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Leserin

Das haben Sie perfekt verdreht 

Im Folgenden die Reaktion von Petra Spalek auf den Text „Grabkerzen und ein Pappkamerad“ von Patrick Viol in der Nr. 2.

Sehr geehrter Herr Viohl,
ich muß sagen, ich bin zutiefst enttäuscht von Ihrem Artikel. Mal abgesehen davon, daß Sie meine Quellenangaben nicht überprüft haben, wie es Ihre journalistische Pflicht ist (dann wäre Ihnen nämlich aufgefallen, daß es um die an/mit Corona Gestorbenen seit Januar 2020 ging), frage ich mich ernsthaft, wo Sie die Definition zu den Grabkerzen abgeschrieben haben. Grabkerzen - und das nur am Rande - werden genutzt, weil sie praktisch sind und nicht so schnell ausgehen wie Teelichter. Im Übrigen stehen die Kerzen hier für Solidarität, nicht für irgendwelche Todeswünsche, die Sie da einfach hineininterpretieren. Daß es auch rote Kerzen gibt, ist Ihnen vermutlich noch gar nicht aufgefallen, geschweige denn, daß Sie den Sinn dahinter kennen. Da müssen Sie allerdings schon selbst drauf kommen.
Zu den Masken: Sie wissen sehr wohl, daß es um die Äußerungen des damaligen Gesundheitsministers geht, nicht um die Qualität der Masken an sich. Sollte es Ihnen nicht mehr geläufig sein: Das Gesundheitsministerium hat sehr laut überlegt, für „normale“ Menschen unbrauchbare Masken an Obdachlose und Behinderte abzugeben. Allein darum ging es mir, aber auch das haben Sie perfekt verdreht.
Und was die Krebspatienten angeht, die wegen der Coronapatienten nicht operiert werden konnten und deshalb verstarben: ja, auch das ist vorgekommen, lag aber eher nicht daran, daß es keine freien Betten gegeben hätte, sondern daran, daß die zur Verfügung stehenden Betten als „Coronabetten“ geführt wurden, weil die Krankenhäuser damit viel Geld verdient haben, ohne Ausgaben z. B. für Personal und Geräte.
Oh, eins noch: Ich weiß nicht, auf welchen Veranstaltungen Sie so waren, aber da, wo ich war, hat niemand die Maske als Hakenkreuz bezeichnet und die Einzigen, die da rumkrakeelt haben, waren die Leute von der Antifa.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Spalek
 
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