Jubiläum mit Rück- und Ausblick

Ralf G. Poppe 121
Die BBS Bremervörde feierte kürzlich ihr 150-jähriges Bestehen - mit Rückblicken, prominenten Gästen und einem Fest in der Markthalle.

Bremervörde. Der vergangene Montag stand in Bremervörde ganz im Zeichen des 150. Schuljubiläums der Berufsbildenden Schulen (BBS). Zunächst gab es zahlreiche Redebeiträge in der Campus-Mensa, anschließend wurde in der Markthalle ordentlich gefeiert. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Schüler Liam Wolf, der am Flügel spielte und den offiziellen Teil auch beschloss. Als Dank erhielt er von Schulleiter Leminski Eintrittskarten für ein Konzert in der Bremer Glocke.

 

Beton schafft Fakten

„Als im am 1. November 2004 an diese Schule kam, hätte ich nie gedacht, dass ich einmal diese Begrüßung halten darf“, so Leminski. Trotz mancher überraschend leerer Stühle verfolgten viele Gäste die Feierstunde. Er erinnerte in seiner Rede an die Entwicklung der BBS in den vergangenen 150 Jahren - von der sogenannten Ackerbauschule bis hin zur modernen Berufsschule. Dabei sei die geschichtliche Entwicklung zum Teil einer Gemeinschaft geworden, die Tradition und Werte weitertrage.

Landrat Marco Prietz hob hervor, dass die Johann-Heinrich-von-Thünen-Schule älter sei, als der Landkreis Rotenburg (Wümme). Sie habe junge Menschen gebildet und auf das Leben vorbereitet. Der Landrat betonte, wie wichtig berufliche Bildung sei und sprach in Bezug auf den Schulneubau von „Beton schafft Fakten“.

Bremervördes Bürgermeister Michael Hannebacher erinnerte daran, dass das Schulgebäude vor rund einem Jahr in Betrieb genommen wurde. Er schlug den Bogen zur Region und zur Landwirtschaft: Sein Großvater, Jahrgang 1896, habe die Schule um 1910 besucht und als Auszeichnung für gute Leistung eine Uhr erhalten, auf die er sehr stolz gewesen sei.

 

Fachkräfte statt Blogger

Christoph Paulmann verwies auf die Verbindung zwischen der Landwirtschaftskammer, für die er vor ort war, und der BBS, die für die Ausbildung in den sogenannten Grünen Berufen sehr wichtig sei. Ihm folgte Andreas Meyer, Vizepräsident der IHK Elbe-Weser. Er erinnerte an seine eigene Zeit im früheren „gelben BBS-Gebäude“ und betonte, hier würden die Fachkräfte von morgen ausgebildet, denn es könnten nicht alle Blogger, Influencer oder Spielerfrau werden. Die BBS böte die nötige Orientierung.

Heidi Kluth, Vizepräsidentin der Handwerkskammer, schlug den Bogen zum Handwerk in der heimischen Wirtschaft und hob die Vermittlung von Verantwortung hervor. Martina Steinvorth vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung lobte die Rolle der Schule, jungen Menschen Perspektiven zu geben und sie auf das Arbeitsleben vorzubereiten.

 

Ehrengast David McAllister

Nach den sieben kurzen Ansprachen zeigte die Schule einen historischen Film und einen Imagetrailer, bevor Ehrengast David McAllister sprach. Der frühere niedersächsische Ministerpräsident und heutige Europaabgeordneter widmete sich den Herausforderungen der Europäischen Union.

Zum Abschluss lud Schulleiter Leminski alle Gäste in die Markthalle des Campus ein. Dort dankte er den Hauswirtschafterinnen der BBS, die die Speisen für die Feierlichkeiten selbst vorbereitet hatten - ein praktisches Beispiel für die Leistungsfähigkeit der Schule. Bei Speisen und Getränken klang das Jubiläum in festlicher Atmosphäre aus.

Weitere Eindrücke des Jubiläums sind unter anzeiger-verlag.de zu finden.