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Janine Girth

Kein Planet B - Stadtwerke schütten 19.000 Euro an Klimaschutzprojekte aus

Landkreis (jm). Über insgesamt 19.000 Euro dürfen sich sechs Vereine und Institutionen aus dem Landkreis freuen. Locker gemacht haben diese beachtliche Summe die Osterholzer Stadtwerke. Erstmals schüttet der Energieversorger die Gelder aus einem neuen Fonds aus, mit dem er in Zukunft regelmäßig Umwelt- und Klimaschutzprojekte im Landkreis unterstützten möchte.
„Wir haben im Herbst 2017 alle unsere Kunden auf Ökostrom umgestellt“, berichtet Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Meyer-Hammerström. Gleichzeitig richtete der Energieversorger einen Fonds ein, in den für jede verkaufte Kilowattstunde des zertifizierten Ökostroms aus europäischen Wasser- und Windenergieanlagen ein kleiner Betrag eingezahlt wurde.
An den meisten Kunden wird die Umstellung spurlos vorbeigezogen sein, schließlich erfolgte sie automatisch und ohne Mehrkosten. Sechs Vereine und Institutionen aus dem Landkreis bekommen sie jetzt ziemlich deutlich zu spüren - auf ihrem Konto. Anfang des Jahres suchten die Stadtwerke mögliche Spendenempfänger für das Geld aus dem Fonds. Deren Projekte sollten zum Klimaschutz im Landkreis beitragen und in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden, so die Voraussetzungen für eine Bewerbung. „Da haben uns viele interessante Ideen erreicht“, berichtet Carolin Novak, die für das Projekt mit dem Namen „Weil es keinen Planeten B gibt“ verantwortlich war.
Sechs Klimaschutzideen
Sechs Kandidaten wurden letztlich ausgesucht und die Bürger konnten auf der Homepage der Stadtwerke abstimmen, welches Projekt ihnen am besten gefällt. Proportional zu den erhaltenen Stimmen bekamen die sechs Teilnehmer nun alle einen Teil der Gesamtsumme. Mit 529 von 1.462 abgegebenen Stimmen landete der Schützenverein Lilienthal auf Platz eins. Für die geplante Photovoltaik-Anlage auf dem Dach seiner Anlage erhält der 200 Mitglieder starke Verein nun 6.800 Euro. Die Berufsbildenden Schulen in der Kreisstadt konnten sich den zweiten Rang sichern, und werden von den Stadtwerken bei der Ausbildung von Schülern und Lehrern zu sogenannten Energiescouts mit 5.300 Euro unterstützt. „Ich freue mich sehr darüber, dass mehrere Projekte mit Kindern und Schulen dabei sind“, sagt Christian Meyer-Hammerström. Platz drei gehört ebenfalls dazu und wird vom NABU Hambergen und der Kooperativen Gesamtschule am Wällenberg gemeinsam belegt. Seit über 15 Jahren unterstützten die Schüler den Naturschutzbund beim Erhalt des Heils- und neuerdings auch des Springmoors in der Samtgemeinde Hambergen. Dank 337 Stimmen darf sich das Kooperationsprojekt über satte 4.400 Euro freuen.
Energie- und Verkehrswende gehören untrennbar zusammen. Damit beschäftigt sich der Elektro-Carsharing Verein „Hu‘e Mobil“ aus Ritterhude. „Wir suchen nur noch eine Versicherung, dann kann es losgehen“, berichtet Maria Goltsche zum aktuellen Stand der Dinge. Von den Stadtwerken gibt es für Platz vier eine Finanzspritze über 1.200 Euro.
Ebenfalls mit Photovoltaik beschäftigt sich die Diakonische Behindertenhilfe in Lilienthal. Auf dem Dach des Wörpebads möchte sie eine Anlage installieren, unter anderem um den Energieverbrauch der Anlage zu senken. Für 55 Stimmen gibt es von den Stadtwerken 700 Euro. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt die Kreisgruppe Osterholz des BUND. Die verschenkt natürliche Kohlenstoffspeicher in Form von Laubbäumen an Schulen, Kindergärten, Vereine und Privatpersonen. Der Empfänger muss sich als Baumpate verpflichten, den gepflanzten Baum mindestens 20 Jahre wachsen zu lassen und zu pflegen. Von den Stadtwerken wird die Idee mit 600 Euro gefördert.


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