Ute Mahler-Leddin

Austausch auf Augenhöhe

Landrat Thorsten Krüger diskutierte als Ehrengast eines Sommerfestes der Bürgerliste u.a. über Fachkräfte- und Wohnungsmangel, den ÖPNV und die "Heimatshoppen".

Landrat Krüger (3. v. li.) stellte sich nur zum Pressefoto mit den in der Lokalpolitik Aktiven auf, ansonsten nutzte er die Gelegenheit, mit allen Interessierten ins Gespräch zu kommen.

Landrat Krüger (3. v. li.) stellte sich nur zum Pressefoto mit den in der Lokalpolitik Aktiven auf, ansonsten nutzte er die Gelegenheit, mit allen Interessierten ins Gespräch zu kommen.

Lamstedt (uml). Zu einem gemeinsamen Sommerfest auf dem Nindorfer Bullenberg hatten die Bürgerliste der Gemeinde Lamstedt und der Samtgemeinde Börde Lamstedt eingeladen und über 100 Interessierte fanden sich bei herrlichstem Spätsommerwetter an den alten stillgelegten militärischen Anlagen ein.

Als Ehrengast auf dem höchsten Punkt der Börde Lamstedt war Landrat Thorsten Krüger vor Ort, der sich noch an eine aktive Zeit bei der Bundeswehr zurück erinnerte, wo er den Bullenberg „kurz über der Grasnarbe“ kennengelernt hat. Thorsten Krüger war bis zum 31. Dezember 2022 Bürgermeister der Stadt Geestland. Seit dem 1. Januar 2023 ist der SPD-Politiker Landrat des Landkreises Cuxhaven.

Kerstin Tiedemann begrüßte die Anwesenden auf dem „Punkt mit Weitsicht“ und freute sich über die organisatorische Unterstützung von u.a. den drei Bürgermeister Melanie Steffens (hollnseth), Heino Klintworth (Armstorf) und Manfred Knust (Lamstedt) sowie Ratskollegen Jan Bornemann und der Bewirtung durch den Verein „Bullenbargers“. Auch Vertreter:innen anderer Fraktionen sowie Samtgemeindebürgermeister Holger Meyer und Ehrensamtgemeindebürgermeister Werner Otten nutzen den Abend für das Gespräch mit den Menschen aus Lamstedt.

„Die Bürgerliste möchte sich und die Politik in Bewegung setzten, damit die Börde auch noch enkeltauglich bleibt“, so Tiedemann und freute sich über den Austausch mit dem Landrat zu wichtigen aktuellen Themen wie Erneuerbare Energien, Ausbau der Breitbandversorgung, Ganztagsschule und Zusammenlegung der Standorte aber auch über die Wirtschaftsförderung.

 

Botschafter für Nachhaltigkeit

 

Als Botschafter für Nachhaltigkeit des Deutschen Städte und Gemeindebundes liegt dem Landrat die erneuerbare Energie sehr am Herzen, weiß aber auch um die Probleme mit den zahlreichen Gesetzen und Verordnungen, die mit der Materie einher gehen. Trotzdem sehe er die Zukunft gerade in der Wertschöpfung vor Ort für Anwohner:innen und Kommunen. Krüger berichtete ebenfalls von den Problemen in der Moorvernässung, den Ausgleichsflächen und der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung, von der Gesundheitsversorgung und dem Hausarztmangel, des Mangels an bezahlbarem Wohnraum und Sozialwohnungen und der noch nicht zufriedenstellenden Digitalisierung. Auch der Erzieher:innenmangel wurde thematisiert und als wichtiger Punkt für die nächste Zeit angemahnt. Trotz oder eben wegen der zahlreichen Probleme und Mängel sind die Finanzen auch ein Thema, über das es sich zu reden lohnte, denn wie soll alles bezahlt werden, wenn nicht genug in den „großen Topf“ einzahlen, mahnte Krüger mit deutlichen Worten.

 

Die ländliche Region stärken

 

Für den Landrat ist es ein wichtiges Anliegen, besonders das Land zu stärken, denn besonders im Bereich des ÖPNV und der Mobilität im Alter sei hier Nachhol- und Aufholbedarf im Gegensatz zu den stadtnahen Bereichen.

„Wir müssen jetzt reagieren und das Ganze als Chance nutzen. Wir müssen unsere Fehler erkennen, in Lösungen umwandeln und endlich handeln“, so der gebürtige Bremerhavener. Umweltschutz sowie regional einkaufen und damit Handel und Arbeitsplätze sichern seien wichtige Punkte, bei denen alle einen Beitrag für eine sichere Zukunft leisten könnten. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Lamstedter Gewerbevereins, Thorsten Wienberg, wurde in diesem Zusammenhang auf die Wichtigkeit des „Heimatshoppen“ und die aktuelle Werbekampagne für regionalen Einkauf hingewiesen.

Krüger ließ die interessierten Zuhörer:innen auch an der Arbeit in der Kreispolitik teilhaben und stellte sich Fragen aus dem Publikum. „Welche Prioritäten er setzen würde“ könne er gar nicht so einfach beantworten, denn sowohl die Nachhaltigkeit mit der Bildung und Gesundheit, aber auch die Themen Finanzen, Energie, Versorgungssicherheit und Bevölkerungsschutz seien ihm unheimlich wichtig.


UNTERNEHMEN DER REGION