Online: Polarexpedition „MOSAiC“

Eingefroren im Nordpolarmeer
 
Es ist die größte Arktisexpedition aller Zeiten: Ab Herbst 2019 driftete der deutsche Forschungseisbrecher Polarstern eingefroren im Meereis durch das Nordpolarmeer. Er überwintert in einer Region, die in der Polarnacht nahezu unerreichbar ist. Die klimatischen Veränderungen der Arktis sind extrem wichtig für das Weltklima!
Auf der MOSAiC-Expedition erforschen Wissenschaftler aus 20 Nationen die Arktis im Jahresverlauf. Auf einer Eisscholle errichteten sie ein Forschungscamp um den Ozean, das Meereis, den Schnee und die Atmosphäre in dieser extremen Eislandschaft zu studieren - bis diese am 30. Juli 2020 zerbricht. Das Timing der Wissenschaftler war perfekt. Bis zum letzten Moment haben sie mit ihrem Forschungscamp auf dieser Scholle geforscht, bevor sie es zurück an Bord holten. Damit konnte wie geplant auch die allerletzte Phase des Lebens der MOSAiC-Scholle dokumentiert werden.
Die Scholle hat sie 1.700 Kilometer durch das Nordpolarmeer getragen. Sie beendete an der Eiskante ihren natürlichen Lebenszyklus, während sie unter dem Einfluss von Dünung und Wellen zerbrach, schließlich schmolz und wieder zu dem Wasser des Ozeans wurde, aus dem sie sich vor fast zwei Jahren vor der sibirischen Küste gebildet hat.
Kaum eine Region hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so stark erwärmt wie die Arktis. Ziel der Expedition ist es daher, den Einfluss der Arktis auf das globale Klima besser zu verstehen. Sie wird damit ein Meilenstein für die Klimaforschung, ihre Daten wertvoll für Generationen sein. Die Mission unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts ist verbunden mit noch nie dagewesenen Herausforderungen. Eine internationale Flotte von Eisbrechern, Helikoptern und Flugzeugen versorgt das Team auf dieser extremen Route. Nur mit geeinten Kräften kann die Expedition gelingen.
Dr. Janin Schaffer untersucht als physikalische Ozeanographin unter anderem wie stark sich das Ozeanwasser unter der MOSAiC-Scholle vermischt. Eine von vielen Fragestellungen ist dabei, ob das tiefer liegende wärmere Wasser, welches aus dem Atlantik mit den Meeresströmungen bis in die Arktis transportiert wird, bis unter das Meereis „hoch-gemischt“ werden kann - und so zum verstärkten Abschmelzen des Eises beiträgt.
 
Teilnahme am Vortrag
 Wer teilnehmen möchte, sendet bitte bis spätestens zum 11. Februar eine E-Mail an Kultur@HV-Platjenwerbe.de. Teilnehmer:innen erhalten einen Freigabelink zugeschickt, mit dem man sich in die Veranstaltung einwählen kann. Nach dem Vortrag gibt es auch die Möglichkeit, mit der Referentin zu diskutieren. Dafür muss die Kamera und das Mikrophon des Rechners aktiviert werden.