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Janine Girth

Selten so gelacht! - „Ein seltsames Paar“ kam sehr gut an

Der Abend nimmt für Oscar (rechts, Mathias Hobein) dank der miesen Laune von Felix (Ralf Frerichs) wegen eines verschmorten Bratens nicht den gewünschten Verlauf trotz des vielversprechenden Besuchs der Nachbarinnen Gwendolyn (links, Silke Kühtmann) und Cecily (Christine Fromme). Foto: ek

Der Abend nimmt für Oscar (rechts, Mathias Hobein) dank der miesen Laune von Felix (Ralf Frerichs) wegen eines verschmorten Bratens nicht den gewünschten Verlauf trotz des vielversprechenden Besuchs der Nachbarinnen Gwendolyn (links, Silke Kühtmann) und Cecily (Christine Fromme). Foto: ek

Osterholz-Scharmbeck. Auf der Premierenfeier des TiO auf Gut Sandbeck, gleich nach der ersten Aufführung von „Ein seltsames Paar“, hatte das Ensemble mit seinen Gästen tatsächlich etwas zu feiern.
Nicht nur, dass die Premiere vor rappelvollem Haus stattfand, war Grund zu ausgelassener Freude. Auch, dass trotz aller Widrigkeiten, hier seien die vielen Besetzungsausfälle auf, vor und hinter der Bühne während der Vorbereitungszeit erwähnt, ein Stück gezeigt worden war, für das man sich alles andere als schämen musste. Selten so gelacht!
Gastregisseurin Elke Münch hatte es spannend gemacht, so viel war klar. Professionell hatte sie ihre Schauspieler zu einer grandiosen Premiere geführt, dem Stück ihre Handschrift gegeben und das Original mit Walter Matthau und Jack Lemmon dennoch nicht verraten. Das so häufige und laute Lachen der Zuschauer trug die Schauspieler zu Bestleistungen. Wie Astrid Gries als Bühnenleiterin in der Premierenfeier sagte, sei die Besetzung in Gänze gelungen. „Wir hatten die Besten für die Rollen.“ Und so wurden Mathias Hobein und Ralf Frerichs, die die Hauptrollen als Oscar und Felix hatten, vom Publikum deutlich hörbar gefeiert. Sie gaben einen herrlich testosterongesteuerten Oscar und einen ebenso herrlichen schon zwanghaft ordnungsfanatischen Felix und blieben bis zum Schlussvorhang fest in ihren Rollen. Die Rollen von Murray und Vinnie, die Poker-Kumpels von Felix und Oscar, machten den Schauspielern Felix Murken und Peter von Döllen offensichtlich Spaß, denn es schien problemlos für sie zu sein, ihnen echten Charakter zu geben und so den Witz des Stücks deutlich zum Schimmern zu bringen. Jan Makow als Roy machte seine Sache ebenso überzeugend, wodurch dem „seltsamen Paar“ ordentlich Kontrast gegeben wurde.
Richtig Gas gegeben haben Maske (Bärbel Beckmann und Petra Schilling) und Kostüm (Ute Schmonsees) bei den Darstellerinnen von Cecily und Gwendolyn (zuckersüß: Christine Fromme, göttlich: Silke Kühtmann), die als wahre Farbfontänen endlich in der zweiten Hälfte der Komödie auftreten konnten. Mit ihnen wurde das Potpourri der Klischees ordentlich herumgerührt – und heraus kam ein wirklich witziges Stück, dem durchaus Tiefgang nachgesagt werden darf. Das Publikum des hochdeutschen Stücks dieser Saison war hoch begeistert, an spontanen Kommentaren zum Bühnengeschehen wurde und konnte offensichtlich nicht gespart werden. Ein Gag auf der Bühne wurde vom nächsten Szenenwitz abgelöst, mal gespielt, mal gesprochen, man musste bald aufpassen, dass das eigene Lachen einen nicht um das Mitbekommen des nächsten Witzes brachte. Fix gespielt und glücklich besetzt, sind so die Fußfallen einer Komödie, langweilig zu werden, ausgehebelt worden. Wer dem nasskalten Januar entgegenlachen möchte, der kann sich das Stück noch anschauen bis zum 10. Februar. Genaue Termine und die Spielzeiten erfahren Sie unter www.theater-in-ohz.de.


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