Einzelgräbern der jugoslawischen und polnischen Kriegsgefangenen sowie am KZ-Gräberfeld kleinere Tafeln zu finden. Darüber hinaus wurde das Informationstableau am „Namensziegelprojekt“ zur Erinnerung an die anonym bestatteten sowjetischen Kriegsgefangenen erneuert.
Bürgermeister Peter Radzio begrüßte die etwa 50 geladenen Gäste auf dem ehemaligen Lagerfriedhof in Sandbostel. Neben zahlreichen Vertreter:innen der Kommunalpolitik und des VDK, beteiligten Schüler:innen und Lehrkräften sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen der Gedenkstätte Lager Sandbostel war auch Ruth Gröne aus Hannover angereist. Ruth Grönes Vater Erich Kleeberg wurde wegen seiner jüdischen Herkunft verhaftet und starb im April 1945 im KZ-Bereich des Stalag X B Sandbostel.
Es folgten Grußworte von Günther Justen-Stahl (Stiftung Lager Sandbostel), Landrat Marco Prietz (Vorsitzender VDK-Kreisverband Rotenburg), Roland Behrmann (Geschäftsführer VDK-Landesverband Niedersachsen) und Ministerialrat Harald Ottmar (Vorsitzender VDK-Bezirksverband Lüneburg/Stade).
Im Anschluss überreichte Harald Ottmar Ehrungsurkunden an Schüler:innen und Lehrkräfte von drei Schulen aus der Region, die sich in verschiedenen Formen um die Erinnerungskultur auf dem ehemaligen Lagerfriedhof in Sandbostel verdient gemacht haben. Das waren neben dem Ratsgymnasium Rotenburg für die Erstellung der Geschichts- und Erinnerungstafeln, die Integrierte Gesamtschule Rotenburg für regelmäßige Pflegearbeiten und das Kivinan-Bildungszentrum Zeven für die Produktion der Betonstelen für das „Namensziegelprojekt“.