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Kronberger Malerkolonie in Lilienthal

Lilienthal (eb). Die Lilienthaler Kunststiftung zeigt in der Zeit vom 25. Oktober bis zum 28. Februar 2021 in ihrem Museum Kunstschau Wümme Wörpe Hamme als Leihgabe der Stiftung Kronberger Malerkolonie 60 Gemälde von 25 Künstler*innen.
Auch zu sehen in der Ausstellung: Fritz Wucherer Blick auf Kronberg mit der Burg vom Talweg aus.  Bild: Stiftung Kronberger Malerkolonie.

Auch zu sehen in der Ausstellung: Fritz Wucherer Blick auf Kronberg mit der Burg vom Talweg aus. Bild: Stiftung Kronberger Malerkolonie.

Bereits 1858 wurde in dem ländlich geprägten Taunusörtchen Kronberg in der Nähe von Frankfurt am Main durch die beiden Künstler Jakob Fürchtegott Dielmann und Anton Burger die Malerkolonie gegründet. Sie gilt als eine der wichtigsten deutschen Koloniegründungen des 19. Jahrhunderts.
Eine enge Verbindung zu der Kunstszene der Großstadt Frankfurt bestand von Anfang an. Eine ganze Reihe der Kronberger Maler*innen wurde dort geboren, sie studierten überwiegend am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt.
 
Phänomen „Künstlerkolonie“
 
In der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich mit dem Beginn der Industrialisierung in den Städten und hier insbesondere im Bürgertum eine Sehnsucht nach der Natur. Traditionelle Wertevorstellungen galten nicht mehr, der Lebensrhythmus beschleunigte sich extrem.
Und so begaben sich erstmals in der Geschichte der Malerei Künstler aufs Land. Es war der Wunsch nach dem Ursprünglichen, mit bäuerlich-ländlichen Motiven und zugleich eine Protestbewegung gegen die traditionelle Akademie-Malerei.
Etwa um 1850 entstand in Barbizon vor den Toren von Paris das Phänomen „Künstlerkolonie“. Diesem Beispiel folgte in den weiteren Jahren eine Vielzahl von Künstlerkolonien in ganz Europa wie z. B. auch Worpswede.
Als einer der ersten Kronberger Maler gilt Peter Burnitz (1824 - 1886), der viel Zeit in Frankreich zugebracht hat und den weiteren Kronberger Malern eine französische Kunstauffassung näherbrachte. Auch Anton Burger wurde seine Paris-Reise 1852 und seine Begegnung mit Gustave Courbet zu einem wesentlichen Erlebnis.
Über die Jahre wirkten in der Malerkolonie etwa 100 Künstler, unter ihnen eine ganze Reihe bedeutender Namen wie Wilhelm Trübner, Jakob Fürchtegott Dielmann, Hans Thoma und Carl Morgenstern. Das „Ende“ der Malerkolonie setzte ein mit dem Zuzug wohlhabender Frankfurter Bürger in den beschaulichen Taunusort, die dort ihre Villen bauten. Höhepunkt dieser Entwicklung war zweifelsohne, dass sich die Witwe Kaiser Friedrich III. 1888 in Kronberg niederließ und dort bis zu ihrem Tode 1901 lebte.
 
„Mythos Worpswede“
 
Während in Lilienthal die Kronberger Maler*innen zu sehen sind, stellt das Museum Kronberger Malerkolonie im Rahmen der Ausstellung „Mythos Worpswede“ Werke bedeutender Maler*innen unserer Region Worpswede, Fischerhude, Bremen-Vegesack und Lilienthal aus.
Geöffnet ist die Kunstschau Wümme Wörpe Hamme von Dienstag bis Samstag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr. Anmeldungen und Informationen unter der Telefonnummer 04298/907641 oder 04298/6185, per Mail: info@kunststiftung-lilienthal.de oder die Homepage: www.kunststiftung-lilienthal.de
Der Besuch ist nur mit einem Mund-Nasen-Schutz und unter Einhaltung der AHA-Regeln erlaubt.


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