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Ralf G. Poppe

„Die Zinswende war richtig“

Rotenburg/Osterholz. Die Sparkasse blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück.

Marco Tulodetzki (v. li.), Thorben Prenntzell, Stefan Kalt, Volker Eichler und Axel Seidenschwarz freuen sich über einen guten Jahresabschluss.

Marco Tulodetzki (v. li.), Thorben Prenntzell, Stefan Kalt, Volker Eichler und Axel Seidenschwarz freuen sich über einen guten Jahresabschluss.

Der gute Jahresabschluss der Sparkasse Rotenburg Osterholz für das Geschäftsjahr 2022 stand im Mittelpunkt des Jahrespressegesprächs, zu dem die Sparkasse Rotenburg Osterholz kürzlich nach Zeven in das Restaurant Ringhotel Paulsen eingeladen hatte. „Wir blicken auf ein für die Sparkasse wirtschaftlich zufriedenstellendes Jahr 2022 zurück“, sagte Stefan Kalt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rotenburg Osterholz. Zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands, Thorben Prenntzell, dem Bereichsleiter des Vorstandsstabs, Axel Seidenschwarz sowie den beiden Vorstandsvertretern Volker Eicher und Marco Tulodetzki stellte Kalt die Auswirkungen der Zinswende („Es gibt wieder Zinsen“) sowie weitere Details aus der Sparkassen-Bilanz vor.

 

Wachstum im Kreditgeschäft

 

„Die Ertragslage ist solide und die Risikosituation weiterhin unauffällig. Wir sind eine gesunde und gut aufgestellte Sparkasse und konnten so zur wirtschaftlichen Stärkung unseres Geschäftsjahres beitragen“, so der Vorstandsvorsitzende. Das Finanzinstitut konnte trotz nachlassender Dynamik im zweiten Halbjahr, vor allem im Bereich der Immobilienfinanzierungen, im vergangenen Jahr Neugeschäfte im Kreditbereich in Höhe von 550 Millionen Euro zusagen. Dadurch habe sich der Kreditbestand sich zum 31. Dezember 2022 um 205 Millionen Euro erhöht. Dies habe zu einem Anstieg der Bilanzsumme auf nunmehr 3,9 Milliarden Euro beigetragen.

Insgesamt konnte die Sparkasse Erträge von 80,4 Millionen Euro erzielen. Damit wurde der Vorjahreswert von 76,1 Millionen Euro gar übertroffen. Den wesentlichen Anteil daran hat der Zinsüberschuss, der angesichts der guten Neugeschäftsentwicklung auf 52,1 Millionen Euro gestiegen ist. Unterm Strich verbleibe damit ein Jahresüberschuss von rund zwei Millionen Euro, der zur Stärkung der Substanz und als Basis für die künftige kreditwirtschaftliche Versorgung der Region dem Eigenkapital der Sparkasse zugeführt werden soll. Davon sei man in den Pandemiezeiten sowie bei Kriegsausbruch in der Ukraine im vergangenen Februar noch nicht so sehr ausgegangen. Man habe nach wie vor eine solide Risikosituation, d.h., es gäbe weder im Privat- noch im Firmenkundengeschäft besonderen Auffälligkeiten.

Dennoch rechne die Sparkasse noch mit Nachwirkungen aus Pandemie, Krieg, Lieferkettenproblemen, Inflation sowie der erheblich gestiegenen Zinsen, die sich in diesem Jahr durchaus noch bemerkbar machen könnten. Infolge der hohen Energie- und Lebensmittelkosten seien zudem vermehrt Privat- und Firmeninsolvenzen zu erwarten.

Kalt und Prenntzell ließen weiterhin verlauten, die Nachfrage bei der Vermittlung bzw. Finanzierung von Immobilien seit ab Mitte vergangenen Jahres deutlich zurückgegangen, auch aufgrund höherer Preise in Verbindung mit steigenden Kreditzinsen. Diese hätten das verfügbare Haushalteinkommen spürbar reduziert. Man stelle jedoch bei Modernisierungsmaßnahmen, vor allem im Bereich der Energieinfrastruktur, ein erhöhtes Interesse fest. „Im Konsumentenkreditbereich konnten für die Finanzierung von Gütern und Kraftfahrzeugen mehr als 2.?200 Verträge mit einem Volumen von 28,6 Millionen Euro vermitteln werden“, so Prenntzell. Bis Jahresende habe das gesamte Kreditvolumen der Sparkasse so bei 2,9 Milliarden Euro gelegen. Auch der Einlagenbestand wachse weiter. Aktuell um 115 Millionen auf 3,2 Milliarden Euro. „Gerade im ersten Halbjahr haben sich die Einlagen nochmal deutlich erhöht. Wir sind sehr dankbar für das Vertrauen unserer Kunden. Nicht zuletzt sind die Einlagen die Basis für unsere kreditwirtschaftliche Versorgung der Privat- und Firmenkunden in unserer Region“, betont Thorben Prenntzell.

 

Zinswende war richtig und wichtig

 

Dass die Zinswende wegen der hohen Inflation wichtig und richtig war, möchte er nicht in Frage stellen. „Sowohl für den Aufbau als auch die Anlage von Vermögen ist es wichtig auf den realen Werterhalt zu achten. Bei einer hohen Inflationsrate von 7,9 Prozent im Jahresdurchschnitt war das zuletzt nicht mehr möglich“, so der stellvertretende Vorsitzende des Vorstands weiter. Als Gewinner der Zinswende sehen er und Stefan Kalt das Bauspargeschäft, dass sich zur Sicherung niedriger Darlehenszinsen oder zur Vorsorge für geplante Modernisierungsmaßnahmen sehr positiv entwickelt habe. Viele Menschen hätten sich für einen Bausparvertrag entschieden. „Mit einer Bausparsumme von fast 127 Millionen Euro (was gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 80 Prozent bedeute) konnten wir ein herausragendes Ergebnis erzielen“, so Stefan Kalt.

Der Bremervörder Vorstandsvertreter der Sparkasse Rotenburg Osterholz, Marco Tulodetzki, wies noch einmal darauf hin, dass im Neubau am Rathausmarkt in Bremervörde nun ein zusätzlicher SB-Servicepunkt der Sparkasse zur Verfügung steht. Kompetente Beratung bietet das Kreditinstitut weiterhin in der Filiale an der Neuen Straße an.


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