Regenbogen über Worpswede

pvio 26

Am Christopher Street Day wehten in Worpswede an vielen Orten die Regenbogenfahnen: vor Cafés, an Fenstern, auf Balkonen – und auch vor öffentlichen Einrichtungen

Worpswede. Am Christopher Street Day wehten in Worpswede an vielen Orten die Regenbogenfahnen: vor Cafés, an Fenstern, auf Balkonen – und auch vor öffentlichen Einrichtungen. Ein deutlich sichtbares Zeichen der Solidarität mit queeren Menschen, die vielerorts noch immer um Sichtbarkeit, Rechte und Sicherheit kämpfen.

Gerade in einer Zeit, in der ausgerechnet der Bundeskanzler Friedrich Merz auf die Frage, warum der Bundestag nicht zum CSD beflaggt werde, mit dem Satz antwortet: „Der Bundestag ist kein Zirkuszelt.“, zeigt Worpswede Haltung – leise, aber klar. Denn wer Flagge zeigt, erklärt nicht den Bundestag zur Manege, sondern die Freiheit zur demokratischen Selbstverständlichkeit.

Die Aktion geht auf die Ratsgruppe Bündnis 90/DIE GRÜNEN/DIE LINKE zurück, die die Bevölkerung im Vorfeld zum Flagge zeigen animiert hat.

Damit hat die Gruppe sich auch gegen die CDU durchgesetzt, die im März verhindern wollte, dass die Gemeindeverwaltung eine Prideflagge anschafft und sie zum gegebenen Anlass hisst. Ihr Argument war laut Almut Helvogt von den Grünen, dass mit der Ehe für alle keine Notwendigkeit mehr bestehe, die Flagge zu hissen. Das Argument zeigte, so die Kritik von Helvogt, dass die Union „sich mit der fortlaufenden Diskriminierung der LGBTQIA+-Community offensichtlich nicht beschäftigt“ habe.

Die Zahlen der registrierten Fälle von Hasskriminalität gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen steigt seit Beginn ihrer Erfassung 2001 stetig an.