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Seniorenbeirat wird neu gewählt

Worpswede (jm). Seit 2007 hat die Gemeinde Worpswede einen Seniorenbeirat. Die Wahlperiode des Beirats orientiert sich seit je her an den Kommunalwahlen. Im Oktober werden die ehrenamtlichen Mitglieder deshalb neu gewählt, Interessierte können sich noch bis Ende August als Kandidat:innen bewerben.
Klaus Rohlfing und Reinhard Meyerdierks sitzen im aktuellen Seniorenbeirat der Gemeinde Worpswede. Im Oktober wird der Beirat neu gewählt.

Klaus Rohlfing und Reinhard Meyerdierks sitzen im aktuellen Seniorenbeirat der Gemeinde Worpswede. Im Oktober wird der Beirat neu gewählt.

Einwohner:innen der Gemeinde Worpswede, die 55 Jahre oder älter sind, dürfen bei der Briefwahl abstimmen und sich für einen Sitz im Seniorenbeirat bewerben. Rund 4200 Wahlberechtigte gebe es aktuell, schätzt die Verwaltung.
In der 36. Kalenderwoche (6. bis 10. September) werden die Wahlunterlagen verschickt, spätestens am 14. Oktober um 18 Uhr muss der Umschlag wieder im Rathaus angekommen sein, damit die Stimme gültig ist.
Wer als Bewerber:in auf dem Stimmzettel stehen möchte, kann bis zum 27. August einen Wahlvorschlag einreichen. Dabei kann man sowohl sich selbst als auch andere Personen vorschlagen - der oder die Genannte muss allerdings zustimmen.
 
Beratendes Gremium
 
Der Seniorenbeirat hat neun Mitglieder, sechs davon stehen zur Wahl. Die übrigen drei Sitze werden mit Vertreter:innen der AWO, des Sozialverbands Deutschland und des Sozialverbands VdK besetzt. Darüber hinaus gibt es aktuell fünf Ersatzmitglieder. Der Beirat hat in erster Linie eine beratende Funktion: Geht es um kommunalpolitische Fragen, die die ältere Generation in der Gemeinde betreffen, wird der Beirat vor der Entscheidung von den entsprechenden Gremien (Gemeinderat, Ausschüsse) angehört. Die Mitglieder des Seniorenbeirats nehmen auch an Sitzungen teil, haben dort allerdings kein Stimmrecht. Natürlich kann sich der Beirat auch öffentlich zu entsprechenden Themen äußern.
 
Aktiv und ansprechbar
 
Das ist aber nur die halbe Geschichte. Die Mitglieder des Seniorenbeirats sind auch unmittelbar in der Gemeinde aktiv: Sie besuchen etwa Alten- und Pflegeheime und sprechen mit den Bewohner:innen, organisieren Veranstaltungen oder tragen Informationen zusammen und erstellen Broschüren zu Themen rund ums Alter. Außerdem sind sie jederzeit ansprechbar und haben ein offenes Ohr, betont der Vorsitzenden Reinhard Meyerdierks.
 
„Über Senioren wird gar nicht gesprochen“
 
„Die letzten 17 Monate haben uns komplett zurückgeschmissen“, berichtet Meyerdierks. Seit Beginn der Pandemie lagen die meisten Aktivitäten auf Eis, erst in diesem Sommer fand wieder ein Treffen des Beirats statt - normalerweise kommen die Mitglieder zu acht oder neun Terminen im Jahr zusammen.
Doch nicht nur Corona erschwerte die Arbeit. „Über Senioren wird gar nicht gesprochen“, kritisiert Reinhard Meyerdierks die Agenda der Kommunalpolitik in Worpswede. Der Gemeinderat habe sich in hitzigen Diskussionen um Kita-Plätze und Grundschule verfangen. Er vermisse nicht nur andere Altersgruppen - Meyerdierks nennt auch Jugendthemen, die „hinten runtergefallen“ seien - im politischen Diskurs, sondern auch „den fairen Umgang miteinander.“
Nun gebe es viel Nachholbedarf bei der Frage, wie man die Senior:innen überhaupt ansprechen und motivieren wolle, sich einzubringen. „Viele wissen vielleicht auch gar nicht, dass es uns gibt.“ Aktuell beschäftige sich der Beirat mit geeigneten Räumlichkeiten für die eigenen Sitzungen und Veranstaltungen. Außerdem seien Fußwege immer ein „heißes Thema“, ergänzt Schriftführer Klaus Rohlfing. Er wünsche sich zudem mehr Bänke im Ort. Die seien für ältere Einwohner:innen von unschätzbarem Wert: „Wenn man Schwierigkeiten mit dem Gehen hat, ist man für jede einzelne Bank unglaublich dankbar“, so Rohlfing.


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