Die Krux mit dem digitalen Erbe

Ute Mahler-Leddin 133

Soziale Netzwerke, Online-Banking oder Bilder in der Cloud - Rechtsanwalt klärte über digitalen Nachlass auf.

Ulrike Meyer bedankte sich bei  Frank Rethmeier für den informativen Vortrag zum Thema „Digitales Erbe“.

Ulrike Meyer bedankte sich bei Frank Rethmeier für den informativen Vortrag zum Thema „Digitales Erbe“.

Basdahl (uml). Die Bremervörder Landfrauen - bekannt für ihre außergewöhnliche Themenvielfalt – haben kürzlich das Thema „Digitales Erbe“ aufgegriffen und Frank Rethmeier, einen Rechtsanwalt für Sozialrecht vom Sozialverband Deutschland (SoVD), in die Kluste nach Basdahl eingeladen.

Landfrauen-Vorstandsmitglied Ulrike Meyer hatte sich in der Vorbereitung dem Thema angenommen und überlegt, welchen Stellenwert das Internet und das Handy im Vergleich zu vor 25 Jahren nun eingenommen haben und was eigentlich mit Daten und Bildern passiert, wenn wir mal nicht mehr sind.

Bevor der Anwalt für Sozialrecht auf die Tücken des Digitalen Nachlasses einging, erklärte er die Wichtigkeit der „analogen Nachlass Regelung“ wie Testament, Patientenverfügung, Vorsorge-, Konto- oder Generalvollmachten, die dann auch über den Tod hinaus gelten würden.

 

Was gehört zum digitalen Nachlass?

 

Zum digitalen Nachlass gehört alles, was über Handy oder Internet läuft: Soziale Medien, Onlinebanking, der E-Mail Account aber auch Daten auf der Festplatte oder in der Cloud. Zudem noch diverse Apps, Onlineshopping, Mitgliedschaften, Streaming-Dienste und vieles mehr. Zu bedenken sei dabei, dass alles kostenpflichtige sich nach dem Tod nicht einfach auflösen würde, sondern von einer Person des Vertrauens gelöscht werden müsse.

Rethmeier verdeutlichte, wie wichtig es sei, sich rechtzeitig mit seinem digitalen Nachlass zu beschäftigen und alle wichtigen Portale mit URL zu notieren, dazu den Benutzernamen, das Passwort und die Info, was die bevollmächtigte Person mit den Daten oder Bildern machen soll. Diese Übersicht sollte gut verwahrt werden – nach Möglichkeit nicht im Dokumentenordner mit der Vorsorgevollmacht, da dort eventuelle Einbrecher als erstes gucken würden. Eine Beispielvorlage für eine entsprechende Übersicht sowie eine rechtssichere Musterverfügung findet man auf der Seite der Verbraucherzentrale.

 

Vorsorge treffen

 

Eine Vorsorgevollmacht sollte jede/r inzwischen besitzen oder bei Bedarf aktualisieren oder ergänzen – in den neuen Ausfertigungen werde auch an den digitalen Nachlass gedacht. Über die im Jahr 2018 angepasste und erweiterte DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) würden inzwischen auch die Rechte Verstorbener geregelt, wenn aber die Erben nicht wüssten, wo und wie der Verstorbene in der digitalen Welt unterwegs war, sei es schwer, schnell zu reagieren.

Abschließend zeigte der Anwalt auf, wie wichtig es ist, sich rechtzeitig um das digitale Vermächtnis zu kümmern, Nutzerplattformen und Zugangsdaten zu notieren und dieses an die Person seines Vertrauen zu übergeben, ansonsten könnte es zu einer langen Wartezeit bis zur Löschung der digitalen Daten kommen, wenn die Familienangehörigen erst alle Unterlagen durchsuchen müssten oder keinen Zugang zum Computer oder Handy hätten. Eine entsprechende Vollmacht mit dem Hinweis auf den digitalen Nachlass sei somit eine große Hilfe und Erleichterung für die Erben und die Familie, die in der Zeit der Trauer zusätzlich andere wichtige Dinge bearbeiten müssten.

 

Kommende Veranstaltungen

 

Auch die nächsten Termine mit den Bremervörder Landfrauen versprechen viel Wissenswertes. Am Dienstag, 12. März, geht es um 14 Uhr im Kluster Hof, Basdahl um das Thema „Generation im Wandel – und wir mittendrin! – Wie verstehe ich die heutige Generation Y“. Während die bis 1979 geborenen noch als Generation X bezeichnet werden, so versteht man unter Generation Y die zwischen 1980 und 1994 geborenen. Anmeldung bis 5. März bei Annika Köster unter der Telefonnummer 0173/9331304.

Am Samstag, 23. März, findet das fröhliche Ostereiersuchen für die Kleinsten bis 7 Jahren in Volkmarst statt. Infos und Anmeldung bis 16. März ebenfalls bei Annika Köster.

www.bremervoerder-landfrauen.de