Glaube und Seefahrt
Beverstedt. Die Plätze beim 19. Beverstedter Stiftungsessen waren in diesem Jahr sehr begehrt. Es gab so viele Anmeldungen wie lange nicht mehr. Für den Vorsitzenden Dieter Pleyn ein gutes Zeichen – er konnte rund 80 Gäste im Gemeindehaus begrüßen: langjährige Unterstützer der Stiftung, Vertreter aus Kreis- und Kommunalpolitik sowie Mitarbeitende des Kirchenkreises und der Gemeinde.
Besonders freute es Pleyn, dass er den Seelotsen Marc Petrikowski als Gastredner gewinnen konnte. Pastor Eckhard Bock versuchte einen biblischen Bezug zum Beruf des Lotsen herzustellen. Trotzintensiver Suche im Alten und Neuen Testament bleib es bei einem Befund: In der Bibel gab es keine Lotsen. Nur Hirten und Karawanenführer, die Orientierung boten und ihre Herden sicher ans Ziel führten. In den Erzählungen vom See Genezareth waren es die Fischer, die den Stürmen des Binnensees ausgesetzt waren.
Bei Wind und Wetter hinaus auf See
Marc Petrikowski ist seit 2007 für die Lotsenbrüderschaft Weser II/Jade als Seelotse tätig. In seinem Vortrag ging es um „Seelotsen im Spannungsfeld zwischen Ökonomie, Ökologie und Sicherheit“. „Lotsen sind die personifizierte Zuverlässigkeit. Wir müssen immer erreichbar sein“, sagte Petrikowski. Ob von Bremerhaven aus oder zur Lotsenstation nach Mariensiel – von dort geht es oft per Hubschrauber hinaus in die Deutsche Bucht, rauf aufs Schiff.
Unterwegs im Weltnaturerbe Wattenmeer habe die Sicherheit oberste Priorität. Die Containerschiffe werden immer größer, und je nach Länge müssen die Lotsen die jeweiligen Versetzpositionen anlaufen. Draußen auf der Nordsee werden sie von Kapitänen und Crew erwartet. „Kommt der Lotse an Bord, herrscht Ruhe. Die Kapitäne verlassen sich auf uns“, so Petrikowski.
Eine Rolle im Wandel
„Wir sind immer mehr am Limit“, sagt er weiter. Lotsen seien je nach Einsatz 12 bis 14 Stunden im Dienst, anschließend folgt ein Tag Ruhezeit – und das vier Monate am Stück. Danach gibt es einen Monat Urlaub. Sorgen bereitet ihm, dass immer weniger junge Menschen zur See fahren wollen und eine Ausbildung zum Seelotsen oder zur Seelotsin anstreben. Das Bundesverkehrsministerium hat inzwischen reagiert und die Ausbildung umfassend reformiert. Petrikowski selbst mag seinen Beruf sehr.
Nach dem Vortrag hieß es für ihn bereits wieder Tasche packen. Ein Blick aufs Handy zeigte, dass er in wenigen Stunden seinen Dienst auf dem Lotsenstationsschiff Pilot antreten musste.
Dank und Förderung
Die Sponsoren der festlichen Mahlzeit waren Andreas und Nadja Neufeld, Inhaber des Unternehmens Raumgestaltung Neufeld aus Beverstedt und Gnarrenburg. Dieter Pleyn bedankte sich beim Helferteam für die reibungslose Unterstützung und bei der Gaststätte Büttelmann aus Wollingst für das schmackhafte Menü.
Projekte fördern
Die „Stiftung der Kirchengemeinde Beverstedt“ konnte in diesem Jahr – dank vieler Zuwendungen – wieder zahlreiche Projekte der Kirchengemeinde unterstützen: die Konfirmandenarbeit, Grußkarten und Beiträge für besondere Jubiläen sowie das Projekt „Kirche geht“ – insgesamt 2.465 Euro.

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