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Patrick Viol

Ein bereichender Spaziergang Präsidentin des niedersächsichen Landtags besucht Kunstkolonie

Worpswede. Die Präsidentin des niedersächsischen Landtags ist auf Sommerreise. Ihre erste Station in diesem Jahr bildete das Künstler/innendorf Worpswede. 2014 war sie das letzte Mal vor Ort, nach Abschluss des Masterplans für Worpswede, der umfangreiche Sanierungsmaßnahmen der Kultureinrichtungen ermöglichte. Dr. Gabriele Andretta war zu Besuch, um sich ein Bild von den Entwicklungen der letzten Jahre zu machen. Vertreter/innen der Kultureinrichtungen und der Politik begleiteten sie bei ihrem Spaziergang durch den Barkenhoff, die Käseglocke und die Große Kunstschau.
 

Es gab ein gemeinsames Ansinnen der Vertreter/innen der Kultureinrichtungen Beate Arnold, Jörg van den Berg, Matthias Jäger und der politischen Vertreter Landrat Bernd Lütjen und Bürgermeister Stefan Schwenke. Sie wollten der Landtagspräsidentin Worpswede als ein lebendiges Künstler/innendorf präsentieren, das sowohl sein Erbe auf stets neue Weise erhält als auch der Gegenwartskunst einen inspirierenden Entfaltungsraum bietet, in der Absicht, weitere Unterstützung auf landes- aber auch auf bundespolitischer Ebene zu erhalten. Hierzu hat es jedoch keiner Überzeugung seitens der politischen und kulturellen Vertreter/innen bedurft. Dr. Gabriella Andretta ist von Worpswede begeistert. Auf diese Station ihrer Reise habe sie sich ganz besonders gefreut. Worpswede sei eine „Kulturerbestätte im besten Sinne“, so die Landtagspräsidentin. Kein Museum seiner selbst, sondern ein aktiver Kulturort, ein Dorf mit „internationaler Aura“, das zu besuchen sich immer wieder neu lohne. Andretta versprach gleich zu Anfang, dass sie sich auf Landesebene dafür einsetzen werde, das Potenzial der Kunst hier vor Ort bundesweit stärker sichtbar zu machen. Man dürfe sie als Botschafterin Worpswedes in Hannover begreifen. Bürgermeister Schwenke beurteilte folglich den Besuch als ein wichtiges Signal für die zukünftige Entwicklung.
Bevor die Runde sich in Bewegung setzte, warf Matthias Jäger vom Museumsverbund einige Schlaglichter auf die letzten fünf Jahre. Vor allem die große Ausstellung Mythos und Moderne zum 125. Jubiläum habe große Beachtung gefunden, aber auch die Betrachtung der Malerinnen als treibende Kraft der Künstlerkolonie in den Jahren 2013 bis 2015 sei ein gut angenommenes Projekt gewesen.
Arnold und van den Berg betonten die besondere und wichtige Aufgabe von Kunst und Kultur in Zeiten politischer Verrohung und der Infragestellung demokratischer Grundwerte. Die Verhandlung von gesellschaftlichen Inhalten stünden daher im Zentrum geplanter Ausstellungskonzepte. Kultureinrichtungen müssten Haltung zeigen, so van den Berg - Ideen und Positionen, die die Präsidentin nur bestätigen konnte. Einigkeit begleitete dementsprechend den Rundgang durch den Barkenhoff, durch den Wald zur Käseglocke und die Große Kunstschau.
Neben der Vorstellung der jeweiligen künstlerischen Inhalte, der Verbindung alter und neuer Kunst und konzeptionellen Neuerungen, betonten die Kulturvertreter/innen Andretta gegenüber stets die „Förderungsnotwendigkeit“ der Worpsweder Einrichtungen.
Wie die Förderung und die Unterstützung in Worpswede aussehen soll, wurde bei abschließender Kaffeerunde genauer zu erörtern versucht. Das Thema der Künstler/innenförderungen wurde im Gespräch für Andretta zentral. Sie sei davon überzeugt, dass die Förderung des Ortes über die der künstlerischen Köpfe ginge. Lütjen und Schwenke führten zudem die Wichtigkeit der Förderung von baulichen Angelegenheiten an. Arnold und van den Berg verliehen der Notwendigkeit Nachdruck, mehr Arbeitsmöglichkeiten für Künstler/innen zu schaffen. Immerhin war und ist es die konstitutive Idee der Künstler/innenkolonie, dass Künstler/innen hier zurückgezogen, abseits von der Hektik des Alltags, arbeiten können.
Unterstützung zu den genannten, aber noch auszuarbeitenden Ideen versichernd, verabschiedete sich die Landtagspräsidentin nach einem kulturell so beindruckenden wie bereichernden Spaziergang mit den Worten: „Wir wissen, was wir an Worpswede haben.“


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