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Eva Kairies

Seltsame Männerwirtschaft - Hochdeutsche Produktion auf Gut Sandbeck: „Ein seltsames Paar“

Der Beginn eines seltsamen Paares: Felix (Ralf Frerichs) wird Oscars (Mathias Hobein) Mitbewohner.  Foto: ek

Der Beginn eines seltsamen Paares: Felix (Ralf Frerichs) wird Oscars (Mathias Hobein) Mitbewohner. Foto: ek

Osterholz-Scharmbeck (ek). Theaterfreunde, die des Plattdeutschen nicht so mächtig sind, kommen ab Samstag, 12. Januar im Theater in OHZ auf Gut Sandbeck wieder auf ihre Kosten. Hier wird um 20 Uhr die Premiere von „Ein seltsames Paar“, einer Komödie von Neil Simon beginnen. Zurzeit laufen die Proben für das Stück auf Hochtouren. Viel Zeit bleibt dem Ensemble nun nicht mehr, das durch diverse Krankheiten der Darsteller und Mitwirkenden ein wenig im Arbeitsplan nach hinten geworfen wurde. Dennoch: Gastregisseurin Elke Münch bewahrt die Nerven auch bei der Arbeitsprobe und lässt die Darsteller sich in ihre Rollen finden. Eine Poker-Runde soll wie jeden Freitag in der Acht-Zimmer-Wohnung des Sportredakteurs Oscar steigen. Seine Kumpels Murray, Roy und Vinnie sind vor Ort, haben sich auf dem zugemüllten Tisch einen Platz für die Karten erarbeitet und lehnen dankend grüne Sandwiches unbestimmten Alters und seit drei Wochen geöffnete Chipstüten ab. Seit Oscars Frau mit den beiden Kindern ausgezogen ist, konnte Oscar sich offensichtlich noch nicht so recht mit der Aufgabe der Raumpflege anfreunden. Auch die Finanzen, und er verdient nicht schlecht in seinem Job, scheinen ein Eigenleben zu führen, aber eben nicht bei Oscar. „Geschieden, pleite und verlottert – aber sexy“ begreift Oscar eher die Vorteile seines Singlelebens. Die Pokerrunde kommt so recht nicht in Schwung, denn der fünfte Mann fehlt zunächst: Felix. Der steht ganz frisch vor ähnlichen Problemen wie Oscar: Gattin Frances hat die Schnauze voll von ihm. Doch die Vorteile seines Singlelebens bleiben ihm fremd – lieber gibt er sich seinem Kummer hin und denkt über einen Sprung aus dem achten Stock nach. Als er dann doch zur Poker-Runde aufschließt und in seinem Zustand („mir fehlt nichts – ich weine bloß“) seine Kumpels in einer hilflosen Küchen-, nein Pokertisch-Psychologie zum Handeln zwingt („wir tun einfach völlig ahnungslos!“), fühlt sich Oscar zur Ersten Hilfe verpflichtet. „Du schläfst erstmal bei mir.“ Der Plan klingt auch bei näherer Betrachtung klasse: Oscar stellt Wohnraum zur Verfügung und Felix bringt Haushalt und Kochen ein. Das Zusammenleben scheint perfekt. Und schließlich passen Kerle doch viel besser zusammen im Alltag als dieses lästige Mann-Frau-Ding. Doch hier endet das Theaterstück noch nicht… 1968 verfilmt mit Walter Matthau und Jack Lemmon, ist diese Story ein Klassiker in der Filmgeschichte geworden. Wie das TiO diesen Stoff auf die Bühne bringt, wird ab nächstem Samstag bis zum 10. Februar auf Gut Sandbeck zu sehen sein. Die genaueren Spielzeiten können abgerufen werden unter www.scharmbecker-speeldeel.de.


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