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Janine Girth

Musik als Türöffner zur Prävention - Polizeiorchester führt Schulworkshop durch

Musik soll bei dem Stück „Namene“ wichtige Punkte und Informationen zum Thema Prävention, Mobbing, Selbstschutz vermitteln. Jetzt kam das Polizeiorchester nach Ritterhude.  Foto: sr

Musik soll bei dem Stück „Namene“ wichtige Punkte und Informationen zum Thema Prävention, Mobbing, Selbstschutz vermitteln. Jetzt kam das Polizeiorchester nach Ritterhude. Foto: sr

Ritterhude. „Namene“ ist eine Geschichte, mit der das Polizeiorchester Niedersachsen an die Schulen kommt, um mit den Kindern der 3. oder 4. Klassen Themen der polizeilichen Präventionsarbeit interaktiv zu erarbeiten. Diese Auftragskomposition des jungen Komponisten Thiemo Kraas unterstützt die Profis bei ihrer mehr als wichtigen Aufgabe.
In der vergangenen Woche war das 35-köpfige Polizeiorchester Niedersachsen mit „Namene“, einer musikalischen Geschichte für Kinder, zu Gast in der Ritterhuder Ganztagesschule. Eingeladen wurden sie von der Schulsozialpädagogin Nicola Böse, die bereits im vergangenen Jahr auf das Präventionsprojekt aufmerksam wurde. Mit ihrer Anfrage landete sie erst einmal auf einer Warteliste, denn dieses Projekt ist in Niedersachsen begehrt und in Deutschland in dieser Form einmalig. Seit 4 Jahren tourt das Niedersächsische Polizeiorchester damit durch Niedersachsen. „Alle deutschen Polizeidirektionen machen etwas zur Prävention, unser Projekt ist bislang aber einzigartig“, erzählt Pressesprecher Detlef Kranz nicht ohne Stolz.
In der Geschichte, die von Detlef Krenz als Sprecher, mit musikalischer Begleitung des Orchesters, erzählt wird, geht es um die Viertklässlerin Namene. Das Mädchen hat afrikanische Wurzeln, wurde aber in Deutschland geboren. Aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe und ihrer kulturellen Herkunft wird sie von einigen Mitschülern ausgegrenzt und beleidigt. Während einer Pause kommt es zu Schubsereien und Namene fällt. Gegen ihren Willen werden davon Handyfotos gemacht und ins Internet gestellt. Nachdem das Mädchen zu Hause von der Situation erzählt hat, wählen ihre Eltern einen ganz eigenen Weg, um damit umzugehen. Sie laden die Widersacher zu einem Familienfest ein, bei dem die Mitschüler nicht nur etwas über die andere Kultur erfahren, sondern auch über die Symbole an Namenes Halskette, über die sie vorher hergezogen haben.
Gerade das Medium Musik sei geeignet, eine Vertrauensbasis zu den Schülern aufzubauen und Hemmschwellen gegenüber uniformierten Polizeibeamten abzubauen, erklärt Krenz. „Themen der polizeilichen Prävention können dadurch schülergerecht vermittelt werden.“
Nach der Vorstellung der Geschichte wurden die Ritterhuder Grundschüler, hier die 4. Klassen, in drei Gruppen aufgeteilt. Jeder Gruppe nahm an drei 20-minütigen Workshops teil. Interaktiv ging es in einem Klassenraum um die Themen Zivilcourage, Gewaltprävention, Physische und seelische Gewalt und Rat und Hilfe. Eine zweite Gruppe wurde zu den Themen Recht am eigenen Bild, Urheberrechte und Gefahren im Internet unterrichtet. Eine dritte Gruppe verblieb in der Turnhalle und erlernte mit den dort anwesenden Musikern den Body Percussion Part des afrikanischen Tanzes des zuvor präsentierten Musikstücks.
Nachdem alle Schüler die drei Workshops durchlaufen hatten, präsentierten sie gemeinsam mit dem ganzen Orchester den afrikanischen Tanz. Zuschauer waren hier die 3. Klassen.


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