„Die Chemie hat gestimmt“
Thorsten Küver erzählt, was ihn weiterhin mit seiner Heimatstadt Cuxhaven verbindet und welche Themen auf seiner Prioritätenliste stehen.
Relativ lautlos und harmonisch hat sich im Bremervörder Rathaus ein von langer Hand geplanter Wechsel ergeben. Seit Monatsbeginn ist Thorsten Küver als Erster Stadtrat in der Ostestadt aktiv. Er folgte auf die Erste Stadträtin Dr. Silke Fricke, die nunmehr beim Landkreis Rotenburg als Kreisrätin die Nachfolge des verabschiedetem Kreisrats Sven Höhl antrat.
Küver ist in Cuxhaven geboren, aufgewachsen, hat dort sein Abitur gemacht, und bei der Stadt eine Ausbildung zum gehobenen Dienst absolviert. Er war dort zudem Fachgebietsleiter der Kommunalaufsicht.
Was verbindet sie weiterhin mit Cuxhaven, wo sie im Sommer jeden Morgen mit einem Freund joggend der Sonne entgegenstreben?
Cuxhaven ist der Wohnort meiner Familie und meines Freundeskreises. Die Stadt hat nach meiner Meinung eine attraktive Aufenthaltsqualität. Die schöne Möglichkeit, morgens am Strand zu joggen und in den Sonnenaufgang zu laufen, ist nur eine von vielen Facetten.
Was hat Sie 2007 bewogen, die Heimatstadt zu verlassen, um nach Schiffdorf zu gehen, wo Sie als Erster Gemeinderat 15 Jahre „Spaß an der Arbeit“ hatten?
Ich bin ja nicht umgezogen, sondern habe seinerzeit nur meinen Arbeitsplatz gewechselt. In Schiffdorf bot sich mir ein attraktiver und abwechslungsreicher Arbeitsplatz. Die Gelegenheit habe ich ergriffen. In einer großen Behörde, wie bei meinem vorherigen Arbeitgeber dem Landkreis Cuxhaven, wird man zu einem Spezialisten in einem eher kleineren Aufgabengebiet ausgebildet. In einer Gemeinde öffnet sich einem hingegen die ganze Bandbreite der kommunalen Aufgaben, Personal, Finanzen, Kitas, Schule, kommunale Entwicklung… Dieser Abwechslungsreichtum hat mich gereizt.
Nun möchten Sie sich 15 Jahre mit viel Freude in Bremervörde engagieren. Die Stellenausschreibung diesbezüglich für Bremervörde haben Sie in der Zeitung erblickt. Richtig?
Bekannte haben mich bereits kurz vor der Veröffentlichung darauf aufmerksam gemacht, dass in Kürze eine interessante Ausschreibung zu erwarten sei. Dies bestätigte sich dann auch. Der Aufgabenzuschnitt hat mich gereizt und ein erstes Gespräch mit Bürgermeister Hannebacher hat gezeigt, dass die Chemie zwischen uns stimmt.
Da ihre Ehefrau in Cuxhaven beruflich fest verwurzelt ist, werden Sie tagtäglich pendeln. Per Auto oder mit der Bahn bzw. mit dem Wasserstoffzug – der in Bremervörde eingeweiht wurde?
Als Sohn eines Eisenbahners habe ich eine enge Beziehung zur Bahn. Außerdem finde ich es toll, dass die EVB mit Wasserstoff auf eine zukunftsweisende Energieform setzt. Flexibilität bei meinen Terminen und die deutlich geringere Fahrtzeit sprechen aktuell aber noch für das Auto.
Seit dem 1. September sind Sie nun Erster Stadtrat. Wie sind die ersten Eindrücke?
Ich bin sehr freundlich und offen von den Kolleginnen und Kollegen aufgenommen worden. Alle sind sehr hilfsbereit. Viele Themen sind mir aus meiner vorherigen Tätigkeit grundsätzlich bekannt. Aktuell mache ich mich mit den örtlichen Besonderheiten vertraut.
Welche Aufgaben gilt es, zuerst zu bearbeiten?
Mit dem Haushalt, den wir aktuell vorbereiten, werden auch die zukünftigen Handlungsfelder bestimmt. Die Ganztagsbetreuung der Grundschüler, der Ausbau der Kita-Plätze und die Baumaßnahmen im Schulzentrum sind Themen, die weit oben auf meiner Prioritätenliste stehen.
Sie kennen den Vörder See. Kennen Sie auch die Vörder Seefee?
Die Vörder Seefee ist mir als regionale Spezialität natürlich schon ans Herz gelegt worden. Eine Verkostung steht aber noch aus. Ich gehe davon aus, dass das aber nicht mehr so lange dauern wird.
Ehrenamtlich engagieren Sie sich bei der Freiwilligen Feuerwehr in Cuxhaven. Kann man das Engagement dort als Ausgleich zum Job bezeichnen?
Der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr bietet die Möglichkeit zu praktischen, handwerklichen Tätigkeiten. Dieser Aspekt ist ganz bestimmt eine Abwechslung zu meiner Tätigkeit im Rathaus. Aber auch die Kameradschaft in der Feuerwehr und die Möglichkeiten seinen Mitmenschen in der Stunde der Not helfen zu können, machen für mich den Reiz der Freiwilligen Feuerwehr aus.
Sie sind sehr sportlich, joggen allmorgendlich. Ein Fußballfan sind Sie jedoch nicht. Welche Sportarten interessieren Sie?
Danke für die Blumen, aber jeden morgen schaffe ich es nicht, zu joggen. Mit jedem zweiten Tag bin ich aber auch ganz zufrieden. Viel Spaß macht es mir auch, mit dem Fahrrad durch die Natur zu fahren. Damit ist meine Sportlichkeit dann aber auch schon abschließend beschrieben.
Welche Frage würden Sie sich wünschen, dass sie einmal gestellt werden würde, um sie beantworten zu können?
Bislang habe ich die Erfahrung gesammelt, dass mir, wenn ich etwas mitzuteilen hatte, auch zugehört wurde. Insofern hat sich bei mir kein Stau von Unausgesprochenem gebildet.
Herzlichen Dank für das Gespräch.