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Das Dilemma des Westens

Der Club Union lud Prof Dr. Wolfgang Eichwede in die Ratsdiele, wo er über die Entwicklung Russlands von Gorbatschow bis Putin referierte.

Prof Dr. Wolfgang in der ausgefüllten Ratsdiele.

Prof Dr. Wolfgang in der ausgefüllten Ratsdiele.

Worpswede. Über 80 Gäste haben die Rathausdiele Worpswede am Freitag, 24. März, gut gefüllt. Der Vortrag von Prof. Eichwede aus Bremen und die anschließenden Statements von Folker Hellmeyer wurden mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Der Bogen, den die beiden Vortragenden spannten, reichte vom Ende der 80er bis zur heutigen Zeit und beschrieb eindringlich die Dramatik der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung Russlands, der Ukraine und die sich verändernden Beziehungen zum Westen.

Das Fazit: Der Westen sei in einer mehr als unglücklichen Situation, so Eichwede, denn Waffen zu liefern, hieße Tod und Verderben zu befördern, keine Waffen zu liefern, gäbe dem Aggressor die Möglichkeit, seine Ziele zu erreichen und die Ukraine auszulöschen, die zurecht ihren Anspruch auf staatliche Souveränität geltend macht.

Die Waffenlieferungen bedeuteten in jedem Fall aber auch eine Mitschuld des Landes, das Waffen liefert.

Eichwede berichtete auch von persönlichen Erfahrungen mit Russland und der politischen Führung, die er während seiner längeren Aufenthalte in Moskau gemacht hat.

Folker Hellmeyer beleuchtete ergänzend die Rolle des Westens und der Nato in Bezug auf die Entwicklung dieses Konfliktes von der deutschen Wiedervereinigung bis heute. Nicht alle Positionen der Vortragenden waren dabei in Deckung zu bringen, zeigten jedoch, wie vielschichtig die Problematik einer objektiven Beurteilung von Schuld und Konfliktlösung derzeit ist.

Die nunmehr dritte erfolgreiche Veranstaltung des CLUB Union zu Worpswede sei Motivation genug für die Initiatoren, weiterhin mit den Themen unserer Zeit und hochkarätigen Referenten ein interessantes Angebot für kulturell und politisch interessierte Bürger:innen aufrechtzuerhalten.

Besonders erfreulich: Am Vortragsabend sind 420 Euro an Eintrittsgeldern zusammengekommen, die vollständig an die Ukrainehilfe überwiesen werden.


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