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Amelie Nobel

11. Klässler:innen bauen Aquaponik-Anlage

Lilienthal. Ein 11. Jahrgang der Umweltschule Lilienthal hat ein Kreislaufsystem gebaut, in dem Marien-Buntbarsche und Basilikumpflanzen wechselseitig voneinander profitieren.
Wenn Theorie und Praxis zueinanderfinden: Hier im Flur des Gebäudes für den 11. Jahrgang des Gymnasiums Lilienthal steht die selbst gebaute Aquaponik-Anlage.

Wenn Theorie und Praxis zueinanderfinden: Hier im Flur des Gebäudes für den 11. Jahrgang des Gymnasiums Lilienthal steht die selbst gebaute Aquaponik-Anlage.

Insgesamt 19 Schüler:innen haben an einem besonderen Projekt an der IGS Lilienthal teilgenommen. Sie haben eine Aquaponik-Anlage gebaut. Aquaponik - das ist ein System, bei dem Ausscheidungen von Fischen auf Beete gepumpt werden. Im nächsten Schritt wandeln Bakterien diese Ausscheidungen in Dünger um, der von den Pflanzen genutzt werden kann. Durch den Prozess wird auch das Wasser wieder gereinigt. Bei dieser Aufzucht von Fischen und Pflanzen in einem Kreislaufsystem profitieren beide Arten. Im Falle der IGS sind das Marienbuntbarsche und Basilikum. Bereits im Frühjahr 2020 hat die IGS Lilienthal den Bauantrag der Anlage bei der Bingo Umweltstiftung Niedersachsen eingereicht und konnte nach den Sommerferien mit dem Projekt starten.
 
Aquaponik als Wahlpflichtfach
 
Aquaponik sei ein ganz normales Wahlpflichtfach gewesen und konnte von Schüler:innen des 11. Jahrgangs anstelle einer Fremdsprache angewählt werden, erzählt Lehrer Dr. Felix Grütjen. Das Projekt passt gut zum Lebenslauf des Quereinsteigers, der als studierter Meeresbiologie viel Fachwissen in diesem Bereich mitbringt. Darüber hinaus hat Grütjen auch im Qualitätsmanagement für das Unternehmen Hansewasser gearbeitet und verfügt deshalb über Kenntnisse, was das Bauen von Anlagen betrifft. Er spricht mit Begeisterung von dem Projekt und freut sich über die positive Resonanz seitens der Schüler:innen und den guten Verlauf des Projektes. Auch wenn die meiste Zeit der Bau der Anlage in Anspruch genommen habe, habe es auch viele Theorieeinheiten gegeben. Durch das Projekt habe man viele Bereiche abdecken können. So beschäftigten sich die Schüler:innen im Laufe des Projektes mit den chemischen und biologischen Grundlagen des Systems, absolvierten aber er auch Einheiten zu Statik und Projektmanagement. Die Schüler:innen haben viel in Gruppen gearbeitet, pro Gruppe wurde ein Teilaspekt der Anlage gebaut. Persönlich fasziniert Dr. Felix Grütjen, dass Aquaponik ein künstliches System sei, das man kontrollieren könne und in dem stabil mehrere Arten vorkommen. Das Ganze sei außerdem deshalb so interessant, weil man es wasser- und ressourcensparend kreieren könne. Nachhaltigkeit sei für ihn ohnehin ein wichtiges Thema.
 
Umweltprojekte an Schulen
 
Als zertifizierte „Umweltschule“ ist die IGS Lilienthal stark daran interessiert, das Thema Umweltschutz in den Unterricht zu integrieren. Doch es werde auch versucht, durch das Projekt Impulse für andere Schulen zu setzen. Die Idee sei es, andere Lehrkräfte und Schulen anzuregen, ähnliche Projekte zu starten. Das sei vor allem deshalb eine gute Möglichkeit, weil Schulen als öffentliche Träger die Möglichkeit haben, Fördermitteln bei Stiftungen zu betragen. Eine weitere Variante könnte auch die Vernetzung von Schulen sein, um einen möglichen Austausch zu ermöglichen.
 
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
 Im neuen Schuljahr möchte Dr. Felix Grütjen einen Anschlusskurs anbieten. Thematisch soll es dann um die Fragestellung gehen, wie man sich in Zukunft ernähren könnte. Dafür gibt es bereits viele Ideen, denkbar sei z. B., sich mit dem Einsatz von Algen in der Nahrungsmittelindustrie zu beschäftigen. Auch die Pflege der Aquaponik-Anlage steht weiterhin auf dem Programm, eine zweite Anlage wird aber erst mal nicht gebaut werden. Dafür kann die fertiggestellte Aquaponik-Anlage nun im Flur des Gebäudes für den 11. Jahrgang bewundert werden.


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