Filmwelten

Benjamin Moldenhauer 77

Kinoprogramm vor Ort im Mai.

144 Folgen von Buffy the Vampire Slayer wurden von 1997 bis 2001 produziert. Foto: Channel Four

144 Folgen von Buffy the Vampire Slayer wurden von 1997 bis 2001 produziert. Foto: Channel Four

Bild: Deposit

Back to Black

Amy Whinehouse ist 2011 gestorben. Und neben der persönlichen Tragödie ist der Verlust für die Musikwelt immens. So energetische Soulmusik in der Tradition von Motown Records war bis dahin seit Langem nicht mehr zu hören gewesen. Das Biopic Amy zeichnet das kurze, intensive Leben der Ausnahmesängerin nach. Eine Würdigung, die das Tragische dieses Lebens zeigt, ohne dabei grenzüberschreitend zu wirken.

Im Central Theater Osterholz-Scharmbeck und im Filmpalast Schwanewede

 

Das erste Omen

Der erste Omen-Film gehört zu den Klassikern des modernen Films, der seine Wurzeln aber noch in der klassischen Phase des Genres hat: Der Sohn des Teufels wird geboren und richtet umgehend massig Unheil an. Das nun erschienene Prequel „Das erste Omen“ ist erstaunlich ernst und grimmig gestimmt. Keine (oder nur wenige) Jump Scares, stattdessen eine kriechend-bedrohliche Atmosphäre. Ein weiterer Beleg, dass Horrorfilme, die wirklich beklemmend sein wollen, sich nicht auf Schockeffekte und Lärm verlassen können, sondern subtile Mittel in Anschlag bringen müssen. Das ist hier einmal geglückt. Allzu häufig kommt das im Genre nicht vor.

Im Central Theater Osterholz-Scharmbeck

 

Nostalgia

Eine oft erzählte Geschichte: Ein Mann kehrt zurück in die Stadt seiner Kindheit und reist in diesem Zuge gleichsam zurück in die Vergangenheit, Neapel ist es in diesem Fall, und der Mann heißt Felice (Pierfrancesco Favino). Vierzig Jahre lang war er weg und hat in dieser Zeit in Ägypten ein Unternehmen gegründet, eine Ehe geschlossen und also ein neues, anderes Leben gelebt. Warum er gegangen ist, erfährt man erst im letzten Drittel dieser Geschichte: ein Verbrechen, begangen von Jugendlichen, der abrupte Abbruch einer Freundschaft. Regisseur Mario Martone lässt seinen Helden in ein wunderschön inszeniertes Neapel heimkehren und zugleich in die schuldbeladene Vergangenheit reisen.

Dienstag, 7. Mai und Mittwoch, 8. Mai um 20.15 Uhr in den Ritterhuder Lichtspielen

 

The Quiet Girl

Irland, Anfang der Achtzigerjahre. Die Mutter der neunjährigen Cáit bekommt ein weiteres Kind, und ohne, dass Cáit groß über die Gründe informiert würde, muss das Mädchen den Sommer auf dem Land bei Eibhlín Cinnsealach, der Cousine ihrer Mutter, verbringen. Sie und ihr Mann sind kinderlos und nehmen Cáit bei sich auf. Dort entdeckt sie ein sehr trauriges Geheimnis, dann geht es wieder zurück. The Quiet Girl ist ein sehr dezentes, geradezu verhaltenes Coming-of-Age-Drama. Das filmische Verfahren entspricht der Hauptfigur, die ebenfalls in aller Stille in die Welt schaut. Ein Film voller Ruhe, die sich auf Zuschauerin und Zuschauer überträgt, ohne sedierend zu wirken.

Dienstag, 14. Mai, und Mittwoch, 15. Mai, um 20.15 Uhr in den Ritterhuder Lichtspielen

 

Roter Himmel

Christian Petzolds Roter Himmel ist ein Film, der zwischen den Registern wechselt, als wäre es nichts: vom Buddy-Movie zur Sommerromanze, zur Komödie und zum Melodram und wieder zurück. Zwei Freunde fahren ins Sommerhaus an der Ostsee. Der eine will das Manuskript seines zweiten Romans überarbeiten, der andere einfach Ferien machen.

Christian Petzold, der auch das Drehbuch geschrieben hat, gelingt es, ein Beziehungsdram durch seine Bilder und die Dialoge so zu gestalten, dass bis zum dann allerdings schrecklichen Ende eine schwebende sommerliche Leichtigkeit alles durchzieht.

Dienstag, 14. Mai, um 20.15, und Mittwoch, 15. Mai, um 20.15 Uhr in den Ritterhuder Lichtspielen