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Heino Schiefelbein

Dürreperiode zeigt Auswirkungen - Landwirte verzeichnen Einkommenseinbußen

Lamstedt. Nachdem sich im Vorjahr noch ein Silberstreifen am Horizont abzeichnete, sind die Landwirte des Beratungsrings Lamstedt wieder in der Realität angekommen. Besonders negative Auswirkungen auf das Wirtschaftsjahr 2018/2019 hatten der deutlich gesunkene Milchpreis sowie die lang anhaltende Dürreperiode.
 
Ringleiter Hans-Werner Gornott zog auf der Hauptversammlung eine für die Landwirte nicht zufriedenstellende Bilanz.  Foto:  sla

Ringleiter Hans-Werner Gornott zog auf der Hauptversammlung eine für die Landwirte nicht zufriedenstellende Bilanz. Foto: sla

So sanken die Gewinne der Betriebe um 40 Prozent. Die dürrebedingten Ausfälle der Mitglieder des Beratungsrings bezifferte er mit rund fünf Millionen Euro. „Einige Betriebe haben zwar Dürrebeihilfen bekommen, aber der Schaden konnte hierdurch nur etwas abgemildert werden. Es gab zahlreiche Liquiditätsengpässe und keine bereinigte Eigenkapitalbildung zu verzeichnen“, lautete das Fazit des Ringleiters Hans-Werner Gornott.
Die melkenden Betreibe lieferten durchschnittlich 980.000 Kilogramm Milch an die Molkerei. Das entspricht einer Steigerung von fünf Prozent. Der Milchauszahlungspreis sank auf 33,1 Cent je Kilogramm. „Das ist eindeutig zu wenig, um langfristig existieren und investieren zu können“, so Hans-Werner Gornott.
Bei Verkauf von Jungbullen und Schlachtkühen erzielten die Landwirte ebenfalls erheblich geringere Erlöse. Konstant blieb der Zuchtviehverkauf. Auf den Auktionen in Bremervörde und Verden wurde ein Preis im Mittel von 1671 Euro erzielt. Weiter gab er detaillierte Düngeempfehlungen für die Phospot- und Nitrat belasteten Gebiete, die auf einer Karte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen grau bzw. rot gekennzeichnet sind.
Zur Hauptversammlung im Gasthaus Hinck begrüßte der Vorsitzende Stephan Buck rund 110 Mitglieder sowie zahlreiche Gäste aus der Politik sowie dem vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft. Der Beratungsring umfasst 221 Mitglieder, die durchschnittlich 104 Hektar (Vorjahr 102 Hektar) landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaften. Die Beratungsdichte liegt in einzelnen Dörfern bei nahezu 100 Prozent. In seinen Grußworten zeigte sich der Vorsitzende des Kreislandvolksverbandes Volker Kamps beeindruckt von dem konstruktiven Zusammenhalt, mit dem seine Berufskollegen unter anderem mit der Aktion grünes Kreuz und den Treckerkonvois versuchen, bei der Bevölkerung Verständnis für ihre Anliegen zu erwecken. „Ein Grundstein für Veränderungen wurde gelegt. Es gibt noch viel zu tun. Packen wir es an.“ Abschließend hielt Ekkehard Fricke von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ein Referat zum Thema „Die Wirtschaftlichkeit einer Feldberegnung für Landwirte im Beratungsring Lamstedt.“


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