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Worpsweder Initiative warnt vor Verschärfung gesellschaftlicher Spaltung

Worpswede (eb/pvio). Die Worpsweder Initiative „Nie Wieder“ erklärt, dass es bei den anstehenden Wahlen nicht nur um Mandate, sondern auch darum gehe, ob unser Leben künftig von Weltoffenheit oder politischer Regression gekennzeichnet sein wird.

 
Angesichts zunehmender antisemitischer Straftaten macht die Initiative „Nie wieder - Für ein tatkräftiges Erinnern - Gemeinsam gegen Rechts“ vor den Wahlen auf die Gefahr durch rechte Parteien aufmerksam: In Deutschland wurde schon einmal „eine Demokratie über Wahlen und Koalitionen zu Fall gebracht.“
Man finde zwar in keinem Partei- und Wahlprogramm offenen Antisemitismus. Aber man finde ihn „in den Reden und Aussprüchen von Politiker:innen rechter bzw. rechtsextremer Parteien aus und in unterschiedlichem Umfang bei den Anhänger:innen von Parteien - bis zu 55 Prozent der AfD Anhänger:innen bejahten die Frage, ob es stimme, dass Juden auf der Welt zu viel Einfluss hätten. Bei der Bevölkerung insgesamt lag diese Quote bei 22 Prozent“, wie es seitens der Initiative heißt.
Und aus der Geschichte könne man lernen, wie schnell aus solchem Denken „brutales Handeln“ folgt.
Allein im Jahr 2020 wurden 2351 antisemitische Straftaten registriert. Die Initiative warnt davor, diese Entwicklung und die Gefahr rechter Parteien bei der Wahl zu ignorieren. Rechtspopulistische Parteien und Bewegungen versteckten sich heute wie damals „hinter Parolen, denen viele glauben, zustimmen zu können. Und wie früher gilt die Teilnahme an demokratischen Wahlen als Zeichen für den demokratischen Charakter einer Partei. Wir wissen aus der Geschichte, dass es sich so nicht verhält und dass auch eine demokratisch gewählte Partei mit der Zustimmung eines großen Teils der Bevölkerung das Land in eine Diktatur führen kann.“
Im Ursprung der Katastrophe der deutschen Geschichte liegen nicht nur völkische Bewegungen, sondern ebenso demokratische Parteien, die „nicht oder zu spät erkannten, dass sie es mit ihren Todfeinden zu tun hatten.“
Wer rechten Parteien, Hass und Hetze mit der Wahl keinen Aufwind geben möchte, der setze bei der Wahl auf Weltoffenheit, Respekt, Chancengleichheit, Inklusion, Humanität, offene Arme für Geflüchtete, Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des Erinnerns und Gedenkens an die Opfer der Nazidiktatur, Prävention und Verfolgung von Antisemitismus, offene Grenzen und eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Meinungsbildung.
Wer hingegen auf Ausgrenzung, Diskriminierung, soziale Spaltung, Verschärfung des Asyls, Nationalismus, Schlussstrichmentalität, Verschwörungstheorien und Wissenschaftsfeindlichkeit setzt, der leiste einer Entwicklung Vorschub, von der man aufgrund der Geschichte weiß, dass sie „antisemitische Gewalt, brutale Unterdrückung von Minderheiten und politischer Opposition, Gleichschaltung in allen öffentlichen Bereichen und letztlich Krieg“ hervorbringen kann.


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