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Zum Altdeutschen Haus: Dorothea Schnackenberg führt ihre Gaststätte seit 50 Jahren

Holste-Oldendorf (eb). Die Gaststätte „Zum Altdeutschen Haus“ der Familie Schnackenberg in Holste Oldendorf feiert am 1. April ihr 140-jähriges Bestehen. Seit 50 Jahren ist Dorothea Schnackenberg Besitzerin und Betreiberin der einstigen Schankwirtschaft an der Oldendorfer Landstraße zwischen Hambergen und Beverstedt.

Die Gaststätte wurde in den ersten 90 Jahren ihrer Geschichte von der Familie Tietjen betrieben, bevor die Familie Schnackenberg den Betrieb 1971 übernommen hat. In den letzten 50 Jahren ist viel passiert im Altdeutschen Haus und Dorothea Schnackenberg kann mit ihren Söhnen Ulf und Stephan Schnackenberg auf viele außergewöhnliche Feste und Begegnungen in der Zeit zurückblicken.
 
Doppelter Schicksalsschlag
 
Das Altdeutsche Haus wurde in den letzten fünf Jahrzehnten mehrmals umgebaut und modernisiert. Aus der einstaltertümlichen Schankwirtschaft schufen Dorothea und ihr Mann Jan Schnackenberg in den 70er Jahren eine moderne Gaststätte mit einem kleinen Saal für 100 Personen, vier Kegelbahnen und einem Wohnhaus. Anfang der 1990er wurden neue Sanitäranlagen gebaut und der Saal wurde neugestaltet, sodass fortan 200 Personen dort Platz hatten. Kurz vor der Jahrtausendwende traf die Familie der Schickschalsschlag gleich doppelt: Erst fiel ein großer Teil des Landgasthofs einem Feuer zum Opfer. Dann starb der Familienvater und Besitzer Jan Schnackenberg mit 50 Jahren viel zu früh, sodass Dorothea Schnackenberg den gerade wieder aufgebauten Betrieb alleine mit ihren Söhnen weiterführen musste. Das Haus strahlte in neuem Glanz mit einem Saal für 220 Personen, aber die Zeit nach Jan Schnackenbergs Tod war schwer. Es wurde zusätzlich ein Partyservice gegründet und viele Feste mit Essen außer Haus beliefert.
 
Verrückte Rekorde
 
Eine weitere große Veränderung war, dass die Freiluftveranstaltung, die die Familie Schnackenberg in Oldendorf und darüber hinaus in den 80er- und 90er-Jahren bekannt gemacht hatte, komplett abgeschafft wurde. Das Pfahlsitzen, das 1981 stattfand, hatte der Ortschaft unter anderem den Titel „Dorf der verrückten Rekorde“ eingebracht und eine ganze Ära unterhaltsamer Rekordversuche eingeleitet. 602 Stunden saßen die Kandidat:innen für einen Eintrag in das Guinnessbuch der Rekorde auf dem Pfahl. Weitere kuriose Rekorde, wie Badewannensitzten, Reitsattelsitzen, Mülltonensitzen oder Dauerskat folgten. Von 1982 bis 1997 war zusätzlich der stärkste und schwerste Motorsport der Welt, das Tractor-Pulling, in Oldendorf zu Gast. 1997 sogar mit dem Endlauf zur Deutschen Meisterschaft. Zusätzlich gab es eine Reihe von Veranstaltungen wie Schlammrennen, Bauchrutschen oder Römerwagen-Rennen. Bei den verschiedenen Veranstaltungen waren an einem Tag bis zu 10.000 Besucher auf dem Veranstaltungsgelände am Altdeutschen Haus in Oldendorf.
 
Über die Landesgrenzen bekannt
 
Die Gaststätte wurde über die Landesgrenzen bekannt und es gab immer wieder Einladungen zu Fernsehsendungen wie „Rudis halbe Stunde“ mit Rudi Carrell, „Aber Hallo“ mit Frank Elstner, „Geld oder Liebe“ mit Jürgen von der Lippe. Der NDR sendete sogar eine Live-Show vom Parkplatz der Gaststätte Zum Altdeutschen Haus. Zusätzlich haben die Catcher vom Bremer Wrestling-Turnier um Otto Wanz über 10 Jahre die Kohl- und Pinkel Saison im Altdeutschen Haus eröffnet. Aber alles hat seine Zeit und so wurde der Schwerpunkt der Feierlichkeiten im neuen Jahrtausend auf Familien, Gesellschaftsfeiern und Hochzeiten gelegt. Gerade im Bereich grüne Hochzeiten, Weihnachtspartys und Kohl und Pinkel entwickelte sich das Altdeutsche Haus in den letzten 15 Jahren zu eine der gefragtesten Adressen im Landkreis Osterholz.
Im letzten Jahr schaute auch das Fernsehen mal wieder vorbei: Eine grüne Hochzeit für die Sendung „4 Hochzeiten und eine Traumreise“ wurde in der Gaststätte gefilmt und ging als Sieger aus der der Show für den Sender VOX hervor.
 
Die Schwierigste Zeit ist jetzt
 
Dorothea Schnackenberg kann mit Stolz zusammen mit ihren zwei Söhnen Stephan und Ulf Schnackenberg und ihren Schwiegertöchtern auf erfolgreiche 50 Jahre Selbstständigkeit zurückblicken. Es gibt bestimmt noch viele Anekdoten aus den letzten 50 Jahren zu berichten. Die schwierigste Zeit ist jedoch seit einem Jahr mit der Corona-Pandemie angebrochen. Aber das Altdeutsche Haus hat in den vergangenen 140 Jahre viele Stürme überstanden, deshalb blicken Dorothea Schnackenberg und ihre Familie positiv in die Zukunft und sich sicher sind, dass es 2022 wieder Feste im Altdeutschen Haus geben wird. Auch die Feier zum 50-jährigen Jubiläum wird aufgrund der Corona-Krise zunächst ausfallen, aber bestimmt in einem angemessenen Rahmen nachgeholt. Bis es soweit ist, bietet das Altdeutsche Haus jeden Freitag und Samstag „ESSEN TO GO“ an. Sobald es die Corona Verordnung wieder erlaubt, wird auch wieder ein Sonntagsfrühstück angeboten, welches schon nach dem ersten Lockdown sehr erfolgreich durchgeführt wurde.


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