Der Schlüssel zum Glück
Während von draußen permanent der Regen an die großen, lichtdurchfluteten Fenster prasselte, schien in der neuen „Kita am Eichholz“ für knapp 40 eingeladene Gäste im Herzen die Sonne. In wenigen Tagen wird eine erste Kindergarten-Gruppe von (bis zu) 25 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren mit zwei pädagogischen Erzieherinnen einziehen, eine Krippen-Gruppe mit (maximal) 15 Kindern im Alter von sechs Monaten bis zu drei Jahren sowie drei weiteren Fachkräften schließt sich dem an.
Kein Selbstläufer
Gemeindebürgermeister Marc Breitenfeld konnte seine Freude über das sehr gelungene Objekt nicht verbergen. Freudig begrüßte er Mitglieder aus dem Gemeinderat, und freute sich über anwesende Ortsratsmitglieder. „Die Kita war kein Selbstläufer“, sagte er in seiner Festrede. Knapp drei Jahre habe man daran gearbeitet, das Projekt zu realisieren. Breitenfeld darf sich glücklich schätzen, einer Gemeinde vorzustehen, in der aktuell alle Kinder einen Kita-Platz bekommen. Allerdings wisse er jetzt bereits, dass „wir unmittelbar wieder anbauen könnten.“ Was bautechnisch kein Problem darstellt, denn das Gelände bietet ausreichend Platz für einen möglichen Erweiterungsbau, der abermals zwei Gruppen unterbringen könnte.
Klimaneutral und Multifunktionsfähig
Optisch nimmt das Gebäude mit Pultdach und gleichmäßig rotem Klinker das Motiv des benachbarten Krippengebäudes an der Rübehorster Straße aus dem Jahre 2009 wieder auf. Ergänzt wird es jedoch durch eine farbige HPL-Fassade, die die verschiedenen Funktionsbereiche abbildet: Die Farbgebung für die Kita-Gruppe ist grün-grau, die Krippen-Gruppe erscheint in gelb-grau, und die Verwaltung ist in blau-grau gehalten. Die große Überdachung bietet einen großzügigen Spielbereich an, während die zurückhaltende Farbgebung im Inneren den Kindern einen gleichmäßigen, nahezu neutralen Hintergrund für ihre kreative Entfaltung anbiete. Gleich der Eingangsbereich lädt mit Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. Insgesamt bietet das Gebäude auf einer Nutzfläche von etwa 514 Quadratmetern jeweils einen Differenzierungsraum, einen Schlafraum für Krippenkinder, einen Speiseraum mit Küche für den Ganztagesbetrieb sowie einen Multifunktionsraum mit großflächiger Verglasung zum Außenbereich. Das große Glasoberlicht mit einem Durchmesser von dreieinhalb Metern bringt zudem weiteres Tageslicht in den Innenraum. Der Verwaltungsbereich mit Leitungsbüro bietet einen Blick zum Eingangsbereich, sowie einen Personalraum mit Teeküche. Zur Haustechnik gehört eine Heizung, die mittels Sole-Wärmepumpe (Erdwärme; fünf Bohrungen mit jeweils 90 Meter Tiefe) arbeitet. Dazu kommt eine hervorragende raumlufttechnische Anlage für alle Gruppen- und Personalräume im gesamten Gebäude. Die Photovoltaik-Anlage enthält einen Batteriespeicher. Der Bau zeichnet sich weiterhin mit hoher Funktionalität und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten klimaneutral durch seine sehr guten Entwicklungsmöglichkeiten für die Kinder aus – die, so Breitenfeld, ja nun bereits auf ihren Einzug warten.
Wortbeiträge zur Eröffnung
Der ausführende Architekt Torsten Stelling, der mit seinem Team in enger Abstimmung durch die Gemeindeverwaltung bereits vor gut zwei Jahren einen ersten Kita-Entwurf vorgelegt hatte, betonte anschließend noch einmal die Komplexität der Baugeschichte, an der insgesamt acht Planungsbüros und 20 Handwerksfirmen beteiligt waren. Das Richtfest durfte im Oktober des vergangenen Jahres gefeiert werden. Auch Fachbereichsleiterin Britta Behrmann ließ die vergangenen Ereignisse kurz Revue passieren, bevor sie das gesamte neue Kita-Team zum Erinnerungsfoto zu sich bat. Mit der Schlüsselübergabe „zum Glück“ an Kita-Leitung Jessica Wöhltjen ist das Projekt für Behrmann abgeschlossen – die weitere Betreuung wird Christin Röhrs übernehmen. Weitere Festreden von Gnarrenburg Ortsbürgermeister Ralf Rimkus, vom Karlshöfener Kreistagsabgeordneten Volker Kullik und Kuhstedts Ortsbürgermeister Jannis Düls folgten. Gefördert worden war das Projekt über Richtlinien zur Gewährung von Zuwendungen für den Ausbau der Tagesbetreuung von Kindern im Alter unter drei Jahren sowie für Kinder bis zur Einschulung über die Richtlinie für die Bundesförderung Covid-gerechter stationärer raumlufttechnischen Anlagen und dem Landkreis Rotenburg.