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Janine Girth

DKMS-Registrierungsaktion Vollersode - Häufge Fragen im Interview mit Christian Werheid von der DKMS

Maurice sucht Helden! Am Sonntag, 24. Februar,  können sich potenzielle Spender in Vollersode registrieren lassen. Im Interview klären wir häufige Fragen zur Stammzellenspende mit der DKMS. Foto: eb

Maurice sucht Helden! Am Sonntag, 24. Februar, können sich potenzielle Spender in Vollersode registrieren lassen. Im Interview klären wir häufige Fragen zur Stammzellenspende mit der DKMS. Foto: eb

Vollersode (eb). Der 9-jährige Maurice aus Vollersode ist an Blutkrebs erkrankt. Eine Stammzellspende ist seine einzige Überlebenschance. Die Diagnose hat das Leben des kleinen Werder Bremen Fans, den seine Mitschüler „Momo“ nennen, völlig auf den Kopf gestellt. Doch Maurice will kämpfen und die Krankheit besiegen. „Eins werde ich nie tun: aufgeben!“ Denn er möchte bald wieder mit seinen Kumpels auf dem Fußballplatz stehen und ein unbeschwertes Leben führen. Um Maurice und allen anderen Patienten zu helfen, organisieren Familie und Freunde eine Registrierungsaktion. Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann helfen und sich am Sonntag, den 24. Februar, zwischen 10 und 14 Uhr in der Turnhalle der Grundschule Wallhöfen, Wallhöfener Str. 12, 27729 Vollersode als potenzieller Stammzellspender bei der DKMS registrieren lassen. Wer unsicher ist, für den gibt es hier die häufigsten Fragen im Interview mit DKMS Mitarbeiter Christian Werheid. Wer kommt als Spender in Frage, wer nicht? Grundsätzlich kommt jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren, der mindestens 50 kg wiegt, als Spender in Frage. Eine Registrierung ist bereits ab 17 Jahre möglich. Ausschlussgründe sind beispielsweise schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Erkrankungen wie beispielsweise Rheuma, fast alle Krebserkrankungen, Hepatitis B, C oder D. Für Detailfragen steht am Aktionstag eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der DKMS vor Ort zur Verfügung.
Wie läuft die Registrierung am Aktionstag ab? Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung erfolgt die Registrierung mit Wattestäbchen per Wangenschleimhautabstrich. Für den Spender ist das zunächst eine Sache von 5-10 Minuten. Damit ist der erste Schritt getan, um einem Menschen das Leben retten zu können.
Wonach wird der Wangenabstrich untersucht? Bei einer Typisierung werden die Gewebemerkmale bestimmt. Die Befunde werden anschließend anonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender Register (ZKRD) in Ulm weitergeleitet, wo sie für Patientenanfragen aus dem In- und Ausland zur Verfügung stehen. Die Aufnahme in die DKMS kostet 35 Euro.
Wofür wird das Geld benötigt? Für die Bestimmung der Gewebemerkmale fallen inklusive Laborkosten, Material, Logistik und Personal, Kosten in Höhe von 35 Euro an. Die Krankenkassen übernehmen diese Kosten nicht. Nach einer anfänglichen Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit und die Deutsche Krebshilfe ist die DKMS seit Ende 1994 für den Ausbau der Datei finanziell auf sich gestellt. Die Spenderneugewinnung wird seitdem über Privat- und Firmenspenden finanziert. Jeder Euro, der an die DKMS gespendet wird, trägt dazu bei, die Überlebenschancen für Patienten zu verbessern.
Wann kommt man als Stammzellenspender in Frage? Die Gewebemerkmale von Patient und Spender müssen nahezu hundertprozentig übereinstimmen, damit eine Transplantation erfolgreich durchgeführt werden kann. Die Übereinstimmung der Gewebemerkmale zweier Menschen ist allerdings äußerst selten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass so viele Menschen wie möglich als potenzielle Stammzellspender registriert sind, denn nur so können „genetische Zwillinge“ auch tatsächlich gefunden werden. Gesetzt den Fall, die HLA-Merkmale eines Spenders stimmen mit denen eines Patienten überein.
Was geschieht danach? Kommt man als Spender für einen Patienten in Frage, kommt es zu einer Bestätigungstypisierung. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem sich der potenzielle Spender endgültig entscheiden muss, ob er für den Patienten zur Verfügung stehen will. Wenn er zustimmt, wird bei ihm ein gründlicher Gesundheits- Check-up durchgeführt. Die bloße Registrierung bei der DKMS beinhaltet zunächst nicht die bindende Verpflichtung zu einer tatsächlichen Stammzellspende. Denn oft kommt es erst nach Jahren zu einer Anfrage für eine Stammzellspende und in dieser Zeit können im Leben eines Spenders Umstände (z.B. Krankheiten) eingetreten sein, die eine Stammzellspende unmöglich machen.
Was passiert bei einer Knochenmark- oder Stammzellentnahme? Es gibt zwei verschiedene Entnahmeverfahren: 1. Die wesentlich häufigere Methode (80%) ist die periphere Stammzellentnahme: Dem Spender wird über mehrere Tage ein Medikament verabreicht, welches die Produktion der Stammzellen im Knochenmark anregt und diese in die Blutbahn ausschwemmt. Nach dieser Vorbehandlung werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt. 2. Seltener (20%) durchgeführt wird die Knochenmarkentnahme, bei der dem Spender das Blut-Knochenmarkgemisch unter Vollnarkose direkt aus dem Beckenkamm entnommen wird. Es bildet sich übrigens nach zwei Wochen wieder vollständig nach.
Muss sich der Spender auf einen längeren Krankenhausaufenthalt gefasst machen? Nur bei der Knochenmarkentnahme ist ein Krankenhausaufenthalt nötig, der etwa 2-3 Tage dauert. Die periphere Stammzellspende wird ambulant durchgeführt und dauert in der Regel vier Stunden.
Welche Risiken gibt es bei der Stammzellentnahme? Bei der Knochenmarkentnahme besteht für ein paar Tage ein lokaler Wundschmerz. Das Risiko beschränkt sich bei dieser Methode auf das übliche Narkoserisiko. Bei der peripheren Stammzellspende können während der Vorbereitungsphase grippeähnliche Symptome auftreten. Langzeitnebenwirkungen sind nach heutigem Forschungsstand nicht bekannt.
Welches Krankenhaus entnimmt dem Spender Stammzellen? Die DKMS kooperiert mit ausgesuchten und routinierten Entnahmezentren. Die gesamte Reiseabwicklung inklusive Unterkunft übernimmt die DKMS für ihre Spender. Dem Spender entstehen keine Kosten.
Da die DKMS als gemeinnützige Gesellschaft im Kampf gegen Blutkrebs auf Spendengelder angewiesen ist, wird um finanzielle Unterstützung gebeten.
Jeder Euro zählt!
DKMS-Spendenkonto, IBAN: DE84700400608987000031.
Wer nicht vor Ort sein kann in Vollersode, sich aber dennoch beteiligen möchte, kann sich auch online registrieren lassen. Zur Registrierung als Stammzell- oder Geldspender gibt es hier weitere Auskünfte: www.dkms.de.


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