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Nadine Schilling

Heile Bahnhofswelt - Gespräch mit der Bahnpolizei

Die Sozialverbände (SoVD, AWO und VDK) trafen sich mit dem Pressesprecher Holger Jureczko der Bahnpolizei zum Gespräch.  Foto: eb

Die Sozialverbände (SoVD, AWO und VDK) trafen sich mit dem Pressesprecher Holger Jureczko der Bahnpolizei zum Gespräch. Foto: eb

Osterholz-Scharmbeck (eb). 5400 Bahnhöfe gibt es in der Bundesrepublik. Allein 130 davon fallen in die Zuständigkeit der Bundespolizeiinspektion Bremen. Darunter auch der Bahnhof in Osterholz-Scharmbeck. Grund für die Sozialverbände in der Stadt (SoVD, AWO und VdK) einmal das Gespräch mit dem Pressesprecher der Bahnpolizei Bremen, Holger Jureczko, zu suchen.
Beim Gespräch erfuhren die Verantwortlichen Evelin Dülge-Flierbaum, Klaus Sass und Kerstin Dülge vom SoVD, Peter Schnaars von der AWO und der Kreisvorsitzende des VdK Walter Dammann, dass der Bahnhof OHZ im Vergleich zu Bremen sehr unauffällig ist. Ihm sei kein Fall aus der näheren Vergangenheit bekannt, so Jureczko, wo ein Betroffener einen Rettungswagen oder einen Polizeieinsatz bedürft hätte. Zudem seien der Bundespolizei keine Gewaltkriminalität oder Betäubungsdelikte bekannt. Das sei in Bremen z. B. ganz anders. Dort gebe es im Bahnhofsbereich ca. 600-700 Gewaltfälle im Jahr. Die Aufklärungsquote liege bei 90 Prozent.
Schnaars und Sass, zugleich auch Stadtratsmitglieder, zeigten sich auf Nachfrage erfreut, dass Vorfälle wie Taschen- und Gepäckdiebstähle in OHZ nicht unbedingt anzutreffen seien. „Hier herrscht zu wenig Gedränge auf dem Bahnhof“, erklärt Polizeisprecher Jureczko. Gepäckdiebstähle erfolgen häufig beim Umsteigen auf dem Hauptbahnhof. Hier seien Zunahmen festzustellen. Jureczko verweist vorsorglich auf die Präventionshinweise unter www.bundespolizei.de.
Der Wunsch der Sozialverbände nach einer Ausstattung des mittleren Bahnhofssteigs mit einer Videokamera hat auf Grund der geringen Vorkommnisse in den Planungen der Bahn und des Bahnhofmanagements in Bremen daher keine Vorrangigkeit. Auch sprechen die Kosten für eine Installation gegen eine Einrichtung.
Peter Ochse vom Bahnhofsmanagment in Bremen verweist bei etwaigen Fahrstuhlausfällen und Notfällen auf dem Bahnhof in Osterholz-Scharmbeck auf die rund um die Uhr besetzte 3-S-Zentrale in Bremen. „3 S“ steht für „Sauberkeit, Service und Sicherheit“. Dieses Konzept wurde von der Deutschen Bahn ins Leben gerufen, um dem Reisenden an kleinen und großen Bahnhöfen rasche Hilfe über Sprachkontakt mit einem Mitarbeiter anbieten zu können. Die Kollegen, so Peter Ochse, haben für alle Notfälle Lösungen parat. Und wenn erforderlich, werden auch Polizei und Feuerwehr beteiligt. Auch an den Fahrstühlen in OHZ sind große gut sichtbare Aufkleber angebracht. Die 3-S- Zentrale in Bremen ist unter Telefon 0421 / 22147 80 erreichbar.
Dennoch machten die Sozialverbände deutlich, dass der von der Bahn selbst gesetzte Verfügbarkeitszielwert der Aufzüge von 97 Prozent aufgrund von Ausfällen sowohl am Aufzug Eingang als auch beim Aufzug Mittelbahnsteig in 2018 nicht eingehalten wurde.
Um ihren Mitgliedern ein gutes Sicherheitsgefühl weitergeben zu können, wollen die drei Stadtverbände in Kürze eine öffentliche Informationsveranstaltung mit Vertretern der Bahnpolizei und des Bahnmanagements anbieten.


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