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Lena Stehr

Auszeichnung für Schuhhaus Steffens

Landkreis. Aufgrund der Pandemie sehen 58 Prozent der Schuh- und Lederwarenhändler für sich eine Insolvenzgefahr. Auch das Schuhhaus Steffens leidet unter den Einschränkungen, trotzt aber seit Monaten erfolgreich der Krise und hat dafür einen Kreativpreis bekommen.

Weil Anne Steffens-Springer ihr Geschäft im Zuge der Corona-Pandemie vorbildlich und erfolgreich umorganisiert hat, wurde sie jetzt mit einem Kreativpreis Spezial des Mittelstandsverbundes ausgezeichnet.
Für viel Aufsehen und reichlich Klicks hatte vor einigen Monaten bereits der Facebook-Aufruf der Geschäftsfrau gesorgt, in dem sie die Bundeskanzlerin zum sicheren Shoppen in einer ihrer neun Filialen in den Landkreisen Osterholz, Rotenburg, Cuxhaven und Stade eingeladen hatte.
 
Forderung nach Gleichbehandlung
 
„Eine Antwort auf meine Forderung nach Gleichbehandlung habe ich bis heute nicht bekommen“, sagt Anne Steffens-Springer. Sie könne nach wie vor nicht nachvollziehen, dass der Schuhhandel während der Pandemie anders behandelt wurde als zum Beispiel der Buchhandel. „Und warum man mit sechs Leuten in der Drogerie an der Kasse stehen oder in einem Wartezimmer sitzen kann, aber bei uns nicht normal einkaufen darf, konnte mir auch noch niemand plausibel erklären“, so Steffens-Springer.
Schuhe seien Güter des täglichen Bedarfs. Vor allem für Kinder, ältere Menschen oder Menschen, die für ihre Arbeit spezielles Schuhwerk benötigten, sei es wichtig, passende, qualitativ hochwertige Schuhe zu bekommen, sagt die Geschäftsfrau, die Mitglied der ANWR Verbundgruppe des Schuhhandels ist. Ihre Rettung während der Pandemie sei gewesen, dass sie sich einem Online-Shop angeschlossen hatte. „Das Geld hat uns wirklich über Wasser gehalten“, sagt Anne Steffens-Springer, die ihre Filialen als Einzelunternehmerin betreibt.
 
Kreative Ideen und tolles Personal
 
Doch sie und ihr rund 70-köpfiges Team haben sich noch mehr einfallen lassen, um das Geschäft am Laufen zu halten. Auf extra angeschafften Filialhandys wurden täglich Aktionen beworben und Kataloge gezeigt, persönliche Nachrichten an Kund:innen verschickt und allgemeine Informationen zu den aktuell geltenden Bestimmungen veröffentlicht. Für ihre Mitarbeiter:innen, die Anne Steffens-Springer teilweise seit über einem Jahr nicht mehr persönlich getroffen hat, hat die Chefin zudem ein bis zwei Mal wöchentlich kleine Feedback-Videos aufgenommen.
„Wir sind auch so gut durch die Pandemie gekommen, weil wir alle an einem Strang ziehen. Ohne mein tolles Personal und unsere treuen Stammkund:innen hätte ich es nicht geschafft“, betont Anne Steffens-Springer.
Den mit 5.000 Euro dotierten Kreativpreis möchte sie nutzen, um mit dem gesamten Team im kommenden Jahr einen Betriebsausflug nach Berlin zu machen. Dafür will sie auch nochmal ein bisschen Geld drauflegen.
Verliehen wurde der Preis übrigens am vergangenen Mittwoch. An der digitalen Veranstaltung nahm unter anderem auch Markus Söder teil. Doch genau wie Angela Merkel wird auch er die Einladung von Anne Steffens-Springer nicht annehmen. Ein kurzer Film über das Schuhhaus Steffens und den Kreativpreis ist online zu sehen auf www.schuhhaus-steffens.com
 


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