Seitenlogo
jm

Landkreis gibt Tipps für Familien und sucht Schutzkleidung

Landkreis Osterholz (jm). Der Landkreis gibt ein Merkblatt für Eltern als Organisationshilfe für die Kinderbetreuung heraus und ruft zu Spenden von Schutzkleidung für medizinisches Personal auf.
Die bundesweite Aktion „#Coronacare: Deutschlands Familien helfen sich“, bei der Kinder mit ihren Eltern Regenbögen malen oder basteln und sie ins Fenster hängen, ist ein Beispiel für kreative Kinder

Die bundesweite Aktion „#Coronacare: Deutschlands Familien helfen sich“, bei der Kinder mit ihren Eltern Regenbögen malen oder basteln und sie ins Fenster hängen, ist ein Beispiel für kreative Kinder

Auf verschiedenste Weise sind aktuell alle Menschen direkt oder indirekt mit dem Coronavirus und dessen Folgen beschäftigt. Während Familien ihren Alltag umstrukturieren und die Kinderbetreuung ohne die Großeltern neu organisieren müssen, arbeiten die Krankenhäuser an Notfallplänen und schaffen Kapazitäten für die intensivmedizinische Versorgung von Infizierten.
 
Ein Stresstest
 
Familien rücken durch die Schließung von Schulen und Kindertageseinrichtungen, Homeoffice-Regelungen und die Reduzierung sozialer Kontakte in der Corona-Pandemie enger zusammen. Neben vielen positiven Effekten, wie beispielsweise der Entschleunigung des Alltags und mehr Zeit für das Familienleben, kann die neue Situation gleichzeitig auch ein Stresstest sein. „Damit aus der Herausforderung keine Überforderung wird, gibt es zahlreiche Tipps zur Gestaltung des Alltags und bei Bedarf auch Anlaufstellen, die Rat und Unterstützung bieten“, sagt Pressesprecherin Jana Lindemann. „Der Landkreis hat dafür ein Merkblatt für Eltern erstellt.“
 
#Coronacare
 
Das Merkblatt gibt Hinweise zur Anpassung der Tagesstruktur, der sinnvollen Nutzung von (Online-)Medien, der altersgerechten Information von Kindern zur aktuellen Corona-Lage und zu Unterstützungsangeboten für Eltern und Kinder.
Eine schöne Idee für Kinder ist beispielsweise die bundesweite Aktion „#Coronacare: Deutschlands Familien helfen sich“: Bei der Aktion malen Kinder einen Regenbogen hängen diesen als hoffnungsvolles Zeichen zur Eindämmung des Coronavirus an Fenster und Türen. Andere Kinder können diese beim Spazieren suchen und zählen. So sehen und verstehen bereits die Kleinsten, dass auch andere Kinder zu Hause bleiben müssen. „Egal ob auf Papier, mit Fingermalfarben oder einen gebastelten Regenbogen: Der Landkreis Osterholz würde sich freuen, wenn, bald viele Regenbogen im ganzen Kreisgebiet zu entdecken sind. Übrigens dürfen Erwachsene gerne mitmachen“, sagt Jana Lindemann. Das Merkblatt des Landkreises ist unter www.landkreis-osterholz.de zu finden.
 
Krankenhäuser bereiten sich vor
 
Medizinisches Personal gehört unterdessen nicht zu denjenigen, denen die Krise mehr Zeit beschert. In der Klinik Lilienthal und im Kreiskrankenhaus laufen die Vorbereitungen für die Versorgung von schweren Corona-Fällen. In beiden Krankenhäusern gibt es eine tägliche Lagebesprechung, Vorkehrungen zur Isolierung von Corona-Patienten werden getroffen. In Lilienthal steht aktuell bereits eine Isolierstation mit 28 Betten zur Verfügung, die Klinik besitzt eine weitere Intensivstation, die bei Bedarf genutzt werden kann. Corona-Fälle sollen von einem eigenen Team betreut werden, während die übrigen Mitarbeiter*innen die medizinische Grund- und Regelversorgung weiterhin gewährleisten.
Das Kreiskrankenhaus hat vorsorglich 13 Plätze zur Isolierung von Corona-Patient*innen eingerichtet, weitere 13 Isolierzimmer stehen bei Bedarf kurzfristig zur Verfügung, teilt der Landkreis als Träger des Krankenhauses mit. Um darüber hinaus Kapazitäten frei zu halten, hat das Gesundheitsministerium alle Krankenhäuser angewiesen, nicht dringend notwendige Operationen zu verschieben. Patient*innen, deren Eingriffe davon betroffen sind, seien darüber informiert worden.
 
Schutzausrüstung spenden
 
Erschwert werden die Vorbereitungen - wie auch in diversen Arztpraxen - dadurch, dass kaum noch Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel geliefert werden können. Der Landkreis nimmt dies zum Anlass, Privatpersonen und Unternehmen zu bitten, nachzusehen, ob im Haushalt oder im Unternehmen nicht genutzte Schutzausrüstung vorhanden ist, die dem Hausarzt oder dem Krankenhaus vor Ort gespendet werden kann. Die Schutzausrüstung umfasst: Schutzbrille, Vollgesichtsmasken, Atemschutzmasken (FFP 2 und 3), OP-Masken, Schutzkittel, Ganzkörperschutzanzüge, Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel für Flächen und Hände. Sollte dies der Fall sein, wird darum gebeten, mit den Hausärzten, Pflegeeinrichtungen oder Kliniken vor Ort telefonisch Kontakt aufzunehmen, um die Materialen an den richtigen Stellen zur Verfügung zu stellen. „Mit jeder Spende kann man derzeit dazu beitragen, das Gesundheitssystem am Laufen zu halten“, sagt Landrat Bernd Lütjen.
Die Praxis für Familienmedizin von Dr. Iris und Ruben Bernau hatte bereits letzte Woche über ihre Facebook-Seite zu derartigen Spenden aufgerufen. Tatsächlich seien viele Patient*innen in Hambergen dem Aufruf gefolgt: „Die Spenden trudeln ein. Ich bin baff über die Solidarität der Patienten“, teilt Ruben Bernau auf Nachfrage mit.


UNTERNEHMEN DER REGION