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„Erhebliche Defizite“: Grüne kritisieren Gemeindeentwicklungskonzept

Ritterhude (eb/jm). Die Gemeinderatsfraktion der Grünen kritisiert das neue Gemeindeentwicklungskonzept in vielen Punkten.

„Es ist immer schwierig in die Zukunft zu schauen und einen Rahmen festzulegen, der für die nächsten zehn bis 15 Jahre die Entwicklung vorzeichnen soll. Mit der Fortschreibung des 2006 erstellten Gemeindeentwicklungskonzepts hat Ritterhude versucht, einen solchen Rahmen zu setzen. Aus unserer Sicht weist es allerdings erhebliche Mängel auf, weswegen wir der Empfehlung nicht zugestimmt haben“, erklärt Fraktionsvorsitzender Wolfgang Goltsche.
Weltweite, nationale und länderspezifische Anregungen und Vorgaben seien im Konzept kaum bis gar nicht berücksichtigt worden. Goltsche weist etwa auf die Nachhaltigkeitsziele der UN hin: „Die Vereinten Nationen haben sich auf globale Nachhaltigkeitsziele, genannt Sustainable Development Goals, verständigt. Von den für uns als Kommune wichtigen Bereichen, wie Gewässerschutz, bezahlbare und saubere Energie, nachhaltige Entwicklung der Städte und Gemeinden, hochwertige Bildung und Klimaschutz wird in dem Gemeindeentwicklungskonzept nur letzteres zumindest erwähnt, denn für den Klimaschutz wird ein eigenes Konzept erstellt.“
„Eines der wichtigsten Ziele ist die Reduzierung des Flächenverbrauchs“, so Goltsche weiter. Dieser sei wichtig für den Klimaschutz, aber auch für die Erhaltung der Artenvielfalt und vieles mehr. „Ritterhude darf danach ab 2030 nur noch 0,7 Hektar Fläche pro Jahr verbrauchen. Ein Pfad, wie das zu erreichen ist fehlt in dem Handlungsrahmen gänzlich“, bemängeln die Grünen. Im Gegenteil werde durch zusätzliche Gewerbe-, Wohngebiete und Straßenbau zusätzliche Versiegelung in erheblichem Umfang empfohlen.
„Im Niedersächsischen Weg ist ebenfalls ein Handlungsrahmen vorgegeben, der sich in einem Gemeindeentwicklungskonzept wiederfinden müsste. Dies ist jedoch leider nicht der Fall“, kritisiert die Grünen-Fraktion weiter. So werde der mögliche Beitrag zu einem Biotopverbund nicht einmal erwähnt. Gleiches gelte für das Kompensationskataster.
„Es hat eine Bürgerbeteiligung im Rahmen der Erstellung des Gemeindeentwicklungskonzeptes stattgefunden. Leider findet sich auch von diesen Anregungen im Konzept kaum etwas wieder. Warum beteiligt man die Bürger, wenn am Ende doch nichts verwendet wird?“, fragt Goltsche.
Das Gemeindeentwicklungskonzept weise erhebliche Defizite auf weil es dem Anspruch einen zukunftsgerichteten städtebaulichen Handlungsrahmen zu liefern nicht gerecht werde. „Mit diesem Handlungsrahmen kann Ritterhude die Zukunft nicht gestalten“, sagt Wolfgang Goltsche.


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