Kein Energie-Lockdown

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Niedersachsen/Osterholz (eb). Hallenbäder und Turnhallen dürfen nicht geschlossen werden, fordert der Landessportbund.

Auch die Vorsitzende des Kreissportbundes (KSB) Osterholz, Edith Hünecken, unterstützt die Forderung des Landessportbundes (LSB) Niedersachsen, einen Energie-Lockdown für den Sport zu verhindern. In einer aktuellen Mitteilung hatten der LSB und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) eindringlich davor gewarnt, in der sich abzeichnenden Energiekrise die Fehler aus der Corona-Pandemie zu wiederholen und Schwimmbäder und weitere Sportstätten erneut zu schließen.
Der LSB fordert gemeinsam mit dem DOSB die Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen auf, für das Schwimmen lernen geeignete Bäder bzw. Wasserflächen so lange wie möglich geöffnet zu halten. Im weiteren Jahresverlauf gelte dies auch für Sporthallen.
Sie verurteilten die Empfehlung des Deutschen Städtetages, kurzfristig Hallenbäder (nicht Spaßbäder) zu schließen – was drastische Folgen für die Sicherheit und Lebensqualität der Bürger:innen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, in Kauf nähme.
Gleichzeitig sieht sich der gemeinwohlorientierte Sport unter dem Dach des DOSB auch selbst in der Verantwortung, Energie- und Gasverbräuche zu reduzieren. In Abstimmung mit der Bäderallianz wird daher ein Drei-Stufen-Plan für den Betrieb der überwiegend gasbetriebenen Bäder für den Fall einer Gasnotlage, insbesondere für Schulen und Vereine, vorgeschlagen:
Stufe 1: Abschaltung der hoch temperierten Außenbecken und ggf. zusätzlich Freibäder unbeheizt bis zum Saisonende weiter betreiben;
Stufe 2: Alle freizeitaffinen Becken und Saunen (alles außer Sportbecken und Lehrschwimmbecken) außer Betrieb nehmen;
Stufe 3: Wassertemperatur in den verbleibenden Sport-/Lehrschwimmbecken auf 26 °C absenken.
„Die Hälfte der Vereine verfügt über eigene Sportstätten sowie Vereins- und Clubhäuser, die für das soziale Miteinander in Niedersachsen unverzichtbar sind“, ergänzte Rawe. Laut dem Expertinnenrat der Bundesregierung zu Covid-19 muss „die Sicherung der sozialen Teilhabe durch […] sportliche und kulturelle Aktivitäten weiterhin höchste Priorität genießen“. Diese Bewertung müsse auch auf die Energiekrise übertragen werden.
Und: Neben Entlastungen für Privatpersonen und Unternehmen bedürfe es auch direkter finanzieller Hilfen für Sportvereine, fordern LSB und DOSB. Beitragserhöhungen seien keine Option, da die Vereinsmitglieder auch privat massiv von den Preissteigerungen betroffen seien. Bund und Länder dürften die Kommunen mit den Energiepreissteigerungen nicht allein lassen.