Seitenlogo
Leserbrief

Muss dieser Krach sein?

Als „Zugereiste“ waren mir die bunten Erntefestumzüge nicht bekannt. Jedes Jahr bewundere ich mindestens die beiden Umzüge in meinem Wohnort Spreddig/Ströhe und Hambergen. Die Kreativität, die kunstvollen Gestalten und Figuren, die Ideenvielfalt, die Farben- und Blumenvarianten bei den meisten Wagen. Sehr beeindruckend. Ich bin immer wieder begeistert. Ein wunderbarer Brauch.
Nicht ganz so begeistert bin ich von den modernen (?) Begleiterscheinungen, der überlauten Musik und den Umgang mit alkoholischen Getränken.
Am Sonntag, mit dem Fahrrad unterwegs, kamen mein Mann und ich, ungeplant, dem Osterholzer Umzug in die Quere.
Den Putenpad entlang fahrend, säumten schon viele Menschen die Straße Einmündung an der Ahrensfelder Straße. Die Musik war so laut zu hören, dass man glaubte, schon mittendrin im Geschehen zu sein. Von den Wagen war noch nichts zu sehen. Wir querten die Straße und fuhren durch das kleine Wäldchen - immer von lautstarken Bassklängen verfolgt.
An der Einmündung zur Osterholzer Straße überquerten wir wieder die Straße, von hier waren die geschmückten Wagen zu sehen - ein unerträglicher Lärm - ein Gewummere, ein Bässehämmern, ein Gedröhne, von allen Seiten Lärm und Getöse. Ohrenbetäubend - Unerträglich - Unglaublich.
Dieser gigantische Geräuschpegel machte mich aggressiv, ungehalten, ich wollte nur noch weg.
Das haben wir auch getan - wir sind förmlich geflüchtet vor diesem Gedröhne, diesem gigantischen Krach.
Wie halten das die Beteiligten aus? (Beim Spreddiger Umzug trugen die Jugendlichen teilweise Ohrenstöpsel - um ihr eigene „Musik“ nicht ertragen zu müssen?) Was hat das um Gottes willen mit diesem wunderschönen historischen Brauch des Erntefestes, was hat das mit Erntedank zu tun?
Und noch was: „Geht“ Spaßhaben nicht auch leiser?


UNTERNEHMEN DER REGION