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Mareike Kerouche

Über die schwerste Zeit im Leben - Ute Mahler-Leddin veröffentlicht Buch über ihren Krebsleidensweg

Hollnseth. „Sie haben Brustkrebs.“ Diese Diagnose warf Ute Mahler-Leddin vor zwei Jahren aus ihrer Lebenslaufbahn. Ihre Gefühlswelt von der Diagnose über die Chemotherapie bis hin zur „Heilung“ hat sie nun in einem Buch veröffentlicht.
Die Diagnose Brustkrebs riss sie aus ihrer gewohnten Lebenswelt. Mit ihrem Buch will Ute Mahler-Leddin anderen Betroffenen helfen, aber auch dem Umfeld Tipps zum richtigen Umgang mit einem Krebskranken geben. Foto: mk

Die Diagnose Brustkrebs riss sie aus ihrer gewohnten Lebenswelt. Mit ihrem Buch will Ute Mahler-Leddin anderen Betroffenen helfen, aber auch dem Umfeld Tipps zum richtigen Umgang mit einem Krebskranken geben. Foto: mk

Noch gut kann sich Ute Mahler-Leddin erinnern, als sie nach der Diagnose nach Hause kam. „Meine ganze Welt stürzte auf mich ein.“ Die Mutter von zwei Kindern setzte sich von nun an jeden Tag hin und schrieb ihre Gedanken in ein kleines Notizbuch. „Irgendwann wurde das Notizbuch zu klein und so setzte ich mich täglich an meinen Laptop.“ Ihrem Laptop vertraute sie alle ihre Gedanken, Sorgen und Ängste mit. „Er war immer da, hatte keinen Schichtdienst und hörte sich meine Sorgen auch zum tausendsten Mal ohne Murren an.“
Dass aus diesen Tagebucheinträgen ein Buch entstehen würde, diesen Gedanken hatte sie zu Anfang gar nicht. Erst fast ein Jahr später kam zum ersten Mal die Idee dazu auf. Beim Falkenberg Verlag stieß Mahler-Leddin auf offene Ohren und so entstand ihr erstes Buch „Lächeln ist die beste Art, dem Krebs die Zähne zu zeigen. Ein Tagebuch über die schwerste Zeit im Leben einer Frau“.
Mit ihrem Erstlingswerk möchte Ute Mahler-Leddin nicht nur anderen Frauen Mut machen, sondern auch nahestehenden Personen Ratschläge zum Umgang mit einer krebserkrankten Person geben. „Als Erstes vorweg: Krebs ist nicht ansteckend. Wenn jemand an Krebs erkrankt ist, muss man ihn nicht meiden.“ Hier musste Mahler-Leddin leider sehr traurige Erfahrungen machen. Viele Bekannte mieden sie plötzlich und grenzten sie aus. „Ich kann nur allen sagen, man kann auf Menschen, die erkrankt sind, zu gehen. Leute, die krank sind, brauchen Unterstützung und nicht Ausgrenzung.“ So hatte sie sich über ehrliches Interesse an ihrer Krankheit und der Behandlung gefreut.
Des Weiteren hofft sie, mit ihrem Buch zu erreichen, dass man mit lockeren Sprüchen vorsichtiger ist. Sie hat es schwer belastet zu hören, sei sehe gar nicht krank aus oder dass man ihr den Krebs gar nicht ansehe. „An den Tagen, an denen es mir wirklich schlecht ging von der Chemo, habe ich das Haus nicht verlassen, sodass mich keiner gesehen hat. Und wie bitte, soll man mir ansehen, dass ich Brustkrebs habe.“
Auch wenn sie ihre Chemotherapie mittlerweile erfolgreich abgeschlossen hat und als geheilt gilt, warnt sie davor, sich und andere Betroffene als gesund anzusehen, die sofort da wieder weitermachen können, wo sie vor der Diagnose aufgehört haben. „Ich merke selber an mir, dass ich nicht mehr so aufnahmefähig bin wie früher.“
Wie sehr die Chemo sie beeinflusst hat, merkt man auch in ihrem Buch. Mit Absicht wurden Rechtschreib- und Grammatikfehler gelassen. „An manchen Tagen war ich nach der Chemo zu keinem klaren Gedanken fähig. Und auch heute noch geht es mir manchmal so.“
Schon jetzt erhält sie viel positive Resonanz auf ihr Buch. Die Landfrauen und auch die Krebsfürsorge haben sie bereits zu Lesungen eingeladen.
Obwohl ihr Buch „Lächeln ist die beste Art, dem Krebs die Zähne zu zeigen“ mit einem Tagebucheintrag im Juli 2019 endet, schreibt Ute Mahler-Leddin weiterhin jeden Tag an ihrem Laptop.
Die Fortsetzung wird es dann in einem Blog auf ihrer Homepage www.mahler-leddin.de geben.
Ihr Buch „Lächeln ist die beste Art, dem Krebs die Zähne zu zeigen. Ein Tagebuch über die schwerste Zeit im Leben einer Frau“ ist beim Bremervörder Anzeiger, Alte Straße 73, erhältlich.


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