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Nicht nur Freunde, sondern Familie

Oese (eb). Sie ist weit über die Grenzen von Land- und Kirchenkreis hinaus bekannt. Die Freizeit- und Begegnungsstätte (FuB) im kleinen Dorf Oese bei Bremervörde ist eines der großen Jugendgästehäuser der Landeskirche.
 
Arbeit für die großen und kleinen Gäste im Haus: die Hausgemeinde ist mittendrin.  Foto: FuB

Arbeit für die großen und kleinen Gäste im Haus: die Hausgemeinde ist mittendrin. Foto: FuB

Oese (eb). Sie ist weit über die Grenzen von Land- und Kirchenkreis hinaus bekannt. Die Freizeit- und Begegnungsstätte (FuB) im kleinen Dorf Oese bei Bremervörde ist eines der großen Jugendgästehäuser der Landeskirche. Zwischen 10.000 und 15.000 Gäste tummeln sich hier im Jahr - wenn Corona nicht gerade den Stecker gezogen hat. „Derzeit planen wir mit Volldampf unsere eigenen Freizeiten und Seminare für die Zeit ab Sommer“, verrät Marco Müller, Pastor und Leiter des Hauses. Doch Leben kommt nicht nur durch die beliebten Kinder-, Jugend- und Familienfreizeiten ins Haus. Unzählige Gästegruppen buchen den Komplex für Konfirmandenfahrten, Klausuren, Ausbildungskurse und Seminare. Doch wenn man das Team der Oeser Verantwortlichen danach fragt, was das eigentliche Herzstück des Hauses ist, dann kommen sie auf etwas ganz anderes zu sprechen: „Wir sind mehr als eine gute Jugendherberge“, verrät Diakon Christian Meyer und fügt hinzu: „Die jungen Leute, die zwischen Schule und Ausbildung bei uns ein freiwilliges soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst absolvieren, sind unser eigentlicher Schatz.“ Tatsächlich lassen die ständig im Haus wohnenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen besonderen Geist durch die Flure wehen - und das ist gewollt. Sie wohnen in eigenen Zimmern, bekommen volle Verpflegung, WLAN, Telefon und Taschengeld. Die meisten von ihnen sind für ein ganzes Jahr hier und zeigen sich begeistert von dieser Zeit: „Ich habe nicht nur Freunde gewonnen“, sagt Lya Kamp aus Bremervörde, „ich habe wirklich eine neue Familie gewonnen!“ Auf „Oese-Deutsch“ heißt die WG aus fünf bis zehn jungen Leuten „Hausgemeinde“ und dahinter steckt mehr als nur ein Wort. Ein Jahr in dieser „HG“ zu leben, bringt viele Chancen mit sich, denn die Zeit darf man bewusst auch als eine Zeit der Orientierung verstehen. Und was lernt man da so in Oese? „Absolut Dinge fürs Leben, für den Alltag!“, ist Julian Kübart überzeugt. Gerade schließt er einen halbjährigen Bundesfreiwilligendienst ab. „Ich werde so schnell nicht vergessen, wie man Räume logisch säubert“, erzählt er lachend, „das wird einem in der FuB super beigebracht.“ Da könnte man schnell auf die Idee kommen, dass man ein Jahr lang putzen muss in Oese. „Nee, das stimmt nicht!“, wendet Müller ein. „Es geht um viel mehr. Wir sind ein Gästehaus und es geht darum, es unseren Gästen schön zu machen. Einen Blick fürs Nötige zu bekommen und dazu gehört viel: Vom perfekten Mittagessen für die Kinder bis zum Wein für die Erwachsenen am Abend. Vom Pflegen der Beete und Wege rund um das Anwesen bis hin zu Reparaturen, Bauarbeiten und Hilfen für den Hausmeister. Man lernt Andachten zu gestalten. Und auch die Mitarbeit auf Freizeiten soll dazugehören.“ Und Lya ergänzt: „Mein Aha-Erlebnis war auf jeden Fall, dass man alles schaffen kann, wenn man die richtigen Leute um sich herum hat ... und die hat man in der FuB absolut!“ Selten sei sie so herzlichen und offenen Leuten begegnet wie in Oese. Diese Offenheit ist Programm in der „FuB“ - auch für Freiwillige aus der Ferne. Regelmäßig ergänzen ein bis zwei junge Menschen des internationalen „Weltwärts“-Programms die Hausgemeinde. Sarah Joram und Cebisile Ngqotheni kamen aus Tansania und Südafrika. „Fürs kommende Jahr erwarten wir junge Leute aus Südafrika und Indien“, verrät Christian Meyer, „vorausgesetzt, dass Corona es zulässt.“ Diese Mitglieder der Hausgemeinde bekommen dann Deutschunterricht in Oese, während die Deutschen im Alltag ihr Englisch etwas aufpolieren können. Glaube, gutes Essen, Familie Was sind die drei zentralen Dinge, die man mit der FuB verbinden kann? Für Julian ziemlich klar: „Glaube, gutes Essen, Familie“. Es scheint ein gutes Zeichen zu sein, dass Lya mit „Familie, Barmherzigkeit und Geborgenheit“ davon gar nicht weit weg ist. Es scheint etwas Entscheidendes dran zu sein an diesem schillernden Oeser Schatz: Der „Hausgemeinde“. Wer Interesse an einem freiwilligen sozialen Jahr oder dem Bundesfreiwilligendienst in der FuB Oese hat, wendet sich an Christian Meyer unter christian.meyer@fub-oese.de oder Telefon 04766-939425.


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