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Ulrich Evers

Mit den Planungen sehr zufrieden

Selsingen. Unter ungewöhnlich hoher Bürgerbeteiligung beschäftigte sich der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Selsingen auf seiner letzten Sitzung vor allem mit dem Bebauungsplan Nr. 34 „Südlich Granstedter Straße“. Außerdem stand der Straßenendausbau „Im Pfarrholze“, Baugebiet „Eckerkamp“ auf der Tagesordnung.
 

Hierzu präsentierte Carsten Dittmer vom für die Planung zuständigen Zevener Ingenieurbüro Dittmer alle für den Endausbau nötigen Fakten.
„Wir haben nach dem Endausbau noch einmal alles ausgemessen für die neue Straße“, so Dittmer. Nach seinen Worten soll eine Tempo 30-Zone entstehen, in der Bauminseln für die nötige Einhaltung der Geschwindigkeit sorgen werden. Die Gesamtbreite ist auf 5,50 Meter geplant, sodass abzüglich der eingeplanten und besonders gepflasterten Stellplätze eine Fahrbahnbreite von drei Metern verbleibt.
Die momentan für den ganzen Straßenzug geplanten sechs ausgewiesenen Stellplätze gaben indes Anlass zur Diskussion unter den Ausschussmitgliedern. „Das sind mir zu wenig Stellplätze“, erklärte dazu Bauamtsleiter Jan Postels. Nun wolle man während der Bauphase nochmals in einem Vorort-Besuch schauen, wo „noch was machbar ist.“ Denkbar sind noch weitere Stellplätze im geplanten Wendebereich oder im angrenzenden Stichweg.
„Was nur wenige wissen: In Spielstraßen darf nur auf dafür markierten Flächen geparkt werden“, erinnerte Samtgemeindebürgermeister Gerhard Kahrs in diesem Zusammenhang.
Für die Auswahl des Straßenpflasters schlug Carsten Dittmer ein klinkerfarbenes Pflaster in Fischgrätverlegung vor, ähnlich wie unlängst in der Adolf-Ohrenbergstraße gewählt. Damit, so Jan Postels, habe man gute Erfahrungen gemacht. Diese Verlegungsart sei besser in Sachen Lärmentwicklung. Die Stellplätze sollen durch graues Betonpflaster dargestellt werden.
Das vorgestellte Konzept stieß auf breite Zustimmung und wurde vom Ausschuss abschließend einstimmig beschlossen.
 
Südlich Grandstedter Weg
 
Der nächste Tagesordnungspunkt befasste sich mit dem Bebauungsplan Nr. 34 „Südlich Granstedter Weg“. Hier habe nach Worten Jan Postels der Landkreis den Flächennutzungsplan genehmigt und das mit der Planung beauftragte Bremer Unternehmen Instara GmbH im Sommer einen ersten Vorentwurf fertiggestellt, der im Anschluss durch Udo Lohreit dem Ausschuss und den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt wurde.
Geplant ist das neue Wohngebiet in zwei Bauabschnitten sowie mit einer Mischbebauung, die direkt an der Granstedter Straße verpflichtend zweigeschossige Mehrfamilienhäuser für jeweils vier Parteien vorsieht. In südlicher und westlicher Randlage sollen Einfamilien- oder Doppelhäuser mit nur einem Vollgeschoss entstehen, während das Zentrum des neuen Baugebietes Häusern vorbehalten bleiben soll, die eine zweigeschossige Bauweise mit zwei Wohnungen ermöglichen.
Von der ursprünglichen Planung, das Baugebiet durch zwei Zufahrten von der Granstedter Straße aus zu erschließen, musste man laut Udo Lohreit inzwischen wieder Abstand nehmen. Der Landkreis, zuständig für die Kreisstraße, habe interveniert und sieht den dort fließenden Verkehr durch zwei kurz hintereinanderliegende Straßenzufahrten als gestört. Nun plant man mit nur einer Einfahrt in das Neubaugebiet, die über einen den Verkehr entzerrenden Kreisverkehr mit Bauminsel innerhalb des Baugebietes dann in die drei angedachten Straßenzüge führen soll. Nach Westen soll das Baugebiet durch zwei Fußgängerzuwegungen mit dem dortigen landwirtschaftlichen Weg verbunden werden.
Die Bauhöhe für alle zu errichtenden Bauten wurde bei acht Metern festgelegt, um den dörflichen Charakter der Umgebung nicht zu stören. Daran änderte auch eine kurzzeitig aufflammende Diskussion, ob die Bauhöhe nicht auf 12,5 Meter zu erhöhen sei, nichts.
Die Mindestgröße der auszuweisenden Baugrundstücke soll 500 Quadratmeter für Einzelhäuser und 500 Quadratmeter je Hälfte bei Doppelhäusern betragen. Ebenso werden zwei Fahrzeugeinstellplätze pro Wohnung vorgeschrieben.
Bereits in diesem Planungsstadium will man die Anlegung von sogenannten Stein- oder Kieselgärten verhindern. Der darüber aufkeimenden Diskussion unter den Ratsmitgliedern, ob man dies in der Planung rechtsverbindlich formulieren könnte, hielt Udo Lohreit entgegen, dass dies ohnehin mit der niedersächsischen Bauordnung schon ausgeschlossen sei.
 
Spielplatz im Zentrum
 
Eine auf rund 500 Quadratmeter bemessene Fläche für einen spätere Spielplatz wurde auf Wunsch der Ausschussmitglieder weiter ins Zentrum des Baugebietes verlegt.
Die anwesenden Bürger*innen zeigten sich mit der vorgestellten Planung sehr zufrieden, sodass keine langwierigen Diskussionen entstanden. Im Abschluss stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig für einen Empfehlungsbeschluss zu der Planung, die jetzt in den Verwaltungsausschuss weitergereicht wird.


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