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Ulla Ingenhoven

„JobBlick“ gab Impulse - IGS-Schüler informierten sich auf der Jobmesse

Lilienthal. „Unsere Jobmesse wird immer größer“, begrüßte Gesamtschuldirektorin Karina Kögel-Renken die Schüler und Schülerinnen sowie Ausbildungsbetriebe im Forum der IGS Lilienthal. Sie sprach von einer kleinen Tradition, denn die Messe „JobBlick“ fand hier nun zum dritten Mal statt. Das Schöne an ihr sei, dass sie schon einigen Schülern zu einem Ausbildungsplatz verholfen habe. „Wir nehmen die Berufsorientierung sehr ernst“, sagte sie. „Jeder Schüler soll sich so entfalten können, wie es seinem Naturell entspricht.“
Die beiden Schornsteinfegermeister Reinhard Diercks (links) und Burkhard Hein informierten die Schüler über ihren Beruf und die Ausbildung.  Foto: ui

Die beiden Schornsteinfegermeister Reinhard Diercks (links) und Burkhard Hein informierten die Schüler über ihren Beruf und die Ausbildung. Foto: ui

Teilnahme war keine Pflicht
Oberstufenleiter David Niemann hatte die Idee zum „JobBlick“ und hat auch die dritte Ausbildungsmesse mitorganisiert. Eine Teilnahme der Schüler sei keine Pflicht, betonte er, sondern nur diejenigen, die noch unentschieden seien oder sich für die angebotenen 20 Ausbildungsberufe interessierten, informierten sich an diesem Vormittag. Vom Handwerk über Mechatroniker bis hin zur Bankkauffrau / zum Bankkaufmann reichte die Angebotspalette.
David Niemann fand es auch vorteilhaft, dass sich mit sieben Unternehmen nur eine kleine Anzahl präsentiere. So sei es einfacher, in dem ersten Speeddating miteinander ins Gespräch zu kommen. Und das nutzte immerhin rund ein Drittel der 300 Neun- und Zehntklässler.
Zu ihnen gehörte Noemie Schröder. „Ich suche etwas im ärztlichen Bereich“, sagte sie und nannte speziell die Radiologie. Nähere Auskünfte erhielt sie am Tisch der „Gesundheit Nord – Klinikverbund Bremen“. Aber erst einmal will sie ihr Abitur machen, „dann werde ich weitersehen“. Rama Haji Hasso möchte zahnmedizinische Fachangestellte werden. Da war sie bei Ghazaleh Zilke von der Zahnärztekammer genau richtig.
 
Nicht selbst suchen müssen
Im Rahmen des Projektes „Passgenaue Besetzung“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, vom Europäischen Sozialfonds und von der Europäischen Union gefördert wird, vermittelt die Zahnärztekammer Auszubildende an die Zahnärzte. Den Vorteil sieht Ghazaleh Zilke darin, „dass Zahnärzte und Schüler nicht selbst suchen müssen“.
David Niemann begrüßte es, dass die Schüler auch nach dieser Veranstaltung oftmals einen Einblick in das Unternehmen bekommen. Sie werden von den Firmen eingeladen, um sich besser kennenzulernen. Beim JobBlick bekämen die jungen Leute den Impuls, und in den Firmen werde dann getestet.
 
Azubis waren auch dabei
Einige Aussteller hatten Auszubildende dabei, wie zum Beispiel Kristin Meyer. Sie ist Ausbildungsleiterin bei der Volksbank eG in Osterholz-Scharmbeck. Ihr zur Seite stand Ray Meyer, Azubi im zweiten Ausbildungsjahr. „Ich nehme zu den meisten Schulveranstaltungen Auszubildende mit, weil sie dichter an den Jugendlichen dran sind, sie sprechen mit den Schülern auf Augenhöhe.“ Vor Ray Meyer saßen zwei interessierte Mädchen, denen er Fragen zu der Ausbildung beantwortete. Wichtig sei, so seine Meinung, Teamfähigkeit. Was die beiden aber erstaunte, war, dass Mathe gar nicht so wichtig sei. Grundlegende Kenntnisse sollte man zwar haben, aber sich gut ausdrücken zu können, sei ebenso von Vorteil.
 
Technische Berufe
Viele Gespräche führten auch Oliver Stiering und zwei Auszubildende von der Firma Nabertherm. Für Sommer 2020 werden sechs Mechatroniker, vier Konstruktionsmechaniker und drei Industriekaufleute eingestellt.
Wer sich zum Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik, Elektroniker für Automatisierungstechnik oder Fachinformatiker für Anwendungstechnik ausbilden lassen möchte, fand am Tisch von Elektro Egger die richtigen Ansprechpartner.
 
„Ich bin noch nicht sicher“
Alisha Klein orientiert sich in zwei Richtungen: Einmal würde sie gern als Gebärdensprache-Übersetzerin an einer Schule arbeiten, aber dieser Bereich wurde auf dem JobBlick nicht angeboten. Sie könnte sich aber auch gut vorstellen, Krankenpflegerin zu werden, während Defne Tekek mit dem Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellte liebäugelt. „Ich bin noch nicht sicher, könnte mir das aber vorstellen.“ Cedric Papen wollte etwas zum Thema Rettungsdienst erfahren, deswegen nahm er am Tisch bei Gesundheit Nord Platz. „Irgendetwas in Richtung Medizin soll es sein.“ Ezra Levin interessiert sich für Mechatronik, „aber ich schaue mich auch bei Gesundheit Nord um, um ein anderes Berufsfeld kennenzulernen“.
 
Schornsteinfeger suchen Nachwuchs
Sefia Rasho saß dem Schornsteinfegermeister Burkhard Hein gegenüber. Ob er Schornsteinfeger werden möchte, wusste er noch nicht. „Ich will mir hier alles anschauen.“ Neben Burkhard Hein widmete sich auch sein Kollege Reinhard Diercks den Schülern. Beide Meister sprachen zwar vom Fachkräftemangel, „aber wir sind mit der Quote, die wir einstellen, im Innungsbereich Stade noch zufrieden“.
Obwohl: „Es könnten noch ein bis zwei Auszubildende mehr sein.“ Reinhard Diercks sagte aber auch: „Für die Zukunft müssen wir mehr Werbung machen. In den nächsten Jahren werden viele Schornsteinfeger in Rente gehen, und da brauchen wir Nachwuchs.“
Nach diesem Speeddating boten die Firmen an, sich weiteren Fragen der Schüler zu beantworten.


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