Seitenlogo
eb

Mit Expertise und Hingabe

Worpswede (eb). Seit dem 1. Juni ergänzt Sozialpädagogin Sabine Wieczorkowsky als Bereichsleiterin für stationäre Hilfen das Leitungsteam im SOS-Kinderdorf Worpswede. Neben der Leitung stationärer Kinder-Wohngruppen in Worpswede baut Wieczorkowsky ein Familiennetz in der Region auf.
Sabine Wieczorkowsky ist u. a. Therapeutin  für Traumatologie und Traumatherapie.

Sabine Wieczorkowsky ist u. a. Therapeutin für Traumatologie und Traumatherapie.

Joachim Schuch, Gesamtleiter vom SOS-Kinderdorf Worpswede, freut sich sehr über den Zuwachs: „Mit Sabine haben wir eine hochqualifizierte, erfahrene Fachkraft gewonnen, die mit ihrer Expertise sowohl bestehende als auch neue Angebote stärkt und aufbaut und die auch menschlich ganz wunderbar zu uns passt.“
Dass die Kinder- und Jugendhilfe erfahrene Sabine Wieczorkowsky ihren Weg aus dem Emsland nach Worpswede gefunden hat, ist zum einen dem hohen Qualitätsstandard der Arbeit vom SOS-Kinderdorf zuzuschreiben, wie sie sagt. Des Weiteren habe sie die innovative Stelle, das große Know-how und die Herzlichkeit der Menschen vor Ort dazu bewogen, ihre Stelle als stellvertretende Gesamtleitung und Bereichsleiterin bei der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung Backhaus aufzugeben und den Umzug ins Künstlerdorf anzutreten.
 
Umfassende Professionalität
 
Von Haus aus Erzieherin, hat Wieczorkowsky die vielfältige Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe im Laufe ihrer Karriere detailliert kennengelernt. Nach drei Jahren Tätigkeit in einer großen Kindertagesstätte, studierte sie Sozialwesen und erhielt das Diplom der Sozialpädagogin/Sozial-arbeiterin. Eine Zusatzausbildung zur Krisenkonfliktberaterin half ihr bei ihrer täglichen Arbeit in einem Frauenhaus, bei der sie sich schwerpunktmäßig der Kinderarbeit und der Beratung von Frauen und Mädchen nach Gewalterfahrung widmete. Später lehrte Wieczorkowsky als Ausbilderin, Trainerin und als genderorientierte Gewaltberaterin (GHM) und gab Fortbildungen in Deutschland und der Schweiz zu den Themen Gewalt, Konfliktlösung und Konfliktmanagement. Parallel arbeitete sie 11 Jahre lang im Gleichstellungsbüro der Stadt Wolfsburg. Sie absolvierte 2008 zusätzlich eine Supervisoren-Ausbildung und unterstützte Einrichtungen der freien Jugendhilfe, Mädchenhäuser, die Telefonseelsorge und „die frühen Hilfen“ des Jugendamtes. Es folgte eine Anstellung als Beraterin in der Erziehungsberatungsstelle, bevor es Wieczorkowsky aus privaten Gründen 2016 ins Emsland zu Backhaus verschlug – zunächst als Erziehungsleitung, dann Bereichsleitung und schließlich als stellvertretende Gesamtleitung. 2019 schloss Wieczorkowsky ihre umfängliche Weiterbildung am zptn als Therapeutin für Traumatologie und Traumatherapie ab. Eine Fortbildung, die wie sie selbst beschreibt, Verhaltensauffälligkeiten von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe eine professionelle und profunde Rahmung gibt, aus der sich sensible Handlungsansätze ableiten lassen. Traumafolgestörungen mit der Grundhaltung „Alles was ein Mensch zeigt, macht einen Sinn in seiner Geschichte“ zu begegnen, inkludiere Wertschätzung und ermögliche es, nach dem „Konzept des guten Grundes“ zu arbeiten, so Sabine Wieczorkowsky.
 
Bindung zu Kindern aufbauen
 
„Ich freue mich nun sehr auf meine neue Aufgabe im SOS-Kinderdorf Worpswede. Der familiäre Rahmen der SOS-Wohngruppen und Kinderdorffamilien ist eine sehr gute Voraussetzung, um Beziehung und Bindung zu den Kindern aufzubauen und um möglichen Traumatisierungen, die in der Vergangenheit entstanden sind, behutsam zu begegnen. Ich sehe meine Hauptaufgabe darin, die pädagogischen Prozesse von A-Z zu begleiten, Hilfestellungen für die Kinder und ihre Familien zu geben, therapeutische Unterstützung und individuelle Einzelfallhilfe zu schärfen und die Fachkräfte in den Teams in ihrer wertvollen Basisarbeit zu stärken“, so Sabine Wieczorkowsky.
 
Ein Familiennetz in der Region
 Zudem zählt zu ihren Aufgaben, ein Familiennetz aufzubauen, in dem Kinder bei sogenannten Erziehungsstellen ein neues Zuhause finden, wenn sie aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr bei ihren Eltern leben können. Die Gründe – wie Gewalt, Erkrankung, Sucht, Vernachlässigung, Missbrauch – sind dabei vielfältig. Neben der Unterbringung in Kinderdorffamilien und Wohngruppen möchte das SOS-Kinderdorf Worpswede zukünftig auch Erziehungsstellen in Niedersachsen und Bremen aufbauen, die es pädagogischen Fachkräften ermöglichen, Kindern aus Schutzgründen in ihren eigenen vier Wänden aufzunehmen und längerfristig ein Zuhause zu bieten. Der familiäre SOS-Ansatz – Kindern im kleinen Rahmen ein liebevolles Zuhause zu geben – bleibt zusätzlich zum hohen Fachkräftegebot bestehen und wird durch die unterstützende Infrastruktur einer etablierten Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung noch verstärkt. ter planmäßig verlaufen, sollen schon im Laufe des kommenden Jahres erste Erziehungsstellen an den Start gehen.


UNTERNEHMEN DER REGION