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Janine Girth

Pennigbüttel schnackt und feiert Samba Moonlight Move dieses Jahr zum letzten Mal

Still ruht noch der See: Friedlich soll es in Pennigbüttel bleiben, trotz des geplanten Festplatzes. 
 Foto: ek

Still ruht noch der See: Friedlich soll es in Pennigbüttel bleiben, trotz des geplanten Festplatzes. Foto: ek

Pennigbüttel. Pennigbüttels Mitbürger schnackten wieder im Vereinsheim des SV Komet Pennigbüttel über aktuelle Themen.
Nach der Begrüßung durch die energiegeladene Ortsvorsteherin Martina de Wolff, übergab sie auch schon das Wort an die Erste Stadträtin Bettina Preißner, die für „einfach mehr“ warb. „Einfach mehr“ ist der Titel des Kulturprojektes, das mit einem großen Fest am Samstag, den 22. Juni auf dem Osterholz-Scharmbecker Campus gefeiert werden soll. „Ich kann mich noch erinnern an das erste ‚Pennigbüttel schnackt‘ im Jahr 2015. Ich war neu in der Stadt, und die sich mit der Aufgabe konfrontiert sah, viele Flüchtlinge unterzubringen.“ Preißner erinnerte sich auch an schwierige Diskussionen. „Drei Jahre später wurde diese Stadt für ihre Integrationsarbeit mit einem mit 25.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet und ich bin so stolz auf diese Stadt.“ Man habe sich innerhalb der Verwaltung dafür entschieden, das Preisgeld in sozialräumliche Arbeit zu investieren: „Wie leben wir in dieser Stadt und in den Ortsteilen“. Seit Februar seien an dieser Arbeit diverse Einrichtungen beteiligt, die am 22. Juni im Rahmen dieses Festes präsentiert werden soll. „Hier sollen sich auch die Ortsteile wie Pennigbüttel präsentieren können.“ Und wenn ein Ortsteil ein Beispiel für ein gutes Zusammenleben geben könne, dann sei das Pennigbüttel. „Ein großes Bühnenprogramm ist ebenfalls geplant, so dass wir bis tief in die Nacht feiern können“, lockte die Stadträtin die Pennigbütteler.
„Verschiedenes“
Martina de Wolff bot gleich Vermittlungshilfe zwischen Stadt und Vereinen an, zog aber auch gleich den Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“, der gern als Meckerkasten genutzt würde, vor, damit Bettina Preißner die Kritik und Wünsche des Ortes an die Stadtverwaltung brühwarm weitergeben könne. Das nutzten die Pennigbüttler gern aus und erinnerten an eine in Aussicht gestellte Schaukel, eine versprochene Straßenlaterne und wollten wissen, wann denn nun das neue Feuerwehrfahrzeug in Pennigbüttel ankomme. „Das Feuerwehrhaus und das Feuerwehrfahrzeug werden ganz traditionell eingeweiht und gefeiert“, versprach Preißner. Es gebe einfach noch keinen Termin. Die städtische Seniorenfahrt wurde bemängelt und auch in Pennigbüttel gehen zu schnell fahrende Autofahrer gehörig auf die Nerven. Preißner nahm alle Meldungen interessiert auf und wiederholte noch einmal die Einladung zur Selbstdarstellung zu „einfach mehr“ - „und wenn ihr auch nichts präsentiert, kommt wenigstens zum Feiern.“
100 Jahre Reit- und Fahrverein
Und feiern können die Pennigbütteler: So machte Alanah Kuball vom Reit- und Fahrverein Pennigbüttel auf das Jubiläums-Pfingstturnier vom 6. bis 9. Juni aufmerksam. „100 Jahre RFV Pennigbüttel bedeutet, dass wir schon von Donnerstag bis Sonntag diesmal auch in höheren Prüfungen bis S reiten.“ Bei gutem Essen und Trinken und viel Reitsport und einem sonntäglichen Ball bei freiem Eintritt sollen sich besonders viele Gäste eingeladen fühlen. Auch der Oldie-Reitertag am 17. August mit dem parallel stattfindenden Fußballturnier soll eine Attraktion im Landkreis sein.
72-Stunden-Aktion
Doch damit war es an Feiern in der Ortschaft noch nicht getan: Gleich nach der just gefeierten Landjugendfete wird an diesem Donnerstag, 23. Mai in der Landjugendhütte die Aufgabe für die 72-Stunden-Aktion der Landjugend bekannt gegeben, an der sich 111 Gruppen aus ganz Niedersachsen beteiligen. Die Landjugend lud herzlich ein, dabei zu sein und finanziell, ideell, mit Nahrung und Getränken oder physischem Einsatz zu unterstützen.
Neuer Festplatz?
Der letzte Tagesordnungspunkt galt dem großen Festplatzprojekt und dessen Finanzierbarkeit. Bei einer überschlagenen Summe von 200.000 Euro habe die Ortsvorsteherin der Mut verlassen, doch mit den Überlegungen von Reinhard Müller, der Arbeitseinsatz, Netzwerken und etwaige Förderungen aus der Kasse des Amtes für regionale Landesentwicklung angebohrt hatte, könnte eine aufzubringende Summe von um die 50.000 Euro vielleicht doch machbar sein. „Es sind nicht alle dafür, das weiß ich. Und man kann die Idee auch sterben lassen - Martina und ich können uns auch was anderes vorstellen, was wir mit unserer Zeit anstellen könnten“, sagte Müller. Der Name „Festplatz“ dürfe nicht so verstanden werden, dass es in Pennigbüttel mit einem solchen Platz dann nur noch Partys geben würde. Das begrüßte ein Reitvereinsvertreter sehr, der den Anwesenden erklärte, dass diese Partys für die Pferde im benachbarten Reitverein puren Stress bedeuteten, der wiederum, wenn nicht tödliche, doch sehr kostenintensive Koliken bei den Fluchttieren auslösen könnten.
Letzter Samba Moonlight Move
Eine Party wird es ab nächstem Jahr in Pennigbüttel nicht mehr geben, gab Martina de Wolff bekannt: „In diesem Jahr werden wir den zehnten und definitiv letzten Samba Moonlight Move feiern. Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist.“


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