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Marcel Foltmer

Retter auf vier Pfoten - Die Rettungshundestaffel Osterholz stellt sich vor

Osterholz-Scharmbeck. Wenn es brennt, kommt die Freiwillige Feuerwehr. Wer einen gesundheitlichen Notfall hat, ruft das Deutsche Rote Kreuz. Bei wem eingebrochen wurde, dem hilft die Polizei. All das ist für uns selbstverständlich, wir wissen, wer uns in Extremsituationen helfen kann. Aber was ist eigentlich, wenn Menschen verloren gehen? Natürlich helfen auch hier Feuerwehr und Polizei bei der Suche, im Endeffekt leisten sie aber nur einen kleinen Teil der Arbeit, viel effektiver sind Rettungshundestaffeln.
 
Einer der Rettungshunde der Staffel wird beim Training auf die Suche angesetzt.  Foto: mf

Einer der Rettungshunde der Staffel wird beim Training auf die Suche angesetzt. Foto: mf

größere Gebiete nach vermissten Personen abgesucht werden. Immer wieder werden die Freiwilligen von der Polizei gerufen, wenn die Suchkraft des Menschen nicht mehr ausreicht und durch die der Hunde verstärkt werden muss. Denn der vierbeinige Freund des Menschen ist nicht nur durch Ausdauer und Geschwindigkeit überlegen, sondern hat auch eine präzisere Nase: Er besitzt 250 Millionen Riechzellen, die seinen Geruchssinn zu einem essenziellen Sinn machen und enorm beim Aufspüren von verloren gegangenen Personen hilft. Zum Vergleich: Der Mensch besitzt gerade einmal 8 Millionen Riechzellen.
Die Osterholzer Staffel, welche 12 bis 15 Einsätze im Jahr verzeichnet, ist eine der größten im norddeutschen Raum. Neben ihr gibt es in der direkten Umgebung Hundestaffeln in Cuxhaven und im Landkreis Unterweser, die gerne zusammen alarmiert werden: „Meistens möchten wir eine möglichst große Hundepower auf die Pfoten stellen“, erklärt Martin Schulz-Hoesen. Auch er engagiert sich im Verein und ist besonders stolz auf die gerade geprüften Rettungshunde: „Der Rettungshundeführer und sein Hund sind ein Team und müssen alle zwei Jahre eine Prüfung abhalten.“ Denn nicht nur die Hunde müssen fit für den Ernstfall sein: Auch die Frauen und Männer, die zusammen mit den Hunden die Staffel bilden, müssen auf den realen Einsatz vorbereitet sein. Erste Hilfe und Unfallverhütung gehören genauso zum geforderten Know-how wie Kartenkunde und Erste Hilfe am Hund. Der Vierbeiner muss andere Fähigkeiten beweisen: Auf eine auf dem Bauch liegende Person in 30 Metern Entfernung aufmerksam zu machen, muss genauso zu seinem Repertoire gehören wie das Aufspüren von Personen auf einer Fläche von 70.000 Quadratmetern.
Wenn diese Prüfung für Hund und Rettungshundeführer erfolgreich gelaufen ist, sind beide bereit für den Einsatz. Dieser kann verschiedenste Szenarien beinhalten, häufig gehen aber ältere demenzkranke Menschen verloren. Sollte eine vermisste Person aus einem Gebäude heraus oder in einem Wohngebiet verloren gehen, kommen sogenannte Mantrailer-Hunde zum Einsatz. Sie sind speziell darauf trainiert, individuelle Geruchsspuren anhand einer Geruchsprobe, zum Beispiel Kleidung, zu verfolgen. Mit dieser gezielten Methode ergänzen sie die Flächensuche perfekt.
Doch auch, wenn Hunde und Menschen regelmäßig im Einsatz sind, müssen sie ihre Fähigkeiten trotzdem trainieren. Dies geschieht zweimal die Woche auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne in Schwanewede. Der zu großen Teilen selbst finanzierte Verein kann jede Hilfe benötigen, um die ehrenamtliche Arbeit weiterhin aufrechterhalten zu können. Ob mit Hund oder ohne, jeder ist willkommen, im Verein mitzuwirken oder die Arbeit finanziell zu unterstützen. Weitere Informationen sind auf www.rettungshunde-ohz.de zu finden.


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