Wenn Katzen fliegen lernen
Klenkendorf. Am Sonntag, dem 3. August, präsentiert „Die kleine Galerie am Moor“ von 11 bis 17 Uhr ihre 13. Sommerausstellung – unter anderem mit Werken von Ole West. Ort des Geschehens ist Klenkendorf 16 in Gnarrenburg.
Vögel, Katzen und maritime Träume
Das künstlerische Leben von Ole West als Maler, Grafiker und Zeichner ist primär von maritimen Motiven geprägt. Doch auch Katzen und sogenannte Fusselvögel finden in seiner Kunst ihren Platz. Der Anzeiger besuchte West und seine Galeristin Eva Janschek vorab in Klenkendorf.
Bei der Besichtigung der neuen Werke stellte sich die Frage, ob sich Wests Kunst von Leuchttürmen zu anderen Motiven hin verschoben habe. „Das hat sich nicht verschoben“, erklärt West mit einem freundlichen Lächeln. „Viele Leute, die meine Kunstdrucke kennen, kennen vielleicht nur die Leuchttürme.“ Tatsächlich habe er sich schon immer mit verschiedenen Richtungen beschäftigt.
„Ich mach gern fantastische Malerei. Und die (gemalten) Vögel entflogen einer Geschichte, die bei einem Spaziergang entstanden ist – als ich sah, wie Möwen einen Windstoß bekamen. Dann fangen die das mit den Flügeln ab“, so West. Dieses Bild habe er sich sofort notiert – bereits mit dem Gedanken, daraus „etwas“ zu machen. Etwa einen Küstenvogel. „Das entwickelt sich immer weiter. Die male ich schon jahrelang, aber sie sehen jedes Mal anders aus.“
Er möge das Spiel mit Perspektiven, vergrößere gern Dinge, die eigentlich klein sind. „Es gibt die Kunstrichtung Fantastischer Realismus“, sagt West. „Als Surrealist möchte ich mich nicht bezeichnen. Aber das fliegt manchmal mit in meine Bilder hinein.“
Vom Traum zum Buch
West erzählt auch von seinen Lebensträumen. „Die erste Geschichte war, frei zu malen und davon existieren zu können. Der Weg war nicht geteert. Es war holprig. Aber wir haben es erreicht.“
Der nächste Traum war, Bücher zu machen. Auch das sei gelungen. „Es fing auf Norderney damit an, dass Elke (seine Frau) den Wunsch hatte, ein Kochbuch zu realisieren. Das Buch schlug richtig ein. Fortan wurde das Thema kontinuierlich weiterentwickelt.“
Mit dem NDR entstand ein Buch über Irland. „Dann kam mein jetziger Verleger mit dem Raben – oder Fusselvögeln. Der mag Katzen. Ich auch. Ich liebe Katzen. Dann sitzt du da im Sessel, und es fängt irgendwie an zu drehen. Dann kommt ein Katzenbuch dabei heraus. Im Grunde genommen ganz einfach. Man muss es nur noch machen.“
Kunst im Garten
Neben Ole West präsentieren mindestens 13 weitere Kunstschaffende ihre Arbeiten in der großzügigen Gartenlandschaft von Klenkendorf 16. Dabei sind u.?a. Ralf Schiefbahn (Schmiedekunst), Trudi Breuer (interkultureller Schmuck), Angelika Bornstedt (Papierarbeiten), Heike Schnelle (Hocker + Büddel), Anja A. Kontny (Schmuckdesign), Bernd Rutkowski (fragiles Glasdesign), Rosemarie Loos, Udo Hoffer und Ute Spengler (jeweils Keramik), Bernd Wüllner (Kreatives aus Fundstücken), Gabi Anna Müller (Poesie und Fotografie) sowie die Klenkendorfer Familie Kordes.
Die Aussteller:innen stehen am 3. August persönlich für Gespräche bereit. Weitere Teilnehmende können kurzfristig hinzukommen. Der Eintritt ist – wie immer – kostenfrei.
Eva Janschek, Galeristin und Einrahmerin, verbindet mit Ole West nicht nur eine langjährige Zusammenarbeit, sondern auch Freundschaft. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten führte sie einst einen Fotoladen mit Galerie am Großen Burstah in Hamburg – direkt neben dem Rathaus.
„Da haben wir die ersten Ausstellungen gemeinsam gemacht“, erinnert sich West. Janschek ergänzt: „Wir haben in Hamburg dichtgemacht und hier anschließend im Sommer 2010 die erste Ausstellung mit Oles Bildern realisiert.“
West’ Werke sind auch außerhalb der Sommerausstellung in Klenkendorf zu sehen – jedoch nur nach persönlicher Terminvereinbarung, da es keine festen Öffnungszeiten gibt.
Kontakt unter Telefon 04764 / 609 oder per E-Mail an info@galerie-am-moor.de. Ein erster Eindruck der Vielfalt findet sich online unter www.galerie-am-moor.de/shop