Seitenlogo
pvio

Zwei Ausstellungen im Haus im Schluh bis 2022

Worpswede (pvio). „Auf Marthas Spuren“ - Zum 100 jährigen Jubiläum vom Haus im Schluh kann man der Geschichte Martha Vogelers in ihrer alten Wirkungsstätte ab sofort per Click&Visit bis Anfang März 2022 ansichtig werden.
Porträt Martha Vogeler, gemalt von Heinrich Vogeler 1910. Öl auf Leinwand (71 x 61 cm).   Foto: Worpsweder Museumsverbund

Porträt Martha Vogeler, gemalt von Heinrich Vogeler 1910. Öl auf Leinwand (71 x 61 cm). Foto: Worpsweder Museumsverbund

Bild: Patrick Viol

Worpswede (pvio). Zum 100 jährigen Jubiläum vom Haus im Schluh kann man der Geschichte Martha Vogelers in ihrer alten Wirkungsstätte ab sofort per Click&Visit bis Anfang März 2022 ansichtig werden. Mit einem Jahr Verspätung startet nun die Jubiläumsausstellung zum 100 jährigen Bestehen vom Haus im Schluh in zwei Teilen. Im Zentrum steht dessen Gründerin Martha Vogeler. Der erste Teil, der bis November läuft, widmet sich der Person Martha Vogelers, ihrem Einfluss auf das Werk ihres Mannes Heinrich und wie sie das Haus im Schluh aufbaute. Der zweite Teil der Ausstellung, der vom 21. November bis zum 6. März laufen soll, zeigt das Haus im Schluh als eigenständig entwickelte Produktionsstätte von Martha Vogeler. Liebe und Emanzipation Martha Vogeler, ein Mädchen vom Land, ohne höhere Bildung, lernte den Künstler Heinrich Vogeler kennen, wurde dessen Modell und Ehefrau und schließlich selbstständige Unternehmerin - diese Geschichte wird einem anhand einer imposanten Werkschau im Haus im Schluh nahegebracht. Dabei erfährt man vor allem eins: Die märchenhaft anmutende Begegnung von Martha Schröder - so der Mädchenname - und Heinrich Vogeler bereicherte jeweils die Welt des anderen. Sie brachte ihm die Welt Worpswedes nahe, wo er später seine Kommune Barkenhoff gründen wird, und wird zur tragenden Inspiration für sein Werk. Egal, ob Grafiken, Radierungen, Zeichnungen und Gemälde - Martha Vogeler lässt sich überall entdecken. Martha hingegen emanzipiert sich durch die Begegnung mit dem libertären Künstler von der vorgegebenen Rolle der ergebenden, abhängigen Ehefrau. Zunächst durch ihre offene Liebesaffäre mit Ludwig Bäumer und schließlich durch ihr Projekt: „Haus im Schluh“, mit dem sie sich zusammen mit ihren drei Töchtern nicht nur eine eigene wirtschaftliche Existenz aufbaute, sondern zugleich eine alternative Arbeits- und Lebensweise aufzubauen versuchte. Ein Arbeiten nach eigenen Prämissen und Fähigkeiten sollte hier möglich sein. Darüber hinaus legte Martha Vogeler mit dem Haus im Schluh, in das sie das Frühwerk Heinrich Vogelers überführte, den Grundstein der heutigen Museumssammlung und der kunsthistorischen Forschung. Originalstücke und Outdoor-Tour In verschiedenen Vitrinen kann man zudem nicht nur allerhand Fotos betrachten, die viel über den familiären Hintergrund von Martha, ihr Leben im Haus oder während der NS-Zeit erzählen. In ihnen findet man zudem auch vereinzelt Originalbroschen und -ringe, die man in den Werken Vogelers an seinen Modellen wiederfindet. Eine besondere Überraschung bildet eine Nachkonstruktion des Kleides, das Martha in Heinrich Vogelers „Frühling“ trägt. Hierbei handelt es sich um eine Arbeit einer Modedesign-Studentin aus Antwerpen, die das Kleid für die Ausstellung zur Verfügung stellte. Begleitend zur Ausstellung soll es ab Ende März eine GPS geführte Outdoor-Tour „Auf Marthas Spuren“ durch das Künstlerdorf geben. Aufgrund der Pandemie kann man die Ausstellung nur mit einer Reservierung besuchen. Entweder online oder unter der Nummer 04792935820.


UNTERNEHMEN DER REGION