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Radtour zur neuen B74

Ritterhude (eb). Eine erhöhte Lärmbelästigung und eine deutliche Zunahme der Verkehrs- und Umweltbelastung sieht der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen durch die B74-neu auf Ritterhude zukommen.

Grünen-Kreistagsmitglied André Hilbers erläuterte auf der Radtour den geplanten Verlauf der B74-neu.

Grünen-Kreistagsmitglied André Hilbers erläuterte auf der Radtour den geplanten Verlauf der B74-neu.

Mit dabei waren neben rund 20 interessierten Bürger:innen auch die Bundestagsabgeordnete Christina-Johanne Schröder, Mesut Ercik (Landtagskandidat im Wahlkreis Osterholz für die Grünen) sowie Kreistagsmitglied André Hilbers.

Zunächst begrüßte Hilbers die Anwesenden und informierte darüber, dass genau am Treffpunkt am Anleger an der Niederender Straße in Ritterhude, zwischen den drei dort angesiedelten Wassersportvereinen, die geplante Trasse in etwa fünf Metern Höhe über die Hamme führen würde, wenn die Planung durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Lüneburg ungehindert weitergeführt und schließlich auch ausgeführt wird. Dabei verwies er auch auf die Auswirkungen auf das angrenzende Vogelschutzgebiet, dass die Trasse durchkreuzen würde, sowie das nahe gelegene Naturschutzgebiet Hammeniederung.

 

„Das kostet das Zehnfache“

 

Anschließend beleuchtete Christina-Johanne Schröder das Verkehrsprojekt aus bundespolitischer Sicht und wies darauf hin, dass zur Zeit sehr viel Planungskapazitäten in Straßenbauprojekten gebunden seien, die teilweise nicht mehr zeitgemäß seien und wahrscheinlich gar nicht realisiert würden. Dadurch würden wiederum andere wichtige Projekte, insbesondere auch im Hinblick auf Klimaschutz, nicht oder nur sehr zögerlich vorangebracht.

Im Verlauf der rund 14 Kilometer langen Radtour erläuterte André Hilbers an verschiedenen Stellen den Verlauf der geplanten Trasse und veranschaulichte deren Folgen für das Naherholungs- und Schutzgebiet Hammeniederung. Dass die Baumaßnahme in aufgeständerter Form, einschließlich fünf Brückenquerungen und eines 200 Meter langen Tunnels unter der Bahnstrecke hindurch für die derzeit geplanten 28 Millionen Euro zu realisieren sein würde, wollte keiner der Anwesenden für möglich halten. “Das kostet doch mindestens das Zehnfache”, vermutete ein Teilnehmer.

Hilbers wies darauf hin, dass viele Menschen ohnehin davon ausgingen, dass das Projekt nicht relaisiert werden wird. Dies zeige sich auch in der Formulierung im Gemeindentwicklungskonzept für die Gemeinde Ritterhude für 2035. Dort heißt es, dass es unklar sei, ob und wann die B74-neu entstehen wird.

 

Mehrbelastung statt Entlastung befürchtet

 

“Diese Haltung wird den jetzigen Anrainern der B74 nicht gerecht und deren Unmut ist absolut nachvollziehbar”, so Hilbers. Vielmehr seien dort zeitnah verkehrslenkende und -beruhigende Maßnahmen umzusetzen, statt „die Menschen mit Hinweis auf die Planungen zur B74-neu wie schon seit fast 40 Jahren immer wieder zu vertrösten“. Hilbers wies in diesem Zusammenhang auch auf die Prognose der Verkehrsströme der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hin: Für die Ortsdurchfahrt in Ritterhude wird eine Entlastung von bis zu 5.000 Fahrzeugen pro Tag durch die B74-neu angenommen. Auf der neuen Bundesstraße rechne die Behörde jedoch mit einer Zunahme von 10.000 bis 20.000 Fahrzeugen. “Es droht durch diese Maßnahme also insgesamt eine deutliche Zunahme der Verkehrsbelastung Ritterhudes und schon aufgrund der Höhe der Streckenführung auch eine erhöhte Lärmbelastung für die gesamte Gemeinde”, so Hilbers.


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