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Patrick Viol

Landkreis und DRK planen Behelfskrankenhaus in Ritterhude

Landkreis Osterholz (pvio). Das Corona-Virus verbreitet sich exponentiell. Um für einen solchen Anstieg der Infektionen gewappnet zu sein, planen der Landkreis Osterholz und der DRK-Kreisvervand Osterholz ein Behelfskrankenhaus in Ritterhude.
Damit sich die Krankenhäuser in Osterholz-Scharmbeck und Lilienthal im Ernstfall auf die schwersten Corona-Erkrankungen konzentrieren können, richten der Landkreis und DRK ein Behelfskrankenhaus in Ritterhude mit 38 Betten ein.      Foto: pkal

Damit sich die Krankenhäuser in Osterholz-Scharmbeck und Lilienthal im Ernstfall auf die schwersten Corona-Erkrankungen konzentrieren können, richten der Landkreis und DRK ein Behelfskrankenhaus in Ritterhude mit 38 Betten ein. Foto: pkal

Die Ausbreitung des Coronavirus schreitet weltweit voran. Auch in Deutschland werden täglich mehrere Tausend neue Infektionen gemeldet. Um bei einem starken Anstieg der Zahlen in der Region eine möglichst gute medizinische Behandlung der Erkrankten gewährleisten zu können, planen der Landkreis Osterholz und der DRK-Kreisverband Osterholz vorsorglich die Einrichtung eines Behelfskrankenhauses in der Gemeinde Ritterhude.
 
Entlastungskonzept
 
Aktuell seien es im Landkreis Osterholz nur wenige neue Infektionen pro Tag. Im Kreiskrankenhaus Osterholz sowie in der Klinik Lilienthal stehen ausreichende Kapazitäten zur Behandlung von Corona-Fällen zur Verfügung, wie der Landkreis mitteilt. „Diese Ruhe ist trügerisch. Da es sich um ein sehr ansteckendes Virus handelt, können die Zahlen so wie in anderen Ländern Europas und der Welt binnen weniger Tage exponentiell steigen und das Gesundheitssystem auf die Probe stellen“, erklärt der Landkreis weiter in seiner Pressemitteilung.
Daher arbeite die Kreisverwaltung an einem Konzept zur Entlastung der Krankenhäuser im Fall akuter Spitzenauslastungen.
 
Konzentration auf die schweren Fälle
 
Im Behelfskrankenhaus seien 38 Betten geplant. Eingerichtet werden soll es im ehemaligen Pflegeheim der Evangelischen Dienste am Dammgut in der Gemeinde Ritterhude. Durch den zusätzlichen medizinischen Standort soll im Ernstfall der Druck gelindert werden. Da hier die leichten bis mittelschweren Corona-Erkrankten behandelt werden sollen, könnten sich die Krankenhäuser in Osterholz-Scharmbeck und Lilienthal auf die schweren Fälle konzentrieren.
Darüber hinaus kläre der Landkreis Osterholz derzeit mit der Bundeswehr, ob sie, sollten auch die Betten im Behelfskrankenhaus nicht ausreichen, weitere Behandlungskapazitäten im Landkreis Osterholz aufbauen könnte. Ob auch Erkrankte aus anderen Bundesländern aufgenommen werden sollen, sei bislang nicht angedacht worden, so Jana Lindemann vom Landkreis.
 
Gut gerüstet
 
Angesichts der zum Teil dramatischen Erfahrungen in anderen Ländern gelte es, die intensivmedizinischen Kapazitäten und Kompetenzen konzentriert für die Schwersterkrankten bereit zu stellen. In enger Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern im Landkreis wolle man daher Vorsorge treffen und frühzeitig Reserven aufbauen. Man sei aber „gut gerüstet“ und wollen es auch bleiben, betont Landrat Bernd Lütjen
Auch der Präsident des DRK-Kreisverbandes Osterholz e. V. Thorben Prenntzell findet positive Worte: „Auch wenn die Corona-Pandemie eine bislang ungeahnte Dimension erreicht hat, bin ich sicher, dass wir gemeinsam das Behelfskrankenhaus zügig einsatzbereit melden können.“ Zudem seien die DRK-Bereitschaften darin ausgebildet in Großschadenslagen schnelle und effiktive Hilfe zu leisten.
 
Sorge um Fachkräfte
 
Sorge bereite lediglich der Fachkräftemangel, der auch schon vor der Corona-Krise bestand. Denn für das Behelfskrankenhaus brauche es zusätzliches Fachpersonal: „Entscheidend wird daher jetzt sein, umgehend Pflegekräfte für das Behelfskrankenhaus gewinnen zu können“, gibt der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Patrick Grotheer zur Auskunft. Damit das Behelfskrankenhaus zeitnah einsatzbereit ist und bei einer Verschär-fung der Lage aktiviert werden kann, sind Landkreis und DRK dringend auf die Gewinnung von zusätzlichem ärztlichen und pflegerischen Personal angewiesen. Deutschlandweit sei die ohnehin knappe Verfügbarkeit von Fachpersonal durch die aktuelle Pandemie zusätzlich angespannt. „Wir appellieren daher an Menschen mit einer entsprechenden Qualifikation, sich beim DRK für eine Mitarbeit zu melden“, so Landrat Bernd Lütjen. Dies gelte auch für Fachpersonal, das gerade in den Ruhestand getreten ist oder sich ein stundenweises Engagement in Ritterhude vorstellen kann.
Ansprechpartner für die Personalakquise beim DRK-Kreisverband Osterholz e. V. sind Melita Bergmann und Uli Gerster. Sie sind werktags telefonisch unter 04791/9200-52 sowie per E-Mail unter corona@drk-ohz.de erreichbar. Es wird um formlose Bewerbungen mit Ausbildungs- und Examensnachweis gebeten.


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