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Landwirt Claus Tietjen aus Lilienthal bietet Blühpatenschaften an

Lilienthal (eb). Der Verein Blühfläche e.V. hat seinen Ursprung in Lilienthal und engagiert sich bundesweit für Artenvielfalt.

Bereits im Frühjahr herrscht auf den Blühflächen in Lilienthal reges Leben. Etliche Fasane sind zu hören und zu sehen, Hummeln und Bienen fliegen die ersten Blüten an. Landwirt Claus Tietjen durchstreift jetzt begeistert die Blühfelder. Er ist Vorsitzender des Vereins Blühfläche e.V und hat bereits mehr als 50 Blühpaten*innen gefunden, die sich gerne für eine artenreiche Umwelt engagieren.
Dank der mehrjährigen Blühmischungen ist der Acker am Ortsrand Lilienthals bereits jetzt ein Paradies für Insekten, Vögel und Niederwild. Gleich nebenan kommt die Saat einer neuen Blühfläche auf. Die Nachfrage nach Blühpatenschaften wächst stetig. „Firmen, Umweltschutzverbände, Parteien und viele Privatpersonen unterstützen das Projekt. Sie können hier hautnah erleben, was mit ihrer Spende geschieht“, erklärt Tietjen.
 
Großteil der Flächen in Lilienthal
 
Ob Geldspende oder die Übernahme einer Blühpatenschaft – das Projekt kommt gut an. Große Firmen übernehmen hier Patenschaften für gleich mehrere tausend Quadratmeter. Die Patenschaft kostet ab 20 Cent pro Quadratmeter für ein Jahr. Ein Mitarbeiter kümmert sich professionell um die Akquise neuer Paten. Es steckt viel Arbeit im Blühpatenprojekt.
„Unser Verein ist inzwischen auch bundesweit aktiv. Wir sind dabei, Flächen in der Nähe neuer Paten anzulegen, damit sie vor Ort die Blühflächen sehen können. In Schleswig-Holstein und Berlin wird es bald starten. Der Großteil der Flächen befindet sich bisher im Raum Lilienthal.“ Der Verein achte darauf, regional passende Blühmischungen auszusäen. Auch auf mageren Flächen entstehe so viel üppiges Grün mit einem hohen Wildkräuteranteil. Die Blühflächen bleiben auch über die Wintermonate stehen. Manche mehrere Jahre. „Blühstreifen ist nicht gleich Blühstreifen. Jeder ist ein Habitat für gewisse Tiere. So bieten sie Nahrung und Schutz für Vögel und Niederwild. Es ist toll, was wir hier alles sehen. Auch das Rebhuhn fühlt sich hier wieder wohl“, so Claus Tietjen, der auf seinem Betrieb Mutterkühe und Pferde hält.
Auf den Blühflächen wachsen Gräser wie Wiesen-Rispe und Haar-Schwingel. Der Rotklee blüht jetzt ebenso wie Kornblume, Phacelia und Zahnöhrchen-Margerite. Spitzwegerich und Sauerampfer haben sich gut entwickelt.
 
Neue Experimente
 
In einer Zeit, in der Themen wie Artenvielfalt verstärkt in den Fokus geraten, könnten die Bürger hier wirklich etwas Sinnvolles schaffen. „Nicht nur reden, sondern etwas tun. Das ist hier für die Paten das Motto“, betont Tietjen. Demnächst entsteht in Lilienthal auch eine Pflückblumenwiese. Zudem möchte man mit Pflanzen experimentieren, die mit ihrer großen Wurzelmasse besonders viel Kohlendioxid im Boden speichern. „Durch die Spendenbereitschaft können wir Landwirte auch neue Experimente in Sachen Bodenleben und Artenvielfalt machen. So entsteht hier eine Biotopvernetzung, die der Bürger häufig fordert. Es geht am Ende um ein Miteinander zwischen Bürger und Landwirt“, erklärt der Lilienthaler Landwirt begeistert.


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